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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm
Autoren: Kurt Mahr
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nachdem die beklemmende Furcht vor einem Raketentreffer verklungen war, erfaßte ihn wieder die alte Aufregung vor den letzten Geheimnissen der arkonidischen Wissenschaft.
    Der Vorgang war derselbe, wie sie ihn schon mehrere Male erlebt hatten. Sie lagen beide auf einer bequemen Liege und wurden mit den Indoktrinatoren verbunden.
    „Es wird etwa drei Stunden dauern", sagte Crest. „Diesmal ist es eine äußerst schwierige Materie - sogar für mich."
    Er überprüfte die Schaltungen und fragte: „Fertig?"
    „Fertig" antworteten Rhodan und Bull wie aus einem Mund. Rhodans Bewußtsein erstarb mitten in dem Gedanken, warum Thora nicht gekommen sei, um zuzusehen, wie sie beide ohnmächtig wurden.
    Rhodan würde niemals in der Lage sein zu schildern, was er während der Behandlung in Wirklichkeit empfand. Alles, woran er sich später erinnerte, war ein Gewimmel von bruchstückhaften Informationen, die keinen Sinn ergaben. Er hatte kein körperliches Empfinden mehr. Er spürte deutlich, daß alles, was vor sich ging, sich in seinem Gehirn ereignete; aber ohne die hypnotische Beeinflussung, die die Schulung wirksam machte, hätte er allein aus den Informationsteilen, an die er sich noch erinnerte, nichts machen können.
    Er wußte jedoch, daß im normalen Ablauf der Schulung dem Gehirn nach Beendigung des hypnotischen Einflusses Zeit gelassen wurde, sich zu erholen. Er erinnerte sich, daß er jedesmal zuvor, wenn er sich einen Teil arkonidischen Wissens durch diese Art der Schulung angeeignet hatte, erfrischt und munter erwacht war.
    Deshalb wußte er sofort, daß etwas Unvorhergesehenes geschehen war, als er mit bohrendem Kopfschmerz zu sich kam.
    Crest stand vor seiner Liege und sah ihn voller Hilflosigkeit und Unsicherheit an.
     Rhodan war sofort wach. „Was ist los?" fuhr er Crest an. Neben ihm stöhnte Bull. Rhodan kümmerte sich nicht um ihn. Bull würde die übliche Zeit brauchen, um zu sich zu kommen. Crest zuckte zusammen. „Geht es Ihnen ..." „Ja, mir geht es ausgezeichnet! Was ist los?"
    Rhodan ging es alles andere als ausgezeichnet. Der Kopfschmerz war fast mehr, als er ertragen konnte. „Thora ...", stammelte Crest. „Sie hat..."
    Rhodan erinnerte sich, daß er etwas Ähnliches befürchtet hatte. Thora war zu schnell auf ihren Plan mit der Hypno-Schulung eingegangen. Er hätte früher daran denken sollen, daß sie etwas im Schilde führte.
    Er stand auf und zerriß dabei die Verbindung mit dem Indoktrinator. Crest trat erschreckt einen Schritt zurück, Rhodan bemerkte voller Erstaunen, daß er Angst vor ihm zu haben schien.
    „Wo ist sie?" bellte er.
    „In der Zentrale!" jammerte Crest. Rhodan achtete nicht mehr auf ihn. Das letzte, was er wahrnahm, bevor er aus dem Raum hinausschoß, war Bullys knurrende Stimme: „Geh nur voraus, Chef! Ich komme gleich nach."
    Rhodan hastete durch den Gang, der zur Mitte des Bootes führte. Er griff zur Hüfte und zog aus der Schlaufe seines Gürtels die kleine Smith &Wessen, die er ständig bei sich trug. Einen Augenblick lang bedauerte er, daß er keine der arkonidischen Waffen bei sich hatte. Die kleinen Stahlmantelgeschosse würden nichts gegen das Schott der Zentrale ausrichten können, wenn Thora es geschlossen hatte.
    Sie hatte es geschlossen. Sie ging kein Risiko ein gegenüber zwei Männern, deren für arkonidische Begriffe unheimliche Tatkraft ihr schon mehr als einmal reines Entsetzen eingeflößt hatte.
    Rhodan betätigte die Rufanlage und donnerte mit den Fäusten gegen das Schott. Von drinnen kam keine Antwort. Er ging drei Schritte den Gang zurück bis zum nächsten Interkom-Anschluß. Er wählte die Zentrale und wartete ungeduldig, bis der Bildschirm aufleuchtete.
    Thora hatte den Anruf erwartet. Ihr Gesicht füllte den Schirm aus. Rhodan erschrak. Er hatte noch niemals soviel Haß in den Augen eines intelligenten Wesens gesehen.
    „Was gibt es?" fragte Thora ruhig.
     Rhodan besann sich darauf, daß es keinen Zweck, hatte, sie anzuschreien. Seitdem er sie kannte, hatte er ihr gegenüber mit der Methode den größten Erfolg gehabt, die ihr zu verstehen gab, daß er sich für den Überlegenen hielt.
    „Auf welchen Unsinn sind Sie jetzt schon wieder aus?" fragte er ruhig und mit einem leichten Grinsen.
    Es schien, als hätte sie sich gegen seine Art gewappnet. Nichts war von dem blitzschnellen Zusammenziehen der Augen zu bemerken, das sonst anzeigte, wie sehr sie sein Spott verletzte.
    Sie sprach Arkonidisch, um ihm zu verstehen zu geben, wie sehr
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