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Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Titel: Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)
Autoren: Aileana Blair
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ein Mensch war und nicht wollte, dass sie zuviel über meine unsterbliche Seite erfuhr, obwohl es nur zu ihrem Schutz diente. Vor allem alles, was die Untoten betraf, hielt ich von ihr fern. Von meinen Geschäften mit anderen Vampiren ahnte sie nichts, keiner dieser Geschäftspartner wusste irgendetwas über sie oder mich. Ich hatte geeignete Methoden gefunden, um all meine Spuren zu verwischen. Niemand konnte irgendetwas zu mir oder ihr zurückverfolgen, nur das, was ich zuließ.
    Ich befürchtete, sie wäre entsetzt über mich, wenn sie es erfuhr, denn ich war wahrlich kein Vampir, der sein untotes Leben bedauerte. Im Gegenteil – ich liebte es! Weder war es eine Verdammnis noch eine Strafe für mich, auch ging ich nicht gerade zimperlich mit meinen Opfern um.
    Doch für Aimée tat ich alles, nur um ihr Leben so glücklich und angenehm wie möglich zu machen. Sie war mein Ein und Alles, aber gegen den Schmerz, den Nicolas noch immer in mir auslöste, war ich machtlos.
    Endlich versiegten meine Tränen und ich ergriff Aimées Hand, führte sie an meine Lippen und schloss meine Augen. Ihr Duft stieg mir in die Nase und hüllte mich ein. Aimée erfüllte mich mit tiefer Liebe, die sogar kurzzeitig meinen Schmerz erträglicher machte. Jeden einzelnen ihrer Finger küsste ich. Sie schenkte mir ein Lächeln und stellte sich auf die Zehenspitzen, um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
    Ich lächelte zurück, zog sie an mich und hielt sie ganz fest, als ob ich sie nie wieder loslassen wollte. Küsste ihr Haar, ihre Wangen, ihren Mund, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste noch ihre Stirn, bevor ich ihr in die Augen sah. Was ich jetzt tun würde, tat mir unendlich leid, aber ich hatte keine andere Wahl und hoffte, dass sie mir verzeihen konnte.
    Mein Blick drang in sie, immer tiefer, und als ich diese bestimmte Stelle in ihrem Gehirn gefunden hatte, legte ich ihren Willen lahm. In ihre türkisfarbenen Augen trat ein glasiger Blick. Was auch immer ich jetzt von ihr verlangte, sie würde es ohne Wenn und Aber tun.
    »Du gehst jetzt zu uns nach Hause, packst deine Sachen und fährst in unser Landhaus in der Provence«, sagte ich mit leiser aber eindringlicher Stimme. Aimée nickte und ich fuhr fort. »Dort bleibst du. Du wirst nicht von dort weggehen, bis ich dich hole. Hast du das verstanden?«
    Sie nickte wieder und sagte mit monotoner Stimme: »Ja, Julien.«
    »Du wirst die Zeit dort genießen. Du hast Urlaub und machst dir keine Sorgen um mich oder die Bar.«
    »Ja, Julien.«
    »Dann geh jetzt, meine kleine Aimée.« Ich nahm ihr noch die Einladungskarten der Ausstellung aus der Hand und gab ihr einen Kuss. »Je t´aime«, flüsterte ich zum Abschied und gab sie wieder frei.
    Sie tat genau, was ich ihr gesagt hatte, ging zum Wagen, winkte mir noch kurz zu, stieg ein und fuhr davon.
    Allein stand ich jetzt vor der Galerie. Eine leichte Brise kam auf und wehte einen Teil ihres Duftes mit sich fort. Traurigkeit überkam mich, und Angst um sie. Ich würde Aimée eine Weile nicht sehen können und vermisste sie jetzt schon sehr, doch sie war wenigstens in Sicherheit.
    Ich zog meinen Anzug zurecht und drängte meine Gefühle zurück, verschloss sie tief in meinem Inneren. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und betrat die Galerie. Heute Nacht würde ich auf meine Vergangenheit treffen und wollte mir dabei keine Emotionen erlauben.
     
    Am Eingang zeigte ich eine der Karten vor und lehnte mit einer Geste das mir angebotene Glas Champagner ab. Ich betrat den Ausstellungsraum und sah mich um. Es waren nur wenige Besucher zu so später Stunde hier und ich vermutete, das einige davon Untote waren. Ich betrachtete die Bilder. Sie waren neueren Datums und zeigten Farbexperimente oder abstrakte Malerei. Je weiter ich in den Ausstellungsraum hinein ging, desto älter wurden die Gemälde. In jedem einzelnen erkannte ich Nicolas einzigartigen, detaillierten Pinselstrich.
    Ein Schild mit einem Pfeil darauf, wies auf noch einen Ausstellungsraum hin.
     
    Ölgemäldesammlung
    'Leidenschaft der Nacht'
     
    Ich konnte mir schon denken, welche Bilder ich dort vorfand, betrat den Raum und blickte sogleich auf das größte Gemälde, welches direkt an der Wand gegenüber hing.
    Mein Ebenbild sah mich von dort an, mit offenem Haar, das mir weich über die Schultern fiel, mein nackter Oberkörper verlief sich in einem blauschwarzen Hintergrund. Nicolas hatte meine Gesichtszüge und den wilden Ausdruck meiner dunklen Augen so
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