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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa
Autoren: A.F. Morland
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Akbar ein interessantes Gespräch zu führen. Nicole und Mireille gesellten sich zu den Männern. Man sprach über dies und jenes, und schließlich gab Mireille Dorleac zum Besten, wie Mehmet sie in Paris im Quartier Latin angesprochen hatte.
    »Ich verfiel ihm sofort mit Haut und Haaren«, erzählte sie lachend.
    »Und ich war vom ersten Augenblick an von deiner Schönheit fasziniert, Mireille«, gab Akbar zurück. Er war zwecks Sprachstudiums in Frankreich gewesen. Etwas hing zwischen diesen beiden Menschen, das über das normale Maß der Liebe und Zuneigung weit hinausging. Sie waren einander tatsächlich verfallen. Einer dem anderen. Ein solcher Zustand mußte einfach durch die Ehe gekrönt werden.
    Man gönnte dem Professor eine Stunde in seinem Zimmer, damit er den Koffer auspacken und seine Sachen im Schrank verstauen konnte.
    Zamorra setzte sich auf das Bett.
    Eine lederne Schatulle stand vor ihm. Mit einer feierlichen Geste öffnete er den Deckel.
    Die Schatulle war mit dunkelrotem Samt ausgeschlagen. Ein weißes, seidig schimmerndes Tuch verdeckte den Inhalt.
    Zögernd nahm Zamorra es fort.
    Unwillkürlich hielt er den Atem an. Eine seltsame magische Kraft bemächtigte sich seiner.
    Vor ihm lag das Amulett, das ihm Kräfte zu verleihen imstande war, die es ihm ermöglichten, im furchtbaren Kampf gegen alle Arten von Dämonen zu bestehen.
    Es war das silberne Amulett Leonardo de Montagnes.
    Deutlich war der Drudenfuß in der Mitte zu erkennen. Ein Ring, aus Tierkreiszeichen bestehend. Der zweite, äußere Ring zeigte geheimnisvolle Hieroglyphen.
    Mit Hilfe der silbernen Kette konnte der Besitzer diesen magischen Talisman um den Hals tragen.
    Zamorra streckte die Hand nach dem silbernen Gebilde aus.
    Er streifte die Kette rasch über.
    Das Silber war kalt. Aber es nahm überraschend schnell die Wärme seiner Haut an.
    Er fühlte sich kräftiger als sonst. Er fühlte sich gewappnet, egal, was nun auf ihn zukommen mochte.
    ***
    Mireille Dorleac stellte ihnen den VW-Käfer auch weiterhin zur Verfügung. Nicole lenkte das alte Fahrzeug.
    »Darf man fragen, wohin Sie mich fahren?« erkundigte sich Zamorra schmunzelnd.
    »Ich möchte Sie gern mit Mustafa Bursa bekanntmachen, Chef.«
    »Wer, um Himmels willen, ist das denn?«
    »Er ist der Freund von Ahmet, dem Geldwechsler.«
    »Sie meinen den Jungen, der vorgestern nacht verschwand?«
    »Den meine ich, Chef«, sagte Nicole und ließ den Volkswagen den Atatürk Boulevard hochknattern. Es vergingen zehn Minuten, in denen der Käfer nicht vom Fleck kam. Er war rettungslos in eine Autoschlange eingekeilt. Zamorras Sekretärin machte sich durch ungestümes Hupen Luft. Endlich ging es wieder weiter.
    »Das ist schlimmer als auf dem Broadway in New York«, seufzte sie, als sie endlich aus dem Volkswagen kletterten.
    Ein junger Mann kam auf sie zu.
    »Bonjour, Mademoiselle.«
    Es war Mustafa Bursa. Er wirkte bleich und schien dringend etwas Schlaf nötig zu haben.
    »Guten Tag, Mustafa«, sagte Nicole. »Ich will Ihnen Professor Zamorra vorstellen. Ich bin seine Sekretärin und heiße Nicole Duval.«
    Der ärmlich gekleidete Türke grüßte Zamorra ergeben.
    Dann wandte er sich wieder an Nicole. »Heute nacht hat es ein Mädchen erwischt, Mademoiselle Nicole. Nachdem drei junge Männer verschwunden sind, hat es erstmals ein Mädchen erwischt.«
    »Heute nacht?« fragte Nicole aufgeregt.
    »Ja, Mademoiselle.«
    »Wo?«
    »Drüben. Auf der anderen Seite des Goldenen Horns. Gleich beim Hilton Hotel.«
    »Was für ein Mädchen war das?« fragte Professor Zamorra. »Ein Straßenmädchen?«
    »Nein, Professor. Kein Straßenmädchen. Eine beliebte Tänzerin. Sie hieß Leila Pasa, hat im Hotel gearbeitet, war auf dem Weg zu ihrem Wagen und wollte nach Hause fahren. Auf dem Parkplatz soll es dann passiert sein.«
    »Was soll passiert sein?« fragte Zamorra.
    »Das weiß keiner. Eben dasselbe, das meinem Freund Ahmet zugestoßen ist.«
    »Sie sehen nicht gut aus, Mustafa«, sagte Nicole besorgt.
    Der Junge schaute sie ängstlich an.
    »Bei Allah, ich habe Angst, Mademoiselle Nicole.«
    »Wovor haben Sie Angst, Mustafa?«
    »Vor diesem hübschen Mädchen. Ich fühle, daß sie eines Abends auch zu mir kommen wird.«
    »Weshalb verstecken Sie sich nicht vor ihr?« fragte Nicole Duval.
    »Hätte das denn einen Sinn? Sie würde mich überall finden. Nein. Es hat keinen Zweck, sich vor ihr zu verstecken. Ich werde auf sie warten. Hier werde ich auf sie warten. Hier, wo sie meinem Freund
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