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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt
Autoren: Piers Anthony
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wunderschönen Schweif. Sie trug keine Kleider, da die Zentauren nichts von derlei Tand hielten, und sie war, ihrem Au s sehen zum Trotz, recht alt, denn sie gehörte zur Generation von Binks Vater. Solche Dinge machten sie erheblich weniger intere s sant als Irene. »Wegen deines Aufsatzes, Dor…«, fing Cherie an.
    Dor und Irene blieben wie angewurzelt stehen, plötzlich ihres Zustands bewußt. Sie waren nackt, vom Wasser halb bedeckt. Pflanzen spielten träge mit Fetzen ihrer Kleidung. Das war ganz bestimmt kein sittsames Verhalten, und es war ziemlich sicher, daß andere es mißverstehen würden.
    Doch Cherie ging es erst einmal nur um den Aufsatz. Sie schü t telte den Kopf, so daß ihr Haar zwischen ihre Brüste fiel – das war immer ein Zeichen dafür, daß es ihr ernst war. »Wenn du die Güte hättest, deine Sexsspielchen einen Augenblick zu unterbrechen«, sagte sie, »dann würde ich gerne mit dir einmal die Rechtschre i bung in diesem Aufsatz durchgehen.« Zentauren war es reichlich egal, was Menschen miteinander im Wasser taten, für sie war de r gleichen etwas ganz Natürliches. Aber wenn Cherie es der Königin melden sollte…
    »Ah, na gut…«, sagte Dor und wünschte, er könnte im Wasser versinken.
    »Aber bevor ich auf Einzelheiten eingehe, wollen wir noch ein Zusatzgutachten einholen.« Cherie hielt ein Blatt so, daß Irene es lesen konnte.
    Irene war die Lage ebenso peinlich wie Dor. Sie atmete aus, um tiefer im Wasser zu versinken, doch einen Augenblick später kam sie prustend wieder an die Oberfläche, zumal das, was an ihr b e sonders herausragend war, ohnehin dazu neigte, an der Oberfläche zu treiben. Doch als sie das Blatt musterte, verwandelte sich ihre Stimmung. »Oh, nein! Was für eine Katastrophe!« kicherte sie. »Diesmal hast du dich aber wirklich selbst übertroffen, Dor!« k e ckerte sie. »Das ist ja schlimmer denn je!« rief sie hämisch.
    »Was ist denn hier so komisch?« fragte das Wasser, und auch die Steine, der Sand und andere unbelebte Dinge in Reichweite von Dors Talent gaben ihrer Neugier Ausdruck. Cherie lehnte Magie bei Zentauren ab – sie gehörte zu der altmodischen, konservativen Schule, die Magie bei zivilisierten Wesen in Xanth für obszön hielt –, doch bei Menschen erkannte sie ihren Wert. »Ich werde dir den Aufsatz einmal vorlesen und dabei versuchen, die Worte so ausz u sprechen, wie sie tatsächlich geschrieben sind«, sagte sie. Das tat sie auch – und irgendwie traten die neuen Bedeutungen hervor, auch wenn sich an der eigentlichen Aussprache nicht viel änderte. Dor verzog das Gesicht. Das war ja alles noch schlimmer, als er befürchtet hatte!
     
    Daß Land Xanth
     
    Ich lebe im Land Xanth. Eß unterscheidet sich von Mundania dadurch, daß eß in Xanth Maggi kippt, in Mundania aber nicht. Je der in Xanth besitzt ein einziges magisches Tal-End; kein Tal-End wider holt sich. Manche können Dinge Herr Bey zaubern und andere ein Loch entstehen lassen oh der Illusionen hervorbringen oh der so gar durch die Luft Fliegen. Doch in Mundania betreibt niemand Maggi, deshalb ißt eß dorrt auch Seher langweilig. Dort kippt eß keine Drachen. Stadt dessen kippt es Beeren, Fährte und viele Ungeheuer. Unser Herrscher ißt der König Trend. Der König Trend kann alle läute in andere wesen und in Tiere verwandeln, wenn er nur will. Hier Wirt niemand geh Jagd; vier leben alle in Frieden. Meine geh schichte ißt zu Ende.
     
    Gegen Ende lachte Irene bereits Tränen, die Seekuh röhrte in rindhaftem Vergnügen, das Wasser, das Ufer und die Steine k i cherten, die Hammereichen hieben vor Lachen aufeinander ein, und die Grabenungeheuer keuchten. Dor konnte dem Ganzen als einziger keine Freude abgewinnen und fand die Sache auch nicht besonders komisch. Er wünschte, er könnte tief im Inneren der Erde versinken. Cherie beherrschte sich, um ein angemessenes Stirnrunzeln aufzusetzen. »Und jetzt, glaube ich, meldest du dich wohl besser beim König, Dor.«
    Oh, nein! Was konnte ein einziger Nachmittag denn noch alles an Unheil bringen? Er würde von Glück reden können, wenn K ö nig Trent ihn nicht in einen Spulwurm verwandelte und ihn wieder in den Graben warf. Als wenn der verpatzte Aufsatz nicht genug wäre, war er zu allem Überfluß auch noch dabei erwischt worden, wie er nackt mit der Königstochter…
    Dor hüllte seinen Körper in seine Kleiderfetzen und krabbelte aus dem Wasser. Er mußte wohl oder übel in den sauren Apfel beißen.
    Er ging schnell nach
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