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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)
Autoren: Jermaine Jackson
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erschien zudem sein ehemaliger Rechtsanwalt John Branca auf der Bildfläche (der später Michaels Testament zusammen mit unserem alten Schulfreund John McClaim vollstreckte). Michael hatte sie alle entlassen, doch wie eine Person mir verriet, die bei AEG arbeitet, hatte sich das Unternehmen gedacht, vertraute Gesichter aus der Führungsebene um ihn herum würden sich günstig auswirken und dabei helfen, „eine Schutzmauer um ihn zu errichten“.
    Die Verantwortlichen dachten wahrscheinlich, Michael benötige Anleitung, und so verließen sie sich auf Personen, die vor längerer oder auch kürzerer Zeit Erfahrungen mit ihm gesammelt hatten. Doch der Schachzug schien zuallererst die Veranstalter zu beruhigen und nicht Michael. John Branca ließ später verlauten, mein Bruder habe ihn um eine Agenda mit verschiedenen Vorschlägen für die Zukunft gebeten, was merkwürdig anmutet, da ja schon ein Fünfjahresplan in der Schublade lag. Vielleicht wollte Michael seinen ehemaligen Rechtsanwalt nur auf die Probe stellen. Wie dem auch sei – Michael besaß seit 2008 einen „Strategieplan“, egal, was er John während ihrer siebentägigen Zusammenarbeit erzählt haben mochte.
    Als Frank Dileo auftauchte, wurden die Vertrauten Michaels von den Vorbereitungen ausgeschlossen und nicht in den großen Plan eingeweiht, da John den Leuten nur so viel verriet, wie sie gerade wissen mussten. Ohne Zweifel stellte das in Bezug auf Franks Denkweise eine Art Schutz vor einem Informationsleck dar, doch bei den anderen stellte sich das Gefühl ein, Michael stehe unter dem Kommando eines Menschen, der ihn, seine Gewohnheiten und seine feinen Gefühlsregungen nicht kannte. Um zu verdeutlichen, wie wenig Einfühlungsvermögen Frank mit Blick auf den „neuen“ Michael besaß, reicht eine Aussage. Als sich mein Bruder über die Ausweitung der Tour von 10 auf 50 Konzerte beklagte, tat er das mit der Bemerkung ab, „dass ihm der Vertrag vorgelesen wurde und er wusste, was drinsteht“. Mitte Juni gab es indes bedeutendere Sorgen als Vertragsklauseln, denn Michaels Gesundheitszustand begann sich unerklärlicherweise zu verschlechtern. Er erschien nicht zu den Proben am 13., 14. und 15. Juni. An den Tagen, an denen er sich sehen ließ, stand er erst um 18.00 Uhr statt um 14.00 Uhr auf der Bühne – als wäre schon allein das Verlassen des Hauses eine unsägliche Tortur. Zufälligerweise fiel das genau mit dem Zeitpunkt zusammen, an dem sich nicht mehr zwei Leibwächter um seine Sicherheit kümmerten, sondern zehn! Niemand kann dafür einen triftigen Grund nennen. Ich weiß nicht, ob Michael diese Verstärkung veranlasste, aber jemand machte sich erkennbar Sorgen, wenn das Personal so massiv aufgestockt wurde.
    Es war am 17. Juni im Forum, als einem Außenstehenden, der meinen Bruder auf der Bühne sah, die deutlich erkennbare Verschlechterung seines Gesundheitszustandes auffiel. „Das da oben ist nicht Michael – er sieht doch wie ein Geist auf. Hast du gesehen, wie dünn er ist?“
    Während der kommenden Woche gab es weitere besorgniserregende Anzeichen. Besonders Michaels Vertraute konnten davor nicht die Augen verschließen, denn sie kannten seinen exakten und ausdrucksstarken Tanzstil. Bei „Thriller“ drehte er sich wider besseres Wissen nach links statt nach rechts. Das mutete schon an sich merkwürdig an, doch dann beging er den Fehler auch noch ein zweites Mal! Zudem begann er sich zu wiederholen – zum Beispiel einen Satz oder eine Phrase –, wie jemand, der an einer Zwangsstörung litt. Doch Michael litt nie an einer Zwangsstörung! Er musste sich abkämpfen, um einen Song zu Ende zu bringen, und sogar manchmal den Text von einem Teleprompter ablesen. Und dann half man ihm auch noch die Rampen oder Treppenstufen hoch und runter! Die Schwäche zeigte sich deutlich bei der Choreographie von „Thriller“. Michael sollte unter einer gigantischen Wanze hervorkriechen, die aus federleichtem Material gefertigt worden war, doch er schaffte es nicht, sie ohne Unterstützung hochzuheben.
    Der innere Kreis machte sich Sorgen, dass da etwas nicht stimmen könne, denn das Verhalten war erschreckend untypisch für meinen Bruder. Um aber fair gegenüber AEG zu bleiben: Vielleicht erkannten deren Angestellte die Zeichen nicht, im Gegensatz zu den Menschen, die näher an ihn herankamen? Aber auch wenn das der Fall gewesen wäre, hätten die Alarmglocken schrillen und die Verantwortlichen benachrichtigt werden müssen, um für Hilfe zu
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