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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt
Autoren: Clark Darlton
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Unterbewußtseins genauestens studiert. Nichts blieb dem forschenden Telepathen verborgen. Durch die dreizehn Männer ging ein Raunen. Mehrere sprachen, aber Ragor brachte sie mit einem einzigen Wink zum Schweigen.
    „Was ist mit jenen sieben Gouverneuren, die von der Seuche des Vergessens befallen wurden?" fragte er. „Sollen wir sie zurücklassen?"
    „Sie kommen mit euch auf die Insel."
    „Damit sie auch uns anstecken?" empörte sich Ragor. „Wenn jene Insel wirklich noch frei von der Seuche ist, wird sie es nicht mehr lange sein."
    Perry Rhodan gab Enzally einen Wink und ergriff das Wort.
    „Wir brachten ein Heilserum mit, Ragor. Die Seuche ist zu einer harmlosen Krankheit degradiert worden zum Glück erst dann, als die Springer-Kommandanten geflohen waren. Ihr erhaltet eine Injektion und werdet niemals erkranken. Auch die sieben Gouverneure, die wir im Hospital fanden, sind inzwischen gesundet. Sie werden euch zur Insel begleiten."
    Ragor betrachtete Rhodan aufmerksam.
    „Ihr seid nicht von dieser Welt?"
    „Nein, mein Heimatplanet ist mehr als tausend Lichtjahre entfernt."
    „Warum mischt Ihr Euch in den Konflikt ein?"
    „Weil wir daran interessiert sind, daß Völker, die unterdrückt werden, sich künftig selbst regieren. Wenn Sie so wollen - wir haben den Goszuls geholfen, den Kolonialismus zu überwinden."
    „Und ... und Ihr profitiert nichts dabei?"
    „Oh doch, Ragor. Aber Ihr werdet nicht erwarten, daß ich Euch das verrate. Ihr habt nur eine Frage zu beantworten: Fügt Ihr Euch freiwillig dem Beschluß der neuen Regierung dieser Welt, die Euch Asyl gewährt?"
    Ragor warf seinen Gefährten einen schnellen Blick zu, ehe er antwortete: „Wenn wir ein Schiff besäßen, dürften wir dann Goszuls Planeten verlassen?"
    Rhodan nickte. „Dann ja. Aber Ihr habt kein Schiff."
    Noch einmal zögerte Ragor, aber es wäre ohnehin zu spät gewesen.
    Enzally lächelte plötzlich und sagte zu Rhodan: „Ich weiß, wo das Schiff ist, Herr. Wir können die Unterredung beenden."
    Ragor starrte fassungslos auf den Telepathen, der sein größtes Geheimnis so gleichgültig preisgab. Ihm war, als stürze plötzlich die ganze Welt zusammen und begrübe alle seine Hoffnungen. Es war ihm darum gegangen, eine kleine Atempause und vielleicht einige Arbeitsroboter zu erhalten. Dann hätte es nur wenige Tage gedauert, und das gewaltige Schlachtschiff auf der verborgenen Werft in den Bergen wäre startbereit gewesen. Nach einer Vergeltungsaktion wäre er dann mit seinen übrigen Artgenossen in den Raum geflohen. Und nun...
    Enzally hörte auf zu lächeln. Kalt sagte er: „Danke, Ragor, das genügt. Ich sehe, wir meinten es zu gut mit Euch. Ihr werdet noch heute zur Insel verschifft." Er wandte sich an Rhodan. „Sie wollten das Schlachtschiff der Springer nehmen, Goszuls Planet vernichten und dann in ihren Sektor der Milchstraße zurückkehren. Wahrhaft liebenswerte Wesen."
    „Ihre Mentalität verträgt keine Niederlage, daher kann die Denkungsart Ragors nicht als Maßstab für die ganze Spezies der Springer angelegt werden. Ich bin davon überzeugt, daß wir eines Tages mit ihnen zu einer Vereinbarung gelangen werden. Nicht hier und nicht mit diesen Gouverneuren, aber mit anderen von ihnen. Es ist besser, wir schließen dieses Kapitel ab. Raiv, du kannst deines Amtes walten. Enzally, gehen wir. Uns geht das, was nun folgt, nichts mehr an."
    Hoch aufgerichtet verließen Rhodan und Enzally den Raum. Sie schritten an dem unbeweglichen Roboter vorbei, dessen Kristall-Linsen starr auf die dreizehn Springer gerichtet waren, denen er einmal gehorcht hatte. Nun würde er sie in die Verbannung bringen.
     
    *
     
    Goszuls Planet umkreiste als zweite Welt von insgesamt sieben den Stern 221-Tatlira. So wenigstens wurde er in den Sternkarten der Springer genannt. Von der Erde war dieser Stern 1012 Lichtjahre entfernt und im übrigen den dortigen Astronomen unbekannt.
    In einem unblutigen Einsatz war es Perry Rhodans Mutantenkorps gelungen, die von den Springern als Stützpunkt benutzte Welt ihren Eigentümern zurückzuerobern. Die vier Mutanten unter Führung des Telepathen John Marshall hatten dafür gesorgt, daß eine künstliche Seuche ausbrach, die im ersten Stadium Flecke auf der Haut hervorrief und dann scheinbar das Gehirn angriff. Die Betroffenen verloren das Gedächtnis. Natürlich war ein Gegenserum vorhanden, aber davon ahnten die Springer nichts. In ihrem fassungslosen Schrecken ergriffen sie die Flucht und überließen
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