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Zirkus Mortale: Kriminalroman (German Edition)

Zirkus Mortale: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Zirkus Mortale: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Bärbel Böcker
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Kinderhandel in Deutschland auf Sendung gehen.
Leider würde er Eddie wieder nicht auf dem Sofa platzieren können, seine aktive
Mitarbeit in diesem Fall war einfach zu gering gewesen. Barrick forderte stichhaltige
Gründe, und die hatte er nicht.
    »Sie hätten
bei Ihrer Rettungsaktion auch sterben können«, sagte Sylvia Gerlach und ihre Stimme
klang vorwurfsvoll. »Die Strömungen des Rheins sind lebensgefährlich.«
    »Ich weiß.«
Florian musste niesen. »Ich habe aber in dem Moment, als sie von der Brücke gestoßen
wurde, aufgehört nachzudenken, und so bin ich ihr einfach hinterher gesprungen.
Dem Himmel sei Dank war es die richtige Entscheidung!« Florian fühlte sich der dramatischen
Stunden zum Trotz heiter und gelassen.
    Sylvia Gerlach
und der Kommissar betrachteten ihn schweigend.
    »Wie geht
es Dele jetzt?«, fragte er.
    »Ihr Zustand
hat sich gebessert. Der Arzt aus dem Krankenhaus rief an und teilte mit, dass sie
heute Morgen zum ersten Mal die Augen geöffnet und sofort nach Luz gefragt habe.«
    Rössner
hatte ihm erzählt, dass das Mädchen am vergangenen Abend gleich nach Gayles Festnahme
aus dessen Haus befreit worden war. Sie war direkt ins Krankenhaus gebracht und
von einem Arzt untersucht worden, glücklicherweise hatte sie keinerlei Verletzungen
davon getragen. Nun wartete sie im Krankenhaus zusammen mit Lisa darauf, zu Dele
zu dürfen.
    »Wir haben
den Gentest bereits in die Wege geleitet«, sagte Sylvia Gerlach, Florians Frage
vorwegnehmend. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Es kann allerdings bis zu zwei
Wochen dauern, bis wir wissen, ob das Mädchen wirklich ihre Tochter ist. Falls ja,
werden wir uns bei der Ausländerbehörde für sie verwenden. Vielleicht bekommt sie
wegen der besonderen Umstände doch noch eine Aufenthaltsgenehmigung mit Arbeitserlaubnis.«
    »Und was
ist mit der Urkundenfälschung?«
    »Abwarten.«
Marko Rössner schwieg einen Augenblick, bevor er weitersprach: »Manchmal werden
die Dinge nur halb so heiß gegessen wie sie gekocht werden …«
    »Das wäre
großartig.« Florians Blick wanderte von Sylvia Gerlach zu Marko Rössner. Der Kriminalhauptkommissar
hatte die kleine grüne Plastikgießkanne zur Hand genommen und war jetzt damit beschäftigt,
die Pflanzen zu gießen. Florian grinste. Welch wundersame Veränderung hatte sich
hier vollzogen?
    Rössner
stellte die Gießkanne wieder zurück auf ihren Platz. Die Überlegung, seine Kollegin
zur Sitte versetzen zu lassen, hatte er in der Nacht verworfen, denn sie hatte erheblich
zur Lösung des Falls beigetragen.
    »Erzählen
Sie mir bitte, was nach meinem Sprung ins Wasser geschah«, forderte Florian Marko
Rössner und Sylvia Gerlach auf.
    Die Kommissarin
nickte zustimmend. »Als Sie nach der Guatemaltekin tauchten, hat sich der Jongleur
sofort an die Fersen des flüchtenden Gayle geheftet, und als wir oben auf der Brücke
ankamen, hatte er ihn bereits überwältigt.«
    »Obwohl
Gayle eine Waffe hatte?«
    »Ja. Er
hat zwar zwei Schüsse abgegeben, aber den Italiener verfehlt. Irgendwie ist es Gino
dann gelungen, sie ihm aus der Hand zu schlagen. Alles Weitere war für uns nur noch
ein Kinderspiel.« Sie lächelte. »Dank der Nachricht, die Sie uns hinterlassen hatten,
waren wir rechtzeitig da.«
    Florian
schloss einen Moment die Augen. Er hörte erneut die Sirenen, die er unter Wasser
wie aus weiter Ferne vernommen hatte, und noch einmal sah er vor sich, wie aus dem
Nichts das Polizeiboot erschienen war. Drei Polizisten hatten ihn und die bewusstlose
Guatemaltekin, die er im Rettungsgriff gehalten hatte, aus dem Wasser gezogen. »Haben
Sie Ron Gayle schon verhört?«
    »Ja, und
er hat alles gestanden«, erwiderte die Kommissarin. »Ihm war sofort klar, dass die
Beweislast zu erdrückend ist, um jetzt noch zu leugnen, und so verhält er sich kooperativ.
Aus rein egoistischen Motiven, denn ihm ist bewusst, dass sich ein solches Verhalten
strafmildernd auswirkt.«
    »Natürlich
interessiert es Sie brennend zu erfahren, was er gesagt hat …« , warf Rössner ein,
und Florian nickte.
    »Gayle behauptet,
dass sein Verhältnis zu Sabrina Delson seit sechs Monaten bestand, und dass ihre
Sadomasospiele völlig harmlos waren.«
    »Wieso besaß
sie dann trotzdem blaue Flecken an den Handgelenken?«
    Rössner
räusperte sich. »Dass bei solchen Spielen Flecke entstehen können, scheint relativ
normal zu sein. Je nachdem, wie heftig man die Handfesseln anpackt, kommt es dazu.
Einige der Flecken, die Sabrinas Leiche aufwies,
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