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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben
Autoren: Jason Dark
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Zweig. Nur nicht diese verdammte felsige Einöde. Einmal blieb ich stehen und warf einen Blick zurück. Ich befand mich auf einem Kamm, konnte von meinem Standpunkt aus den Weg zurückverfolgen.
    Und ich sah einen Punkt, der sich auf meiner Unterlassenen Fährte bewegte.
    Er näherte sich langsam, aber stetig. Minutenlang beobachtete ich ihn. Der Verfolger legte ein gleichmäßiges Tempo vor. Er schien in einer Art Indianertrab zu laufen. Aber wer hatte sich auf meine Fährte gesetzt? Der Schwarze Tod bestimmt nicht. Ich dachte eher an diese fischgesichtige Monster, das mich attackiert hatte.
    Ich spielte mit dem Gedanken, dem Fischgesichtigen aufzulauern. Aber das hätte Zeit gekostet. Es würde sich bestimmt noch eine günstige Gelegenheit ergeben.
    Die Pause hatte mir gutgetan. Mein Kraftakku war jetzt wieder aufgeladen. Ich marschierte weiter. An der linken Hüfte spürte ich den leichten Druck. Dort steckte in einer Lederscheide ein silberner Dolch. Außer dem Kreuz die einzige Waffe, die ich besaß. Die Pistole war in der normalen Welt zurückgeblieben. Ich sah zu den Bergen hoch. Scharfkantig hoben sich die Grate vor dem rotvioletten Himmel ab.
    Keine Wolke schwebte an diesem düsteren Firmament. Es erschien mir glatt wie ein Spiegel.
    Vor mir führte ein Hang in ein kleines Tal. Ich mußte den Hang hinunterrutschen.
    Meine Schuhe hatten bisher gehalten. Ihr gratulierte mir dazu, daß ich bei der Fußbekleidung nicht gespart hatte. Wie ein Bergsteiger fegte ich in das Tal hinab. Meine Beine liefen automatisch. Es gelang mir kaum, abzustoppen. Dabei fiel ich hin und prellte mir meinen rechten Ellbogen. Ich blickte mich um. Das Tal war eine Falle. Um an der anderen Seite herauszukommen, mußte ich an glatten Felswänden hochklettern. Ein nahezu sinnloses Unterfangen. Selbst ein geübter Bergsteiger hätte seine Schwierigkeiten gehabt. Da ich kein Bergsteiger war und auch keine Flügel hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als einen anderen Weg zu suchen. Aber den gab es nicht.
    Von drei Seiten schienen mich die Felswände höhnisch anzuglotzen. Das rötliche Licht spiegelte sich auf ihnen wider. Meine Blicke glitten an den glatten Wänden hoch, und ich entdeckte in großer Höhe höhlenartige Einstiege. Die dunklen Löcher waren kaum auszumachen. Ich mußte schon genau hinsehen, um überhaupt etwas erkennen zu können. Also den Weg zurück? Ich drehte mich um.
    Und da sah ich das fischgesichtige Monster. Es stand unbeweglich oben am Rand des Hanges und starrte mit seinen Glotzaugen auf mich nieder.
    Ich hob drohend die Lanze, konnte das Monster jedoch nicht beeindrucken. Es regte sich nicht einmal. Irgendwie schien es mir, als warte der Dämon auf ein ganz bestimmtes Ereignis. Ich fühlte mich auf einmal unwohl, spürte, daß etwas in der Luft lag. Im Laufe der Jahre hatte ich einen Sinn für Gefahren entwickelt, und der ließ mich auch jetzt nicht im Stich. Ich drehte mich im Kreis. Das war mein Glück.
    Plötzlich nahm ich oben an den Höhlen Bewegungen wahr. Und im nächsten Augenblick schwebten vier Vögel aus ihren Behausungen. Vögel?
    Nein, zum Teufel. Das waren Flugechsen. Horrorwesen aus dem Reich der Fabel und der Frühgeschichte der Erde. Beinahe lautlos glitten sie durch die Luft. Nur hin und wieder hörte ich heiseres Gekrächze.
    Ich packte die Lanze fester, aber die würde mir auch nicht mehr viel nützen.
    Die Vögel begannen zu kreisen. Sie hatten mich als Opfer auserkoren. Aber erst einmal ließen sie mich zappeln. Schon bald bekam ich einen Drehwurm, da ich ihre Flugbahnen mit den Augen verfolgte und dabei den Kopf bewegen mußte.
    Und dann stieß die erste Echse dem Boden entgegen. Pfeilschnell schoß sie heran. Ich sah den langen spitzen Schnabel, der mich aufspießen würde wie eine Nadel, sprang zur Seite, hob den rechten Arm, holte aus und schleuderte die Lanze. Geschickt wich die Echse aus. Mitten im Flug korrigierte sie die Richtung.
    Die Lanze zischte vorbei.
    Ich begann zu rennen, suchte verzweifelt meine Chance. Hinter mir vernahm ich das Rauschen der riesigen Flügel, aber auch von vorn und von der Seite jagten sie heran.
    Dann waren sie über mir. Instinktiv riß ich den rechten Arm als Deckung vor mein Gesicht. Es nutzte nichts.
    Der Stoß in den Rücken traf mich hart und schmetterte mich zu Boden. Dann spürte ich Krallen, die sich in meiner Kleidung festzerrten. Ein Ruck, und ich schwebte in der Luft.
    Vor Schreck überschlug mein Herz einen Sprung. Wehrlos wurde ich in die
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