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Zärtlich verführt

Zärtlich verführt

Titel: Zärtlich verführt
Autoren: MICHELLE CELMER
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jeden Fall auch nicht weiter mit ihm zusammenarbeiten
wollen, und das Problem wäre gelöst." Ty sah ihn an.
"Wenn du es nicht für mich tun willst, dann tu es für
meine Eltern."
    Jetzt
wurde es wirklich schwierig, Nein zu sagen. Die Douglas waren in
Matts Kindheit und Jugend so etwas wie seine Familie gewesen. Er
hatte unzählige Male bei ihnen zu Abend gegessen, übernachtet
und war sogar mit ihnen in die Ferien gefahren. Während seine
eigenen Eltern fast immer zu betrunken gewesen waren, um ihm auch nur
so simple Dinge wie Tennisschuhe zu kaufen, hatten Tys und Emilys
Eltern immer ganz zufällig irgendwo noch ein Paar in der
richtigen Größe für ihn gefunden. Matt verdankte
ihnen viel. Und er stand in Emilys Schuld. Wenn Ty mit seinen
Befürchtungen Recht hatte, war es Matts Pflicht, der Familie
diesen Gefallen zu tun. Solange er in der Nähe war, würde
niemand Emily in Schwierigkeiten bringen. Dafür würde er
sorgen.
    "Okay",
meinte er. "Sag mir nur, wann und wo ich in Aktion treten soll."
     
    Emily
Douglas parkte den Firmenlieferwagen der Gärtnerei und sah durch
die Windschutzscheibe auf das teilweise errichtete Gebäude. Es
kam ihr so vor, als hätten die Leute in letzter Zeit kein
anderes Thema mehr als den Touchdown Bar and Grill, und sie wusste
wirklich nicht, warum darum so viel Aufhebens gemacht wurde. Doch
obwohl sie sich geschworen hatte, niemals den Fuß über die
Schwelle dieses Lokals zu setzen, war sie gezwungenermaßen
jetzt hier. Es hatte keine andere Möglichkeit gegeben, als
diesen Job selbst zu übernehmen, da Alex nicht in der Stadt war.
Als Geschäftsführerin der Gärtnerei lag es in ihrer
Verantwortung, dem erlauchten Millionär Matt Conway persönlich
ein Konzept für den Garten vor dem Restaurant und die
Raumgestaltung mit Pflanzen vorzuschlagen.
    Auch
wenn ihr dieser Besuch sehr schwer fiel, könnte dieser Auftrag
die Gärtnerei Marlette Landscape aus ihrer gegenwärtigen
finanziellen Misere retten. Sie würde es sich nie verzeihen,
wenn sie diese Chance verpassen würde. Und Alex, ihren etwas
unberechenbaren Chef, würde es seinen guten Ruf kosten, wenn er
das eigene Familienunternehmen in den Bankrott getrieben hätte.
Er meinte es gut, hatte aber einfach keinen Geschäftssinn. Doch
langsam wurde es Emily leid, für ihn die Kastanien aus dem Feuer
zu holen. In sechs Monaten würde sie das endlich hinter sich
lassen können. Dann würde sie genug Geld gespart haben, um
von ihrem Vater das Grundstück kaufen, auf dem sie mit einem
Geschäftskredit ihren Traum von einem eigenen Blumenladen
verwirklichen wollte. Aber ohne einen Job würde sie das Geld
dafür nie aufbringen. Deshalb brauchte sie diesen Auftrag und
war wohl oder übel bereit, ihren Stolz zu opfern.
    Außerdem
würde Matt – laut "People" der sexieste
Restaurantbesitzer Amerikas – doch bestimmt überrascht
sein, wenn sie bei ihm vor der Tür stehen würde. Sie war
ihm die letzten elf Jahre konsequent aus dem Weg gegangen. Was
allerdings nicht schwer gewesen war, weil der jetzt von Supermodels
umschwärmte Millionär nie mehr nach Michigan zurückgekommen
war, um den kleinen Leuten dort einen Besuch abzustatten. Den Satz
"Ich möchte, dass wir Freunde bleiben" hatte er
anscheinend ebenso wenig ernst gemeint wie das Liebesgeflüster
damals in jener Nacht am See. Aber jetzt musste sie einen Auftrag
ergattern und sich professionell verhalten. Die Vergangenheit durfte
keine Rolle spielen.
    Dennoch
hatte Emily ein flaues Gefühl im Magen. Wie hatte Matt sich wohl
in all den Jahren verändert? Als Jugendlicher war er großspurig
und arrogant gewesen. Zumindest hatte er gewollt, dass die Leute ihn
als coolen Draufgänger sahen, der sich durch nichts und niemand
erschüttern ließ. Er hatte nie offen darüber geredet,
aber sie wusste, dass er sich seiner Familie geschämt hatte.
Matt war wahrscheinlich genauso unsicher gewesen wie sie. Diese
Gemeinsamkeit hatte sie einander näher gebracht. Aber heute war
er nicht mehr arm. Sie ging davon aus, dass es den verletzlichen
Jungen, der so tapfer den Forschen gespielt hatte, schon lange nicht
mehr gab. Und so merkwürdig es war, dieser Gedanke stimmte sie
traurig.
    Die
Sonne brannte auf das Dach des Lieferwagens, und Emily wusste, dass
es keinen Sinn machte, hier in dieser Hitze sitzen zu bleiben. Je
eher sie das Gebäude betrat, desto schneller würde sie es
wieder verlassen können. Entschlossen stieg sie aus. Unter den
verschwitzten Männern auf der Baustelle konnte sie
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