Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0009 - Hilfe für die Erde

Titel: 0009 - Hilfe für die Erde
Autoren: W. W. Shols
Vom Netzwerk:
märchenhaft. Sie war ihnen begegnet wie das schlafende Dornröschenschloß. Die Arkoniden von damals gab es nicht mehr. Sie hatten Terra entdeckt und herausgefunden, daß der dritte Planet eine ideale Welt zum Siedeln war. Die neue Kolonie der arkonidischen Auswanderer war dann auf Atlantis entstanden. Sie hatte der Erde eine erste Epoche technischer Blüte geschenkt, doch sie war versunken wie der Kontinent zwischen Afrika und Amerika. Obwohl die Menschen sich seit vier Wochen an die neue Umgebung hatten gewöhnen müssen, konnten sie nicht davon lassen, sich diese historischen Hintergründe immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
    „Ich verstehe nicht, daß sie tot sind", erklärte Reginald Bull, während sie einen kleinen Schienenwagen bestiegen, der in einigen Hauptarmen der untervenusianischen Stadt verkehrte. „Haben sie alle auf der Erde gelebt, als die Flutkatastrophe über Atlantis hereinbrach?"
    „Man sollte es meinen", erwiderte Rhodan. „Dennoch bleibe ich skeptisch. Arkon wußte nichts von der Venusbasis und von der Kolonie auf Terra. Ebensogut könnte das System im venusischen Stützpunkt einige wichtige Fakten niemals erfahren haben. Es war abhängig von den mündlichen Informationen, die man ihm gab."
    Er lächelte rätselhaft. „Die Gedächtnisspeicher sprachen von unerklärlichen Ereignissen auf der Venus, von Unsichtbaren, die sich in der Nähe herumtrieben. Obwohl die Information von einigen geistesverwirrten Zurückgebliebenen stammen könnte, sollten wir uns diese Aussage merken. Für uns jedoch wird sie nur noch historische Bedeutung haben."
    „Natürlich, ich habe längst begriffen, was eure gemeinsame Theorie besagt. Ich gestatte mir jedoch noch ein gewisses Mißtrauen. Es könnte auch anders gewesen sein."
    „Dann erkläre mir die Gründe für deine Zweifel!"
    „Nun, ganz einfach. Crest und Thora haben uns zu überzeugen verstanden, daß diese Station von den Auswanderern eines Arkonidenschiffes errichtet wurde. Jetzt aber sprichst du von sechs Schiffen, die hier versteckt liegen sollen. Sechs Schiffe sind eine Flotte. Wenn es auf diesem Planeten sechs ausgewachsene arkonidische Sternenschiffe gibt, dann steht für mich fest, daß diese auch eine feste Verbindung mit der Heimatwelt hatten. Thora und Crest hätten uns demnach belogen."
    „Den letzten Satz hättest du dir ersparen können. Solche Schlußfolgerungen zieht man erst dann, wenn man Beweise hat, daß die Verdachtsmomente stimmen."
    Bull erkannte, daß Rhodan kaum noch zur Fortführung einer auf bloße Mutmaßungen gestützten Debatte bereit war. Er schwieg deshalb und lehnte sich in den Sessel des kleinen Fahrzeuges zurück. Es folgte einem langen, geradlinig verlaufenden künstlichen Höhlenarm, der sich vom Zentrum des Forts aus annähernd zwei Kilometer weit in den Berg erstreckte. Die Ausdehnung der gesamten Anlage erschien jedem terranischen Menschen sinnlos übertrieben. Bully kleidete diesen Eindruck in Worte und schüttelte dabei den Kopf.
    „Freilich muß man die Leistung der Arkoniden bewundern. Trotzdem finde ich es lächerlich, daß man ein schlichtes Fort in derartigen Dimensionen errichtet: Man schließt auch auf den Mangel an Gehirnsubstanz, wenn jemand nicht die richtigen Maßstäbe anwendet", bemängelte er.
    „Du denkst beim Betrachten dieses Labyrinths zu sehr an den Aufwand unserer menschlichen Technik. Mit arkonidischen Mitteln aber ist es durchaus nichts Gigantisches, wenn man zehn oder zwanzig Kilometer tief Gänge und Grotten in einen Berg bohrt."
    Rhodan unterbrach seine belehrenden Worte und stoppte den Wagen.
    „Komm mit!" sagte er kurz und wandte sich einem der großen Tore zu, die in regelmäßigen Abständen die Höhlenstraße säumten. Ein Fingerdruck auf den Schließmechanismus genügte, um sieben Tonnen Arkonstahl zur Seite gleiten zu lassen.
    Reginald Bull riß überrascht den Mund auf, als sein Blick in die weite Berghalle fiel. Nicht, daß ihm die Einrichtung und die nach seiner Meinung übertriebene Größe imponierten. Er hatte nach der Entdeckung des Forts gegen Ende Mai bereits Gelegenheit gehabt, all diese Dinge zu bewundern. Und er hatte versucht, sich an die Maßstäbe zu gewöhnen. Damals jedoch hatte die Halle still und tot dagelegen. Heute lebte sie plötzlich. Gedämpfte Geräusche in allen Tonlagen erreichten sein Ohr. Meßskalen, tanzende Armaturennadeln, elektronische und positronische Röhren strahlten und flackerten in einem bunten Licht. Roboter verschiedener Größe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher