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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck
Autoren: Suzanne Higgins
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Gesicht bekommt, kann sie nichts mehr machen.« Samantha grinste teuflisch. »Außerdem wäre es ein Stilbruch, zu diesem Kleid einen Schleier zu tragen. Dafür habe ich mir Rosen ins Haar flechten lassen.«
    Die beiden anderen Frauen betrachteten Samanthas
Kopf. Ihr langes, blondes Haar war zu großen Locken gedreht und aufgesteckt worden. In jeder Locke steckte eine winzige champagnerfarbene Rose.
    Gillians Blick ruhte nachdenklich auf ihrer alten Freundin. »Du hast also tatsächlich deinen Kindheitstraum verwirklicht, Sam.«
    »Wovon redet ihr zwei eigentlich?«, mischte sich Wendy ein, doch Samantha achtete nicht auf sie, sondern lächelte ihre andere Brautjungfer liebevoll an.
    Gillian übernahm die Erklärung. »Als Samantha und ich klein waren, hat sie immer gesagt, wenn sie einmal heiratet, will sie Blumen im Haar tragen.«
    »Dass du dich daran erinnerst, Gilly!« Samantha wirkte sichtlich gerührt. »Deswegen bist du auch meine älteste und beste Freundin.«
    »Tut mir leid, dass ich mit solchen Kindheitserinnerungen nicht dienen kann.« Wendy schniefte verstimmt. Es wurmte sie, dass Gillian schon länger mit Samantha befreundet war als sie selbst.
    »Hey, wir teilen uns jetzt seit fast zehn Jahren eine Wohnung und haben uns so gut wie nie gestritten. Mehr kann man nun wirklich nicht verlangen«, beschwichtigte Samantha sie.
    »Ich weiß, ich weiß. Es ist nur so, dass ihr beiden euch schon so viel länger kennt...«
    »Schluss jetzt«, unterbrach Sam sie energisch. »Mädels, ich liebe euch beide, das wisst ihr.« Dann breitete sie die Arme aus. »Große Umarmung!«, befahl sie, und alle drei fielen sich in die Arme, wobei die Brautjungfern darauf achteten, weder Sams Kleid zu zerknittern noch ihre kunstvolle Frisur zu zerdrücken.
    »Ich glaube, mir kommen gleich die Tränen.« Wendy,
die als Einzige sehr nah am Wasser gebaut hatte, begann verdächtig zu schnüffeln. Die beiden anderen gaben sie rasch frei.
    »Dafür ist es noch viel zu früh«, mahnte Samantha, um die Stimmung aufzulockern.
    »Deine Frisur ist wirklich ein Traum. Es muss ja eine Ewigkeit gedauert haben, dieses Kunstwerk hinzukriegen.« Gillian hielt es für geraten, das Thema zu wechseln, ehe Wendy ihre Ankündigung wahr machte.
    »Was glaubt ihr denn, wo ich den größten Teil des Morgens verbracht habe? Aber ihr zwei seht ebenfalls fantastisch aus. Die Friseurin hier scheint ihr Handwerk zu verstehen.«
    »Stimmt, aber mit uns hatte sie ja auch nicht viel Arbeit.« Wendy schüttelte ihren hellbraunen Bob.
    »Gilly, dein Haar schimmert heute noch intensiver als sonst«, stellte Samantha voller Bewunderung fest.
    Gillian fuhr sich mit der Hand durch die kastanienbraune Mähne. »Kein Wunder, es ist ja von Profihand gewaschen und gefönt worden.«
    »Sie sieht aus wie ein Modell für Hennawerbung«, stimmte Wendy zu.
    »Nur dass meine Haarfarbe von Mutter Natur stammt.« Gillian zwinkerte ihren Freundinnen zu.
    »Weißt du, Sam«, fuhr Wendy fort, »du erinnerst mich an eine Göttin der Antike oder eine dieser alten Königinnen aus der keltischen Mythologie.«
    »Das ›alt‹ verbitte ich mir«, protestierte Samantha scherzhaft.
    »Ach Sam, du weißt doch, wie ich das gemeint habe«, verteidigte sich Wendy. »Mit fünfunddreißig bist du nach heutigen Maßstäben fast noch eine Kinderbraut.«

    »Sieh uns beide doch an. Wir sind immer noch junge, ungebundene Singles, und wir haben die fünfunddreißig schon hinter uns.« Gillian lachte.
    Aber zum ersten Mal meinte Samantha, einen leichten bitteren Unterton aus der Stimme der Freundin herauszuhören. »Ihr habt also gegen das Kleid wirklich nichts einzuwenden?«, zog sie sich rasch auf sicheren Boden zurück.
    »Hast du denn keine Angst, dir könnte kalt werden?« Wendy deutete auf Sams bloße Schultern und Arme.
    »Oh, für diesen Fall habe ich vorgesorgt.« Samantha ging durch den Raum und griff nach einem langen, breiten Seidenschal, der genau wie das Mieder ihres Kleides mit winzigen Rosen bestickt war.
    »Das gibt deinem Outfit den letzten Pfiff.« Gillian nickte bekräftigend.
    »Danke.« Samantha strahlte. »Alles von Hand gestickt. Ich fürchte, für das, was dieses Kleid gekostet hat, hätte ich schon ein kleines Haus in Dublin kaufen können.«
    Gegen ihren Willen verspürte Gillian einen Anflug von Neid.
    »Und diese herrliche Farbe!«, sprudelte Wendy hervor. »Als du uns das Muster gezeigt hast, hatten wir ja keine Ahnung, wie gut sie dir steht. Du siehst aus wie … wie
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