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Zehntausend Fallen (German Edition)

Zehntausend Fallen (German Edition)

Titel: Zehntausend Fallen (German Edition)
Autoren: Klaus Seibel
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viel?«, fragte Ellen.
    »Ausreichend«, sagte Hajo vieldeutig.
    Die Strähne fiel wieder auf Hajos Stirn, und Ellen strich sie wieder weg. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Dafür machte Hajo weiter. »Das Thema Rux ist übrigens auch erledigt. Rux ist der einzige korrupte Beamte. Das mit seinem Onkel war nur gepokert. Der ist so ehrlich und gewissenhaft, dass selbst du dir das kaum vorstellen kannst.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Ein bisschen in den Konten von Rux geschnüffelt und die Geldeingänge von Hasels gefunden. Das war nicht sonderlich schwierig. Ich habe die Daten an die Polizei geschickt mit der Drohung, sie zu veröffentlichen, wenn sie sich nicht darum kümmern.«
    Ellen war nahezu sprachlos. »Und das hast du alles auf dem Balkon gemacht?«
    Hajo schüttelte den Kopf, was die Strähne wieder auf seine Stirn beförderte. »Nein. So schnell geht das nicht. Das war mein Plan für den Fall, dass du die Runde gewinnst. Damit habe ich zwar nicht gerechnet, aber ich wusste auch, dass du ein besonderer Gegner bist.«
    Die letzten Worte klangen immer leiser. Hajo schloss die Augen.
    »Und du hast eben für jeden Fall einen Plan«, sagte Ellen.
    »Richtig«, flüsterte Hajo. »So muss es sein.«
    Regelmäßige Atemzüge verrieten Ellen, dass Hajo eingeschlafen war. Die Sache auf dem Balkon hatte ihn sehr mitgenommen. Jetzt sah er aber zufrieden aus.
    Ellen blieb noch lange sitzen mit Hajos Kopf auf ihrem Schoß. Sie musste erst mal realisieren, was Hajo alles für sie getan hatte. Sie würde frei sein von allen Anschuldigungen. Sie hatte Geld für einen Neuanfang. Sie wurde nicht mehr erpresst.
    Nachdenklich sah Ellen auf Hajo herab und strich ihm über die Stirn, ohne dass eine Strähne da war. Was war das für ein Mann? Er hatte Berlin in Angst und Schrecken versetzt und stand ganz oben auf der Fahndungsliste der Polizei. Eigentlich müsste sie ihn ihren ehemaligen Kollegen übergeben. Auf der anderen Seite hatte er mehr für Berlin getan, als es die meisten Berliner jemals tun würden.
    Ich bin kein Richter. Ich bin nicht mal mehr Polizistin.
    Sie musste gar nichts tun. Sie würde Hajo nicht ausliefern.
    Ellen stand auf und schob ein Kissen unter Hajos Kopf. Er schlief weiter tief und fest. Dann packte sie ihre wenigen Sachen. Draußen blieb sie einen Moment stehen, um ein letztes Mal die Stimme ihrer Wohnungstür zu hören.
    »Gute Reise, Gebieterin.«
     
    ENDE
    ~~~~~

 
    Ich hoffe, dass Ihnen das Buch gefallen hat und ich Ihnen damit ein paar schöne Stunden bereiten konnte.
     
    Wenn das so ist, habe ich eine Bitte: Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und schreiben eine Rezension. Das muss nicht lang sein, einige kurze, ehrliche Sätze genügen. Dadurch unterstützen Sie mich als unabhängigen Autor, geben mir wertvolle Rückmeldung und motivieren mich weiterzuschreiben. Bitte empfehlen Sie mich auch Ihren Freunden.
     
    Ich würde mich sehr darüber freuen.
    Klaus Seibel

 
    Weitere Bücher
    Der erste Fall von Ellen Faber :
    Zehntausend Augen
     

     
     
    Überwachung. Ein Erpresser dreht den Spieß um. Er zwingt das LKA, in der eigenen Zentrale Webkameras zu installieren. Die Ermittlungen sind live im Internet zu verfolgen.
    Ohne ihr Wissen wird auch Hauptkommissarin Ellen Faber beobachtet und verliert Stück um Stück ihre privaten Geheimnisse. Dabei wird sie in ein gefährliches Spiel hineingezogen.
    Was würdest du tun, um einen Menschen zu retten?
Was würdest du tun, um viele Menschen zu retten?
Wie weit würdest du gehen - wenn dir alle Welt dabei live zusieht?
     
    "Zehntausend Augen" ist mehrfach im Inforadio RBB empfohlen worden.
     
    „Ich muss gestehen, dass ich mir aufgrund der Beschreibung einen routinierten deutschen Krimi vorgestellt habe. Aber bei Weitem nicht so was Geniales, was ich nun zu lesen bekam.“
Sommerleserin, Lovelybooks
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Leseprobe „Zehntausend Augen“
    Auf dem Bildschirm, der das eingehende Signal aufnahm, erschien ein Doppeldecker-Bus in der typischen gelben Lackierung der Berliner Verkehrsgesellschaft. Er fuhr die Linie 106, wie auf der Anzeige über der Windschutzscheibe gut zu sehen war. Jetzt stand er geparkt neben anderen Bussen.
    »Was sehen Sie?«, fragte die Stimme.
    »Einen Bus der BVG. Und?«
    »Richtig. Aber dieser Bus hat eine Sonderausstattung.«
    Das Bild zoomte heran und schwenkte zugleich so, dass Ellen unter den Bus sehen konnte. Dort war etwas befestigt. Das Bild zoomte weiter heran. Ein schwarzer Kasten in der Größe einer
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