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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt
Autoren: Piers Anthony
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waren gesto r ben, und so war er nach Xanth zurückgekehrt und König gewo r den. Wäre seine Familie am Leben geblieben, so wäre Trent ni e mals nach Mundania zurückgekommen. »Aber ich glaube, ich we r de mich schon zurechtfinden.«
    Dor war jedoch immer noch beunruhigt. »Mundania ist gefäh r lich, dort gibt es Bären und Pferde und so weiter.«
    »Worüber Ihr mich ja auch in Eurem Aufsatz belehrt habt. Dor, ich will nicht so tun, als sei diese Reise völlig ohne jedes Risiko, aber ich glaube, daß es die Sache wert ist. Ich bin ein ausgezeichn e ter Schwertkämpfer und hatte zwanzig Jahre Zeit, um Überleben s techniken zu vervollkommnen, die nicht auf Magie beruhen. Aber ich muß auch gestehen, daß mir Mundania ein wenig fehlt. Vie l leicht ist das auch insgeheim der eigentliche Grund für diese Re i se.« Der König dachte erneut nach, dann wechselte er das Thema. »Ein größeres Problem ist der Übergang von hier nach dort. Ve r steht Ihr, wenn wir nach Mundania hinübergehen, können wir dort an einem beliebigen Punkt seiner Geschichte herauskommen. Bis vor kurzem konnten wir diesen Punkt nicht selbst bestimmen, es hing also vom Zufall ab. Die Königin glaubt, daß sie eine Mö g lichkeit gefunden hat, wie man dieses Problem lösten könnte. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich persönlich dort verhandeln muß: Ich kann niemandem zumuten, sich dem Risiko des Übe r gangs auszusetzen. Es könnte sein, daß wir unser Ziel, das Köni g reich, nicht erreichen, oder es zwar erreichen, aber mit leeren Händen zurückkehren. Dann kann ich nur mir allein die Schuld dafür geben.«
    »Aber wenn Ihr doch nicht wißt, wann Ihr in Mundania eintre f fen werdet, woher wollt Ihr denn dann wissen, daß jetzt eine gute Gelegenheit dafür ist? Ich meine, Ihr könntet doch ganz woanders herauskommen.«
    »Ich sagte ja bereits, daß ich einige Hinweise habe. Ich glaube, daß die Zeit jetzt günstig ist, um ins Mittelalter Mundanias einz u treten, und die Königin hat die Angelegenheit studiert und meint, daß sie unseren Eintritt genauer regulieren kann, so daß wir an demselben Raum-Zeit-Punkt heraustreten, den unser Späher e r kundet hat. Dieser Ort sollte reichlich natürliche Ressourcen wie Holz und Stoffe bieten, die wir mittels Magie zu Schnitzereien und Kleidung verarbeiten können, und zwar in einer solchen Qualität, wie sie die Mundanier nicht hervorzubringen vermögen. Vielleicht bietet sich auch etwas anderes an, vielleicht auch überhaupt nichts. Ich schätze, daß eine Woche genügen dürfte, um die Lage zu e r kunden. Wir können es uns nicht leisten stehenzubleiben. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, unsere Lage zu verbessern. Die Magie allein genügt nicht, um Xanth gedeihen zu lassen!«
    »Das ist wohl richtig«, meinte Dor zustimmend. Doch er war sich auch sicher, daß er niemals König Trents Aufgaben würde übernehmen können. Tatsächlich ging es Xanth jetzt recht gut, und seit Trents Thronbesteigung war alles immer besser geworden. Das Königreich war gut diszipliniert, und es herrschte Ordnung. Nicht einmal die Drachen wagten es, dort auf Raubzug zu gehen, wo Menschen ihr Revier abgesteckt hatten. Dor hatte die schrec k liche Befürchtung, wenn er, Dor, König würde, würde das goldene Zeitalter bald sein Ende finden. »Ich wünsche Euch alles Gute in Mundania, Euer Majestät.«
    »Das weiß ich, Dor«, sagte König Trent liebenswürdig. »Ich bitte Euch, vor allem eins stets im Auge zu behalten – Ehrlichkeit .«
    »Ehrlichkeit?«
    »Wenn Ihr Zweifel habt, ist Ehrlichkeit im allgemeinen das Be s te. Was immer dann auch geschehen mag, werdet Ihr zumindest keinen Grund zur Scham haben, solange Ihr bei der Ehrlichkeit bleibt.«
    »Ich werde es mir merken«, erwiderte Dor. »Ehrlichkeit.«
    »Ehrlichkeit«, wiederholte König Trent mit seltsamer Betonung. »Genau das.«

2
König Dor
    Wie im Flug verging die Zeit, und einen Augenblick später – so schien es jedenfalls – war der gefürchtete Tag auch schon da. Dor fand sich plötzlich auf dem Thron wieder und fühlte sich schrec k lich einsam. König Trent und Königin Iris hatten ihren Urlaub bekanntgegeben und waren in einer Wolke verschwunden. Als die Wolke sich verflüchtigt hatte, waren sie nicht mehr zu sehen gew e sen: Iris’ Kunst der Illusion hatte sie unsichtbar gemacht. Sie hatte schon immer eine Vorliebe für theatralische Auftritte und Abgänge gehabt.
    Dor biß die Zähne zusammen und machte sich an die Arbeit.
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