Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
mich«, beschwerte er sich. »Bis über die Hufe stecke ich im heißen Sand … Das ist wirklich alles andere als angenehm!«
    »Ihr könnt gern bei Akoks Leviathan auf uns warten«, bot ihm Lirandil an.
    Diesen Vorschlag nahm Ambaros gerne an.
    Die Leviathan-Reiter wollten sich dem Turm von Gambalzôr nicht weiter nähern. Er flößte ihnen Angst ein. Durch die Luft schwirrten die gepfiffenen Botschaften der Sandmuschelbläser. Auch ohne dass man deren Signalsprache beherrschte, hörte man deutlich, wie aufgeregt und ängstlich sie waren.
    Akok und der Krieger mit den zwei Kreuzen auf der Stirn standen mit vielen anderen Stammesangehörigen auf dem Unterkiefer ihres Leviathans und sahen der kleinen Gruppe nach. Zuversichtlich wirkten sie nicht.
    »Es ist gut, dass keiner von ihnen mit uns kommt«, meinte Saradul. »Für sie ist Magie etwas Beängstigendes. Das liegt wohl daran, dass sie nicht viel davon verstehen.«
    Eine halbe Meile mussten sie noch gehen, ehe sie den Turm von Gambalzôr erreichten. Kaum hatte sich Tomli von Lirandils Elbenpferd geschwungen und wieder festen Boden unter den Füßen, leuchtete der Turm hell auf.
    Das Licht schien aus seinem Inneren zu kommen und das Gestein zu durchdringen. Die Elbenpferde scheuten, doch Olfalas und Lirandil konnten sie mittels ihrer Gedanken schnell wieder beruhigen.
    »Die Tiere können sich etwas entfernen, wenn sie das wollen, Olfalas«, sagte Lirandil. »Aber wir brauchen ein Seil.«
    Olfalas nickte und nahm eins aus der Satteltasche.
    »Was wollt Ihr denn damit?«, fragte Saradul.
    »Hinabsteigen«, erklärte Lirandil. »Der größte Teil des Turms ist im Sand vergraben, und wahrscheinlich müssen wir bis ganz nach unten.«
    »Wozu haben wir Magie?«, meinte der Zaubermeister.
    »Ich würde mich in diesem Fall ungern auf Magie verlassen«, erwiderte der Elb. »Spürt Ihr nicht, welche Kräfte hier wirken? Kräfte, die Eure und unsere Magie stören könnten.«
    »Aber wie gelangen wir überhaupt in den Turm hinein?«, fragte Arro. »Es scheint hier nirgends Fenster oder Türen zu geben!«
    »Ar-Don ist auch hineingekommen«, sagte Olba.
    »Du bist dir sicher, dass er hier ist?«, fragte Tomli.
    »Ich bin mir sicher, dass wir ihm hier begegnen, und zwar im Inneren des Turms. Anders lässt sich nicht deuten, was ich gesehen habe.«
    »Ich dachte, du hättest auch gesehen, dass Ar-Don verschwindet?«, hakte Tomli nach, den Olbas Äußerungen mittlerweile ziemlich verwirrten.
    »Er ist verschwunden«, bestätigte Olba. »Aber trotzdem ist er hier. Ich weiß, das klingt widersprüchlich, aber mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen.«
    Sie erreichten das alte Gemäuer, von dem nur der oberste Teil aus dem Wüstensand ragte. Doch schon dieser war so hoch, dass jeder Schiffsmast und jedes Gebäude in Hiros dagegen winzig erschienen.
    Das Leuchten des Turms wurde so grell, dass es in den Augen schmerzte und sie den Blick abwenden mussten.
    »Dieses Gebäude wurde mithilfe von Magie errichtet, nicht wahr?«, vermutete Olfalas. »So wie viele Bauwerke in den Städten der Elben.«
    Lirandil nickte. »Auch hier lässt der Zauber mit der Zeit nach, wenn man ihn nicht erneuert. Dieser hier ist schon sehr lange nicht mehr erneuert worden. Allerdings muss er sehr mächtig sein.«
    Lirandil betastete das Mauerwerk. Dann griff er zielsicher an eine bestimmte Stelle und murmelte eine Formel. Sein Arm verschwand im Gestein.
    »Hier können wir hineingehen. Das ist ein Illusionsfenster, nichts weiter.«
    »Ein Illusionsfenster?«, fragte Tomli.
    »Ja, selbst mit meiner schwachen Elbenmagie lässt es sich leicht öffnen. Normalerweise dringt nur Licht hindurch, aber kein Sand oder andere feste Stoffe. Lebewesen können es nur passieren, wenn es mit Magie geöffnet wurde.«
    »Waren die Erbauer des Turms etwa Elben?«, wunderte sich Olba.
    »Nein, bestimmt nicht«, war Lirandil überzeugt. »Die Magie ist ähnlich, aber die Bauweise völlig unelbisch. Es ist ausgeschlossen, dass die Bewohner von Gambalzôr zum Elbenvolk gehörten.«
    Er knüpfte eine Schlinge und schlang diese um einen der Steine, die an verschiedenen Stellen gut zwei Handbreit aus dem Mauerwerk hervorragten.
    »Das sind Magiesteine«, erklärte er. »Die eingeritzten Zaubersprüche kann man noch schwach erkennen. Leider sind mir diese Schriftzeichen völlig fremd.«
    »Ich sehe gar nichts«, bekannte Arro.
    »Nun, die Zeichen sind etwas verwittert, sodass man wohl Elbenaugen braucht, um sie wahrzunehmen. Aber glaub
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher