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0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Grabsteine waren inzwischen weggeräumt worden. Das Gelände lag brach. Es interessierte keinen Käufer mehr.
    In den Morgenstunden sahen einsame Spaziergänger die Nebeldecke über der Wiese liegen. Dann wurde wieder von dem umhergeisternden Toten geflüstert, und die alten Geschichten lebten wieder auf.
    Eine alte Frau meinte sogar, einmal den Bauleiter Vince McAllister als Geist gesehen zu haben. Aber das konnte auch Einbildung sein.
    Fünf Jahre vergingen.
    Inzwischen war viel geschehen.
    Auch bei Scotland Yard. Eine Sonderabteilung war ins Leben gerufen worden, die sich nur mit außergewöhnlichen Fällen beschäftigte. Diese Abteilung bestand praktisch nur aus zwei Leuten. Sie waren auf scheinbar nicht zu lösende Fälle spezialisiert.
    Superintendent Powell und Oberinspektor John Sinclair.
    Aber wenden wir uns wieder dem Friedhof zu. Nur noch selten wurde die alte Geschichte aufgewärmt. Man überlegte in Upfield schon, ob das Gelände nicht wieder freigegeben werden könnte, da kam dieser denkwürdige vierte August.
    Ein Rummelplatzunternehmer wollte auf dem Gelände einen zweimonatigen Jahrmarkt starten.
    Die Pacht, die er zu zahlen bereit war, war hoch, und die Gemeindeväter der umliegenden Orte sagten nicht nein.
    Vierzehn Tage vor dem offiziellen Eröffnungstermin gaben sie ihr Einverständnis.
    Wenige Tage später schon rückten die ersten Wagen und Karussells an.
    Und damit begann eine Periode des Schreckens…
    ***
    Nach der blondhaarigen jungen Frau in dem kornblumenfarbenen Sommerkleid drehten sich fast alle Männer um. Und die, die es nicht taten, hatten ihre Ehefrauen dabei.
    Die Blondine sah auch wirklich phantastisch aus. Unter dem weißen Sommerhut floß das lange Haar wie reifer Weizen bis auf die Schultern. Die geschwungenen Lippen waren blaß geschminkt, die dunklen Augen blickten lebhaft und doch etwas verträumt.
    Aber auch der Mann, der die Frau begleitete, konnte sich sehenlassen. Blondhaarig, hochgewachsen und athletisch wie er war, machte er in seinem grauen Flanellanzug eine gute Figur. Die Lippen waren zu einem Lächeln gekräuselt, und die blauen Augen schienen sagen zu wollen: »Du erregst mal wieder viel Aufsehen in der Männerwelt.«
    In der Tat – ein gut aussehendes Paar. Nur, die beiden waren nicht verheiratet. Der Mann hieß John Sinclair und war der berühmte Geisterjäger. Die Frau hörte auf den Namen Sheila Conolly. Sie war die Gattin von Bill Conolly, John Sinclairs langjährigem Freund und Kampfgefährten.
    Sie und John Sinclair waren aus demselben Grund zum Flughafen gekommen. Sie wollten Bill Conolly und Suko abholen, die beide eine achtwöchige Himalaya-Expedition hinter sich hatten. Und da hatte es manch aufregendes Abenteuer gegeben. John brauchte nur noch an die Riesenvampire zu denken, die ihn ebenfalls in den höllischen Strudel mit hineingerissen hatten. [1]
    Die beiden wollten Bill Conolly und Suko an der Paßkontrolle treffen. Suko war Chinese und John Sinclairs zweiter Mitstreiter. Suko war ein Bündel an Energie und Kraft. Außerdem kannte er sich bestens mit asiatischen Geheimbünden und der Mythologie dieses Erdteils aus, so daß er dem Geisterjäger mehr als eine große Hilfe war.
    Suko und John waren Freunde. Die gemeinsam erlebte Gefahr hatte sie zusammengeschweißt. Der Chinese hatte ein Apartment auf der gleichen Etage wie John Sinclair. Er wurde von Bill Conolly finanziell unterstützt, denn nach seiner Heirat war der ehemalige Reporter zum Millionär aufgestiegen.
    Sheilas Vater war Eigentümer eines Chemiekonzerns. Nach seinem Tod hatte Sheila die Firma in eine AG umgewandelt und neunundvierzig Prozent der Anteile verkauft. Vermögen und Zinsen aus den Gewinnen ermöglichten ihr und Bill ein angenehmes Leben. Und der Reporter Conolly konnte auch weiterhin Berichte für die großen Magazine der Welt schreiben. In wenigen Tagen würde er mit seinem Bericht über die Himalaya-Expedition beginnen.
    John Sinclair war der einzige Beamte in dem Bund. Er bezog das Gehalt eines Oberinspektors und leistete sich zwei teure Hobbys. Gute Kleidung und einen tollen Wagen.
    John fuhr einen silbermetallicfarbenen Bentley. Es war sein zweiter Schlitten dieses Gustos. Den ersten hatte er vor nicht ganz einem Jahr gegen einen Baum gesetzt. Allerdings nicht aus eigenem Verschulden.
    Sheila wurde langsam nervös. Sie und John hatten in den breiten Wartesesseln Platz genommen.
    John blickte auf seine Uhr. »Noch zwanzig Minuten«, sagte er.
    »Wenn die Maschine
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