Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsinstinkt

Wolfsinstinkt

Titel: Wolfsinstinkt
Autoren: L Seidel
Vom Netzwerk:
den Hund erinnerte. Aus einem Reflex heraus schaute Ricky zu dem zottigen Pelzmantel, der nachlässig über eine Stuhllehne geworfen worden war.
    „Was ist?“, fragte Tala dunkel und verursachte damit die nächste Gänsehaut auf Rickys Rücken.
    „Nichts“, antwortete er rasch – vielleicht zu rasch. Um ein wenig Zeit zu schinden und sich zu überlegen, was er sagen konnte, trank Ricky einen Schluck Tee. Über den Rand seiner Tasse hinweg beobachtete er, wie Tala das Gleiche tat und sich danach rasch über die Lippen leckte. Aber nicht, wie es jeder Mensch machen würde, von einer Seite zur anderen, sondern von der Mitte ausgehend zur Seite. Wie ein Hund. Ricky schluckte.
    „Ich bin gekommen, um mich bei dir zu bedanken“, sagte Tala nach einer Weile, in der Ricky einfach keinen Ton mehr herausgebracht hatte. Dass er die Tasse inzwischen abgestellt hatte, war ein Glück, denn seine Finger zitterten leicht.
    „Bedanken?“, fragte er verwirrt. „Wofür?“
    Nun schien Tala kurz aus der Fassung zu geraten und nicht so ganz zu begreifen. Doch er fing sich innerhalb von Sekunden und einmal mehr hallte sein angenehm tiefes Lachen durch den Raum.
    „Dafür, dass du dich so gut um mich gekümmert hast“, fuhr Tala schließlich fort. Er trank einen kleinen Schluck und erneut vollführte er eine Zungenbewegung, die es schaffte, Rickys Aufmerksamkeit von den umwerfenden Augen abzulenken.
    „Ich verstehe nicht so ganz.“ Das war so nicht vollkommen richtig. Es gab lediglich ein Wesen in Alaska, um das er sich bisher gekümmert hatte. Dieser Hund hatte dieselben Augen gehabt wie Tala und sein Fell den gleichen schönen Honigglanz.
    Mit einem Mal kam Tala dichter und brachte sein Gesicht so nah vor Rickys, dass er einzig und allein die Augen des Mannes sehen konnte.
    „Ich glaube, du verstehst sehr wohl“, sagte Tala leise. Er rührte sich nicht einen Zentimeter.
    Ricky schluckte und starrte in die hypnotisierenden Iriden, in denen sich der Feuerschein flackernd widerspiegelte. Ein angenehm herber Geruch ging von Tala aus. Er roch nach Kiefern und Feuer und nach Hund. Eine Mischung, von der Ricky so heiß wurde, dass er am liebsten auf der Stelle den Pullover ausgezogen hätte.
    Langsam schloss er die Augen und schnupperte, atmete Talas Aroma tief ein, ein kleines Lächeln bog seine Mundwinkel nach oben. Als er die Lider hob, fand er sich Nase an Nase mit Tala wieder, den Bruchteil einer Sekunde später spürte er die weichen, warmen Lippen auf den seinen. Ricky glaubte, ihm würde das Herz stehen bleiben. Wie konnte Tala ihn einfach küssen? Okay, ja, er stand auf Männer, aber das hatte er nicht auf die Stirn gestempelt! Trotzdem brachte er es nicht fertig, den Kopf zurückzuziehen und so den Kuss zu unterbrechen. Im Gegenteil, als er Talas Zungenspitze auf seinen Lippen fühlte, öffnete er bereitwillig den Mund und kam Tala entgegen. Als sich ihre Zungen berührten, schoss ein Prickeln durch seinen Körper, das ihm die Sinne vernebelte.
    Offenbar war es genau das gewesen, worauf Tala gewartet hatte, denn kaum, dass Ricky sich ein bisschen entspannte, flog er fast schon auf den Rücken und Tala kniete auf allen vieren über ihm. Die Lippen auf seinen lösten sich dabei keine Sekunde. Sobald Ricky den Boden unter dem Kopf spürte, drang Talas Zunge in seine Mundhöhle ein. So einen Kuss hatte Ricky sich bislang nicht einmal vorstellen können. Immer wieder stieß der weiche Zungenmuskel zwischen seinen Lippen hindurch. Unweigerlich fragte Ricky sich, ob es möglich war, so einen der geilsten Orgasmen zu erleben, von denen die Menschheit je gehört hatte.
    Er hob die Arme und krallte sich in das weiche Leder von Talas Oberteil. Das überraschte Keuchen konnte er sich bei einem Kuss wie diesem einfach nicht verkneifen.
    Damit nicht genug, gleich darauf hatte Ricky eine warme Hand unter seinem Pullover, die sanft seine Haut erkundete. Tala ließ keine Stelle auf seinem Oberkörper aus, die Finger strichen federleicht über seine Brustwarzen. Shit, dass er so empfindlich war, war ihm absolut neu! Allerdings ließ es sich nicht wegl e ugnen, dass die Lust in ihm aufbrandete und sichtbare körperliche Reaktionen hinterließ.
    Ricky klammerte sich fester an Tala, seine Fingernägel bohrten sich kräftig in das helle Leder. Das war fast schon wie Sex, stellte Ricky unzusammenhängend fest. Der sanfte Rhythmus und das Gefühl der geschmeidigen Zunge, die sich zurückzog, um gleich darauf zuzustoßen ... Ricky
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher