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0013 - Ich bezwang den »Lächler«

0013 - Ich bezwang den »Lächler«

Titel: 0013 - Ich bezwang den »Lächler«
Autoren: Delfried Kaufmann
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Mittel verfängt bei uns nicht.«
    Er wurde plötzlich ruhig. »Es gibt noch bessere Mittel«, sagte er mit einem tückischen Blick von unten.
    »Haben Sie sich beruhigt?« erkundigte ich mich. »Fein, dann können wir vom Geschäft sprechen. Wo sind Dolores Bender und ihre Tochter Jane?«
    Das saß. Für Sekunden verlor Suth die Herrschaft über sein Gesicht. Sein Unterkiefer klappte herunter. Um Zeit zu gewinnen, wandte er sich der Hütte zu und schrie: »Carry, bring mir eine Zigarre!« Er wartete mit abgewandtem Gesicht, bis der Wächter ihm eine Zigarre brachte. Glen biß die Spitze ab, spuckte sie aus, und in diesem Augenblick gab ich ihm Feuer.
    »Nun?« wiederholte ich sanft meine Frage. »Wo sind Dolores Bender und Jane?«
    Er paffte heftig.
    »Sind das Verwandte vom ›Lächler‹?« fragte er zurück.
    »Seine Frau und seine Tochter.«
    Er hatte sich wieder ganz in der Gewalt.
    »Warum erkundigen Sie sich bei mir danach, G-man? Denken Sie, ausgerechnet ich spiele die Amme für Benders Angehörige?«
    »Nein, das wohl nicht, Suth. Eher das Gegenteil. Ich werde Ihnen jetzt ein paar Kleinigkeiten erzählen, und Sie tun gut daran, sehr genau zuzuhören. Als Bender im alten Stil wieder anfing, schickte er seine Frau und seine Tochter nach Mexiko zurück. Sie können sich sicherlich denken, daß wir von der Polizei uns dafür interessierten, und es war nicht schwer, zu erfahren, daß die Frau und das Kind ein Haus in der Nähe von Castellidad bewohnten. Wir baten die mexikanischen Kollegen, ein Auge auf die Bewohner dieses Hauses zu haben. Es bestand immerhin die Möglichkeit, daß der ›Lächler‹ seine Lieben noch einmal sehen wollte. Gestern nun erhielten wir die Nachricht, daß Dolores und Jane aus dem Haus verschwunden sind, und daß es in diesem Haus ein wenig nach gewaltsamer Entführung aussieht. Als ich davon hörte, Suth, fielen mir gewisse dunkle Andeutungen ein, die ein gewisser Glen Suthbeer darüber äußerte, mit welchen Methoden er Joe Bender zu bekämpfen gedächte. Die Entführung von Benders Frau und Kind wäre nicht der schlechteste Trick.«
    Suthbeer war längst wieder der alte, hundekalte Gangsterchef.
    »Wahrhaftig keine schlechte Idee«, bestätigte er und lachte dröhnend. »Dem guten Joe wird es kochend heiß werden, wenn er davon hört. Schade, daß ich nicht auf den Gedanken gekommen bin.«
    »Sie haben also Dolores und Jane Bender nicht aus Mexiko entführen lassen?«
    »Nein!« sagte er laut, blickte mir frech in die Augen. Er dachte nicht daran, seine Trumpfkarten im Kampf gegen den ›Lächler‹ aus der Hand zu geben.
    Wir drehten ihm den Rücken und gingen zu unserem Wagen zurück.
    »Was wird er tun?« fragte Phil.
    »Aufgeben wird er seine Pläne nicht«, antwortete ich, »aber ich hoffe, er wird nicht wagen, die Frau und das Kind zu töten. Der nächste Punkt ist, daß wir Bender unbedingt bewegen müssen, nicht auf Suthbeer zuzugehen. Du verstehst, nicht wahr? Wenn der ›Lächler‹ auf Suthbeers Bedingungen eingeht und sich ergibt, dann hat Glen sein Ziel erreicht, und die Frau und das Kind sind nur noch lästiger Ballast für ihn, Menschen, die eines Tages als Zeugen gegen ihn auftreten könnten. In diesem Falle wäre er vielleicht trotz unserer Drohung fähig, sich ihrer zu entledigen. Geht Bender aber nicht zu ihm, mißachtet er die Warnung, so muß Suth einsehen, daß das Pfand, das er in der Hand zu halten glaubt, nicht viel wert ist. Zusammen mit unserer Drohung könnte ihn das vielleicht bewegen, Dolores und Jane laufenzulassen.«
    »Und warum versuchen wir nicht einfach mit Hilfe eines Hausdurchsuchungsbefehls den Laden auf den Kopf zu stellen und die beiden zu finden?«
    »Geht nicht, Phil. So dumm ist Glen nicht, daß er die Frau und das Kind in seiner Nähe versteckt hält, aber vielleicht können wir herausfinden, wo er sie untergebracht hat.«
    Das Hafenviertel gehört zum sechzehnten Revier, und der Chef des Reviers war Lieutenant MacKnow. Wir suchten ihn auf.
    »Es spielt sich eine dicke Sache um die ›Suth-Gang‹ ab, Lieutenant«, fiel ich mit der Tür ins Haus. »Sie kennen die einzelnen Mitglieder der Bande besser als wir. Wer von den Leuten ist umzudrehen?«
    »Sie meinen, wer gegen Suth aussagt? Schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Niemand, Cotton.«
    »Ich brauche keinen ›Sänger‹, MacKnow. Nur einen Mann, der mir gewisse Informationen verschafft. Er braucht nicht einmal zum engeren Kreis der Bande zu gehören. Ein Mitläufer genügt.«
    Der
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