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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten
Autoren: Jason Dark
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hätte er für jeden anderen das gleiche getan.
    Wieder zuckte der Körper der Riesenschlange hoch. Eine Wolke wurde vom Grund aufgewirbelt und vernebelte die Sicht. Panik stieg in Bill hoch, da er den treibenden Körper durch den trüben Schleier nicht mehr sah.
    Bill schwamm schneller. Ewig konnte auch er nicht die Luft anhalten. Wenn er Tom Jeffers retten wollte, dann mußte er sich höllisch beeilen.
    Kraftvoll bewegte sich mein Freund voran. Arme und Beine schlugen im gleichen Rhythmus.
    Und plötzlich sah er Tom Jeffers.
    Er trudelte dem Grund zu.
    Zwei kräftige Schwimmbewegungen brachten Bill dicht an den treibenden Körper heran. Jetzt, wo er ihn aus der Nähe sah, hatte er plötzlich Angst, daß dem jungen Mann nicht mehr zu helfen war. Doch Bill verdrängte den Gedanken rasch und packte zu.
    Fest nahm er Tom in den Griff.
    Dann spürte er die Luftknappheit. Der lebenswichtige Sauerstoff fehlte, alles in ihm drängte danach, den Mund zu öffnen und einzuatmen.
    Doch Bill hielt durch.
    Mit den Beinen stieß er sich ab und strampelte förmlich der Oberfläche zu. Bill hatte das Gefühl, daß er sie nie mehr erreichen würde. Es wurde kaum heller. Nach wie vor hüllte ihn die grünlich schillernde Wasseraura ein.
    Und Tom Jeffers war schwer. Bill mußte alles daransetzen, um ihn an die Oberfläche zu zerren.
    Da wurde er von einer Woge gepackt. Die Schlange lag in den letzten Zügen. Noch einmal wühlte sie das Wasser auf. Bill fühlte sich wie ein Blatt Papier, mit dem der Herbstwind sein Spiel trieb. Der Reporter wußte plötzlich nicht mehr, wo oben oder unten war, er glaubte, in einem geschlossenen Kreisel zu kleben, der sich nicht nur um die eigene Achse drehte, sondern auch hin- und herschwang.
    Bill verlor die Übersicht. Wie im Krampf hielt er den jungen Tom Jeffers fest.
    Jede Faser seines Körpers schrie nach Luft, nach dem lebensspendenden Sauerstoff. Längst tanzten rote Kreise vor seinen Augen, die raketengleich in tiefe, schwarze Schächte stießen, diese erweiterten und die Vorboten der Ohnmacht immer näher brachten.
    Bill Conolly hielt es nicht mehr aus. Luft…
    Er riß den Mund auf.
    Da durchstieß sein Kopf die Wasseroberfläche. Bill würgte und keuchte. Er sackte wieder ab, doch auf einmal waren helfende Hände da und hielten ihn fest.
    Bill Conolly vernahm eine vertraute Stimme.
    »Nur ruhig Blut, mein Junge. Keine Panik mehr, ich bin bei dir.«
    Suko hatte die Worte gesprochen. Er schwamm neben Bill und kümmerte sich auch um Tom Jeffers.
    Suko war ein ausgezeichneter Schwimmer. Er legte sich den jungen Mann im Rettungsgriff zurecht, während Bill Conolly dem Chinesen den Koffer abnahm. Erst einmal mußten sie sich von den Strapazen erholen.
    Bill schnappte immer wieder nach Luft, er hustete und keuchte, während Suko krampfhaft den Kopf des jungen Reporters über Wasser hielt. Toms Gesicht war blau angelaufen. Es war eine Frage, ob er noch lebte, aber das herauszufinden war ihnen im Augenblick nicht möglich.
    Die Riesenschlange hatte ziemlich spät angegriffen, nachdem bereits die Hälfte der Strecke hinter ihnen lag. Die Insel war bereits deutlich zu erkennen, und normalerweise wäre die Strecke für die beiden Männer kein Problem gewesen, sie schwimmend zurückzulegen. Aber jetzt waren sie total erschöpft.
    Trotzdem blieb ihnen keine andere Wahl.
    Von ihrem Boot war nicht mehr viel zu sehen. Hier und da schwammen noch einige blaue Kunststoffteile auf dem Wasser. Sie wurden von den Wellen auf und nieder geworfen und zu einem Spielball degradiert. Letzte Erinnerung an ei schauriges Abenteuer.
    Suko winkte. »Los!« rief er. »Wir müssen zum Ufer!«
    Die beiden begannen zu schwimmen. Sie mußten sich auch bewegen, denn das Wasser war verdammt kalt.
    Daran dachte Bill mit dem Rest von Galgenhumor.
    Das Ufer und damit die Insel schienen kaum näher zu rücken. Bill und Suko hatten das Gefühl, sich auf der Stelle zu bewegen, aber sie gaben nicht auf. Sie kämpften weiter, schwammen, bewegten sich, wichen Wellen aus und mobilisierten ihre letzten Kräfte.
    Bill machte als erster schlapp.
    In unregelmäßigen Abständen schlug das Wasser über ihm zusammen, und es dauerte immer länger, bis der Reporter zurück an die Oberfläche trieb.
    Suko bemerkte dies mit Entsetzen. Er konnte Bill mit Taten nicht helfen, nur mit Worten.
    »Reiß dich zusammen!« schrie er ihn an. »Sei keine Memme! Los – oder willst du absaufen?«
    Suko fuhr Bill Conolly bewußt hart an. Er sah das von
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