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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos
Autoren: Miranda J. Fox
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fahren.
    »Eigentlich nicht. Der Bus hält direkt am Waldrand und von dort aus sind es etwa zwanzig Minuten bis zum Strand.« Sie erklärte mir, mit welchem Bus ich fahren musste und dass ich sie anklingeln sollte, sobald ich in den Bus eingestiegen war. Sie würde mich dann abholen.
    »Alles klar, bis gleich.« Ich legte auf, band meine Haare zu einem unordentlichen Dutt, warf mir eine Strickjacke über und verließ die Wohnung. Unten angekommen, schloss ich die Haustür ab und strich im Vorbeigehen über das Dach meines roten Volvos. Meine Eltern hatten ihn mir zum Abi-Abschluss geschenkt und ja, er hatte seine Macken. Doch ich liebte den Geruch der alten Ledersitze und das Gefühl, wenn er sich ruckelnd in Bewegung setzte.
    »Bald, mein Schatz«, flüsterte ich ihm sehnsüchtig zu.
    »Bald.«
    ***
    Wie besprochen, wartete Vicky am Waldrand auf mich und zusammen machten wir uns auf den Weg zum Strand.
    »Zum Glück hast du mich abgeholt«, sagte ich unwohl, während wir durch den finsteren Wald schritten.
    »Alleine wäre ich hier bestimmt nicht durchgelaufen.« Sie lachte, hakte sich bei mir ein und stempelte mich als Angsthase ab. War ich gar nicht, ich mochte die Dunkelheit sogar - außer in meinem Zimmer, da schlichen immer irgendwelche gruseligen Dinge umher - doch dieser Wald hatte etwas Einschüchterndes, Schummeriges an sich. Als wir uns dem Strand näherten, hörte ich rumsende Musik, die mit jedem Schritt lauter wurde. Orangenes Licht flackerte zwischen den Baumstämmen hindurch und weißer Rauch stieg über dem Himmel auf - wir waren da.
    »Ist da ein großes Feuer überhaupt erlaubt?«, fragte ich skeptisch, als wir aus dem Wald traten und in der Mitte des weißen Strandes ein riesengroßes Lagerfeuer vorfanden. Vicky verdrehte nur die Augen und führte mich kommentarlos durch die Menschengruppen, die sich am ganzen Strand verteilt hatten. Einige saßen dicht am Feuer und grillten Marshmallows und tranken Bier, andere planschten mit und ohne Bekleidung im dunklen Wasser herum und wiederum andere hatten sich um einen Pickup versammelt, der als DJ-Pult umgebaut worden war und hämmernde Musik von sich gab.
    »Leute, das ist meine Cousine, Claire«, sagte Vicky, als sie mich zu einer kleinen Gruppe geführt hatte.
    »Sie ist letzte Woche zu mir gezogen und studiert Geschichte.« Die Umstehenden winkten mir freundlich zu, doch meine Cousine war noch nicht fertig:
    »Sie hegt eine natürliche Abneigung gegenüber Makeup und aufreizenden Kleidern, mag keine Schnulzenfilme und verkriecht sich am liebsten in ihren Büchern. Das macht sie aber nicht weniger süß, oder?« Damit gab sie mir einen feuchten Kuss auf die Wange und ich erntete leises Lachen.
    »Danke für die tiefen Blicke in meine Privatsphäre. Ich bin sicher, ich kann mich später dafür revanchieren«, sagte ich teuflisch grinsend, woraufhin das Gelächter lauter wurde.
    »Kein Grund, sich zu schämen«, meinte sie mit einer wegwerfenden Geste und sah in die Runde.
    »Pass auf. Das ist Lynn«, begann sie und deutete auf eine hübsche Asiatin, rechts von mir.
    »Obwohl man es ihr nicht ansieht, ist sie ein Vielfraß, wobei sie von zu viel Schokolade Pickel bekommt. Zudem hat sie Angst vor Hamstern und ein menschengroßes George Clooney-Poster an der Wand hängen.« Lynn machte einen beschämt lächelnden Hofknicks.
    »Ihr Lover«, fuhr Vicky fort und deutete auf einen breitschultrigen Schwarzhaarigen, der die Asiatin in den Armen hielt, »heißt Bryan. Er ist ein Fitness-Junkie, süchtig nach Nachos und er hat alle Twilight-Filme zu Hause.« Sie deutete auf den Braunhaarigen neben Bryan.
    »Okay. Kann ihr mal jemand den Mund stopfen?«, fiel er ihr ins Wort, bevor sie etwas sagen konnte. Lynn fackelte nicht lange und legte Vicky prompt eine Hand auf den Mund, wobei sie sich lachend rauften. Der, der gesprochen hatte, hielt mir die Hand hin.
    »Ich bin Zac. Mehr musst du im Moment nicht wissen«, stellte er sich mir händeschüttelnd vor. Er zwinkerte und ich lächelte zurück, dann sah ich zu dem Letzten der Truppe und noch bevor er überhaupt einen Satz über die Lippen bringen konnte, wusste ich, dass er die Sorte Mann war, vor der man sich besser in Acht nehmen sollte. Seine dichten Wimpern waren so dunkel wie das Haar auf seinem Kopf. Er war von unten bis oben in Schwarz gekleidet und selbst seine Augen waren so undurchdringlich und dunkel wie die Nacht. Der gelbe Schein des Lagerfeuers flackerte geheimnisvoll in seinen Pupillen auf – das
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