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0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch
Autoren: Jason Dark
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über ihren Rücken rieseln. Und plötzlich wußte sie, was es war. Zwischen diesen Mauern nistete das Böse, etwas Gefährliches, das nicht faßbar, aber einfach da war.
    Sollte der Alte recht behalten mit seiner Warnung?
    Jane blickte sich unauffällig nach den anderen um. Auch sie machten keinen glücklichen Eindruck. Sie hatten Angst.
    Der Regisseur brach das Schweigen. »Okay«, sagte er, »das ist genau die Atmosphäre, die ich haben wollte. Die Männer von der Technik! Anfangen, bitte!«
    Sofort herrschte eine hektische Betriebsamkeit. Scheinwerfer wurden aufgestellt. Ein junger Mann hackte mit einer Axt im Wege stehendes Gestrüpp ab. Roberts und Waynright suchten bereits die besten Orte für die ersten Aufnahmen aus. Der Regieassistent machte sich fleißig Notizen.
    Nadine Berger bot Jane eine Zigarette an. »Rauchen Sie eine mit, Jane?« Die Detektivin nickte dankend. Sie gab dafür eine Runde Feuer.
    Nadine blies den Rauch schräg aus dem linken Mundwinkel. »Schließen wir doch Frieden, Jane«, sagte sie. »Ich will Ihnen Ihren John nicht wegnehmen. Glauben Sie mir.«
    »Daran habe ich auch nie gedacht«, erwiderte die blondhaarige Jane.
    »Nicht ein kleines bißchen?«
    »Wenn Sie mich so fragen…«
    Nadine lachte und legte ihren Arm um Janes Schulter. Der kleine Streit war damit begraben.
    Jeff Roberts rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her. Er scheuchte die Leute an ihre Plätze und ließ sogar einen Scheinwerfer auf eine Mauer montieren. Tom Targa wurde inzwischen geschminkt. Will Stockton war schon fertig. Er trug eine dunkelrote Kutte, hatte die Kapuze jedoch nicht über den Kopf gestülpt, sondern hockte auf einem Stein und rauchte eine Zigarette.
    »Unheimlich sieht er schon aus«, sagte Nadine. Fröstelnd zog sie die Schultern hoch. »Überhaupt ist mir diese ganze Gegend nicht geheuer.«
    »Mir auch nicht«, sagte Jane.
    »Dann haben Sie es auch bemerkt?«
    »Was?«
    »Dieses, wie soll ich sagen, Fluidum. So eine komische, unnatürliche Kälte.«
    »Die Sonne kommt nicht richtig durch«, schwächte Jane Collins ab.
    »Das ist es nicht. Ich glaube, hier geht wirklich nicht alles mit rechten Dingen zu.«
    »Erste Beleuchtungsprobe!« rief Jeff Roberts. »Ted und Bill. Los, die Scheinwerfer an!«
    Die beiden Angerufenen nickten.
    »Will Stockton, bitte!« rief Melvin Waynright.
    Der rote Mönch erhob sich. Er zog seine Kapuze über den Kopf und steckte beide Hände in die weiten Ärmelausschnitte. »Wo soll ich hingehen?«
    »Du tauchst hinter der Mauer auf. Aber langsam gehen. Denk immer daran, wen du darstellst.«
    »Okay.«
    Stockton verschwand. Der Maskenbildner holte Nadine von Janes Seite weg. »Bitte zum Schminken«, sagte er mit weibisch klingender Stimme.
    Jane Collins war wieder allein. Sie beobachtete Tom Targa. Der männliche Star trug ein Kettenhemd, wie es zu Zeiten der Ritter modern war. Er hatte seine übrige Kleidung anbehalten und sah ziemlich lächerlich in seiner Verkleidung aus. Er hockte auf einem Klappstuhl und stierte zu Boden.
    Der rote Mönch erschien. Langsam trat er um den Mauervorsprung. Stockton spielte die Szene gut. Er schien beim Gehen den Boden kaum zu berühren.
    Auch Jeff Roberts war begeistert. »Klasse, Will. Du bist ausgezeichnet.« Er lief drei Schritte vor der Gestalt in der Kutte her und winkte mit beiden Händen. »Licht wegnehmen! Gut so. Ja. Ausgezeichnet. Klasse! Ihr seid Spitze, Jungs!«
    Jane ging inzwischen weiter. Sie verließ den unmittelbaren Ort der Beleuchtungsprobe.
    Nadine wurde geschminkt. Der Maskenbildner umtänzelte sie und wirbelte mit Puder- und Schminkdosen. Er trug lilafarbene Röhrenjeans und ein weitfallendes weißes Hemd. Sein blondes Haar hatte er über der Stirn toupiert.
    Wenn der irgendwo im kalten Zimmer war, konnte man getrost auf eine Heizung verzichten.
    Jane Collins gelangte an die noch zum Teil stehen gebliebene Brandmauer. Sie ging auf der anderen Seite und wurde vom Filmteam nicht mehr gesehen. Der Boden unter ihr war weich und nachgiebig. Moos, Flechten und Humus hatten eine dicke Schicht gebildet. Das Unterholz wuchs bis dicht an die Mauer heran. Aus dem Hauptgebäude der Abtei glotzten die Fensterhöhlen sie an wie erstarrte Augen.
    Jane Collins blieb stehen. Sie hatte plötzlich das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Irgend jemand beobachtete sie. Deutlich glaubte sie, die Blicke auf ihrem Rücken zu spüren.
    Blitzschnell drehte sich die Detektivin um.
    Nichts.
    Sie sah niemanden. Der Wald lag wie eine
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