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0006 - In den Klauen der Mumie

0006 - In den Klauen der Mumie

Titel: 0006 - In den Klauen der Mumie
Autoren: A.F. Morland
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Das Blut konnte einem gefrieren, so schaurig klangen sie.
    ***
    »Drück ab! Drück doch endlich ab!« keuchte Richard Rush, schwitzend vor Aufregung.
    »Erst soll ich mir Zeit lassen, dann kannst du es nicht erwarten!« maulte Claudio Ravazza ärgerlich.
    »Schieß endlich!« ächzte Rush, der die Spannung nicht mehr länger ertragen konnte.
    Die Männer hatten den Schrei von Rosie McDonald ebenfalls gehört. Sie hatten Ernie York mit dem Mädchen davonlaufen gesehen. Ravazza hatte durch das Zielfernrohr beobachtet, wie die Mumie das tote Opfer hatte fallen lassen. Nun ging das Monster mit mordgierig erhobenen Armen auf die Bank zu, auf der das Pärchen gesessen hatte.
    Claudio Ravazza zögerte nun keine Sekunde länger. Das Fadenkreuz hatte die Schläfe der Mumie in der Mitte. Ravazza krümmte den Finger. Der Rückschlag der Waffe war kaum nennenswert. Der eingebaute Schalldämpfer hatte das Schußgeräusch nahezu vollkommen absorbiert. Durch das Zielfernrohr sah Ravazza das Einschußloch im Verband, der um den Kopf der Mumie gewickelt war.
    Das Monster drehte sich halb um, nachdem es in der Bewegung innegehalten hatte. Ravazza traute seinen Augen nicht, als er sah, wie sich das Einschußloch wieder schloß.
    Trotzdem zeigte der Treffer nun Wirkung.
    Die Mumie wankte. Sie hob die Arme, als wollte sie sich irgendwo festhalten. Sie drehte sich im Kreis. Ihre Schritte wurden tappend, unsicher.
    Dann kippte der schwere Körper nach hinten um. Das Monster blieb auf dem Rücken liegen und rührte sich nicht mehr.
    »Geschafft«, sagte Ravazza mit einem zufriedenen Grinsen.
    »Gar nichts ist geschafft!« fauchte Richard Rush aufgeregt.
    Ravazza zerlegte sein Gewehr und verstaute es sorgfältig in dem kleinen schwarzen Köfferchen, in dem niemand solch ein Gewehr vermutet hätte.
    »Hol jetzt den Wagen!« ordnete Rush an.
    »Du meinst, ich soll mit dem Wagen hier hereinfahren?«
    »Willst du die Mumie etwa zum Wagen schleppen?«
    »Ist verdammt schwer, der Kerl«, sagte Ravazza grinsend.
    »Eben.«
    »Was ist, wenn ein Bulle sieht, wie ich durch den Park kutschiere?«
    Rush preßte die Lippen grimmig aufeinander.
    »Dieses Risiko müssen wir eingehen. Mach schon. Je schneller wir von hier fortkommen, desto besser. Ich warte hier auf dich.«
    Ravazza nickte.
    »Okay.«
    Er schnellte hoch und sprang aus dem Gebüsch. Sein Köfferchen nahm er mit. Davon trennte er sich nur höchst selten und auch höchst ungern.
    An der Unterlippe nagend überlegte der Magier, was als nächstes zu tun war. Es war nicht ratsam, das Mädchen hier zurückzulassen. Sie mußten sie mitnehmen, mußten sie verschwinden lassen. Aber wie? Und wo?
    Da kam ihm eine Idee.
    Ja, so mußten sie vorgehen. So und nicht anders.
    Es dauerte zehn Minuten, bis Rush das Geräusch eines Motors hörte. Hoffentlich kein Polizeiwagen, dachte der Magier nervös. Das junge Pärchen hatte es bestimmt nicht gewagt, zur Polizei zu gehen. Beide durften sich um diese Zeit nicht hier im Park aufhalten.
    Sicher schreckte sie das davor ab, von ihrer Beobachtung Meldung zu machen. Hoffentlich hatte sie diese Überlegung abgeschreckt.
    Scheinwerfer blitzten zwischen den Bäumen auf. Ein Wagen kam herangefahren. An einem kleinen klappernden Geräusch erkannte der Magier seinen Wagen. Ravazza war zurückgekommen.
    Erst als das Fahrzeug angehalten hatte und Ravazza nach ihm gerufen hatte, trat der vorsichtige Magier aus dem Gebüsch.
    Claudio Ravazza saß noch im Fahrzeug. Rush sagte ihm, er solle bis zur Mumie fahren. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung, hielt auf dem Rasen neben der betäubten Mumie an. Nun sprang Claudio Ravazza aus dem Auto. Den Motor ließ er laufen.
    »Hast du dir schon seine Schläfe angesehen, Richard?« fragte Ravazza.
    »Was ist damit?«
    »Sieh sie dir an.«
    Richard Rush beugte sich über den Kopf der Mumie.
    »Nun?« zischte Ravazza. »Ich kann nichts sehen, was…«
    »Eben. Das ist es ja eben. Ich habe ihm doch in die Schläfe geschossen. Und nun kann man kein Loch sehen.«
    »Die Bandagen werden verrutscht sein.«
    Claudio Ravazza wollte widersprechen, doch Rush verlangte von ihm, er solle die Ladetür des Kombiwagens aufmachen. Ravazza klappte die Tür hoch.
    »Und jetzt faß mal mit an!« sagte Rush ungeduldig. Sie hoben den schweren leblosen Körper der Mumie hoch und schleppten ihn mit vor Anstrengung angespannten Zügen zum Wagen. Hastig schoben sie den Körper in das Fahrzeug hinein.
    »Das wär's«, meinte Ravazza grinsend. »Und nun
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