Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Der magische Durchgang ließ ihn hilflos zurück!
    Im Licht der Fackel erblickten ihn die Soldaten und stürmten auf ihn zu.
    Da blitzte ein weiteres Schwert neben ihm auf. König Omen! Der war es also gewesen, der ihm beim Eindämmen des siedenden Öls geholfen hatte!
    Sie wechselten kein Wort miteinander; beide wußten sie, was zu tun war: Sie mußten diesen Eingang so lange halten, bis König Trent in Aktion treten konnte.
    Der Tunnel des Ogers war zu schmal, als daß sie nebeneinander hätten stehen können, während das Gewölbe wiederum zu breit war. Die Soldaten konnten sich außer Schwertreichweite an den Mauern aufstellen und ihnen mit ihren Pfeilen zusetzen, den Tunnel in seiner Länge abdeckend. Also sprangen Dor und Omen in das Gewölbe hinaus und stellten sich Rücken an Rücken neben den welkenden Pastetenbaum, so daß sie mit ihren Schwertern das gesamte Gewölbe in Schach hielten. Dor hoffte nur, daß König Omen seine Waffe zu führen wußte.
    Die Avarer waren alles andere als Feiglinge und stürzten kampfeslustig auf sie zu. Sie gehörten zu einem wilden türkischen Nomadenstamm, wie Arnolde zu erzählen gewußt hatte, der mit seiner sich in jüngster Zeit ausbreitenden Seßhaftigkeit unzufrieden war, und diese Söldner waren die wildesten von allen. Ihre Schwerter waren sehr lang, besaßen nur eine Schneide, waren dafür aber gekrümmt und eigneten sich vorzüglich für kraftvolle Schwunghiebe, ganz im Gegensatz zu Dors zweischneidigem geradem Schwert. Doch hier im etwas beengten Gewölbe waren die Verteidiger im Vorteil. Omen schlug große Bögen mit seinem Krummsäbel, während Dor zustieß und einem Avarer erst eine Hand abhauen mußte, bevor die Soldaten ihn respektieren lernten. Dors Schwert war jetzt nicht mehr magisch, und er mußte alles selbst erledigen. Doch er hatte die Grundzüge des Schwertkampfes gelernt, und das kam ihm jetzt zugute.
    Zahlreiche Fledermäuse schossen aus dem Tunnel hervor und flatterten über die Köpfe der Avarer hinweg, die sie weitgehend ignorierten. Einer der Fledermäuse schien diese Mißachtung nicht zu gefallen, und sie blieb vor dem Gesicht eines der Avarer schweben, bis der mit dem Schwert nach ihr hieb. Die Fledermaus gab es auf und schwebte aus dem Gewölbe.
    Doch der Schwertkampf war eine ermüdende Angelegenheit, und Dor war nicht in Kondition dafür. Schon bald fühlte sich sein Arm schwer wie Blei an. Auch Omen hatte während seiner langen Gefangenschaft an Kraft verloren. Als die Avarer das bemerkten, verstärkten sie ihre Anstrengungen. Sie wußten ganz genau, daß der Sieg nur noch eine Frage der Zeit war.
    Einer von ihnen stürzte sich mit tödlich erhobenem Säbel auf Dor. Dor versuchte, einen Ausfallschritt zu machen und zu parieren, doch da rutschte er auf Blut oder Öl aus und verlor den Halt. Die Klinge fuhr ihm in die Hüfte. Dor stürzte hilflos zu Boden. »Omen!« rief er. »Flieht in den Tunnel! Ich kann Euch nicht mehr den Rücken decken!«
    »Xnt zqd gtqs!« rief Omen wirbelnd.
    Die Avarer wollten ihren Vorteil ausnutzen und stürzten vor. Omens Klinge schlug blitzschnell einen weiteren Bogen, der sie einen Augenblick lang zurückweichen ließ, während Dor gegen seinen Schmerz ankämpfte und nach seinem Schwert tastete. Doch seine suchenden Finger fanden nur etwas Matschiges: eine verdorbene Schokoladenpastete von dem abgestorbenen Pastetenbaum.
    Zwei Avarer sprangen vor. Einer setzte König Omen zu, während der andere sich duckte, um einen Hieb gegen seine Beine zu führen. Dor packte die Pastete und schleuderte sie dem Avarer ins Gesicht. Es war ein perfekter Wurf: Der Mann sank auf die Knie und griff nach seinen schlammverschmierten Augen, während der Gestank faulender Schokolade das Gewölbe durchzog.
    König Omen nutzte seinen neugewonnenen Vorteil, um dem anderen Avarer den Garaus zu machen. Doch schon griff ein weiterer an, und diesmal hatte Dor keine Pastete mehr zur Verfügung. Omen zerhackte den Gegner mit einem kühnen Hieb, dann beugte er sich vor, um Dor zu packen und in den Tunnel zu zerren.
    »Das ist doch Wahnsinn!« rief Dor. Trotz der Gefahr bemerkte er, daß auch Omen verwundet worden war: von seiner linken Schulter troff helles Blut, das sich mit Dors eigenem vermengte. »Rettet Euch selbst!«
    Da holten die Avarer zum entscheidenden Schlag aus. Da sie wußten, daß sie es nun nur mit zwei unbewaffneten und verwundeten Männern zu tun hatten, ließen sie sich Zeit beim Plazieren ihrer Säbelhiebe. Selbst wenn Omen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher