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Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Titel: Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee
Autoren: Viering und Knauer
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eingelagert sind. Dieses Material reflektiert die Klicklaute, mit denen sich Schweinswale orientieren, viel besser als herkömmliche Netze. Daher können die Tiere das Spezialnetz wahrscheinlich besser wahrnehmen und ihm aus dem Weg schwimmen.

Die mit den Delfinen verwandten Schweinswale leben vor allem in den Meeren auf der Nordhalbkugel
.
    (c) Roland Knauer

Flipper in Gefahr
Wie Delfine geschützt warden
    Delfine gehören zu den populärsten Meeresbewohnern, die es überhaupt gibt. Kaum ein Passagier kann sich der Faszination entziehen, wenn die eleganten Schwimmer im Fahrwasser eines Schiffes spielen oder ihre akrobatischen Sprünge präsentieren. In einigen Regionen der Weltmeere aber könnten solche Vorführungen künftig nicht mehr auf dem Spielplan stehen. Denn vielerorts werden Flippers Verwandte immer seltener.
Leere Mägen
    Nur selten werden Delfine mit Absicht gefangen. Viele aber verheddern sich in Fischernetzen, können dann zum Atmen nicht mehr auftauchen und ertrinken. Weltweit verenden auf diese Weise jedes Jahr rund 300 000 der eleganten Meeressäuger. Und selbst die Tiere, die den gefährlichen Maschen entgehen, leiden unter einer zu intensiven Fischerei. Das Mittelmeer z. B. ist dermaßen überfischt, dass dort zahlreiche Delfine schlicht verhungern. Nach einer Studie des Mailänder Meeresforschungsinstituts Tethys ist davon z. B. der Gemeine Delfin betroffen. Noch vor ein paar Jahrzehnten gehörte er zu den im Mittelmeer am häufigsten vorkommenden Arten. Doch dann brachen die Bestände dramatisch ein. Im Jahr 2003 hat die Weltnaturschutzunion IUCN die dortige Population deshalb als „stark gefährdet“ auf die Rote Liste der bedrohten Arten gesetzt. Aus der Adria ist der Gemeine Delfin bereits ganz verschwunden und auch im Ionischen Meer sieht es nicht gut für ihn aus. Seit Jahren dokumentieren Wissenschaftler den anhaltenden Delfinschwund vor der griechischen Insel Kalamos. 1996 haben sie dort 150 Gemeine Delfine gezählt, 2007 waren es gerade noch 15. Die Untersuchungen zeigen auch, dass der Rückgang der Tiere wahrscheinlich mit der Fischerei zusammenhängt. Denn sowohl die Fischer als auch die Gemeinen Delfine interessieren sich brennend für Sardinen und Anchovis.
    Um die bedrohten Meeressäuger im Mittelmeer zu erhalten, haben die Tethys-Mitarbeiter gemeinsam mit der Whale and Dolphin Conservartion Society (WDCS) und der Walschutzorganisation Ocean Care einen Schutzplan entwickelt, der unter anderem die Fischerei in einigen Regionen einschränken soll.
Die letzten ihrer Art
    Ähnliche Probleme haben auch die Delfine in anderen Teilen der Welt. Extrem bedroht ist z. B. der Hector-Delfin, der nur in den Gewässern vor Neuseeland vorkommt. Nur noch etwa 7300 Exemplare dieser nur ca. 1,4 m langen Meeressäuger sollen vor allem vor der Küste der Südinsel schwimmen. Die Bestände einer Unterart namens Maui-Delfin sind sogar auf gut 100 Tiere geschrumpft. Darunter sind nur noch um die 30 fortpflanzungsfähige Weibchen, sodass es auf das Überleben jedes einzelnen Tieres ankommt.
    Zum Schutz der Hector-Delfine haben die neuseeländischen Behörden in großen Teilen ihrer Gewässer den Einsatz von Netzvarianten verboten, die für die Tiere besonders gefährlich sind. In einem Meeresschutzgebiet vor der Banks-Halbinsel wurde die Fischerei sogar ganz untersagt. Dadurch konnte der weitere Rückgang der Tiere dort gestoppt werden.
    Ein Abkommen für Delfine
    2001 trat das sogenannte ACCOBAMS-Abkommen in Kraft. Hinter dem Kürzel verbirgt sich eine internationale Vereinbarung zum Schutz der Wale und Delfine im Schwarzen Meer, im Mittelmeer und in angrenzenden Teilen des Atlantiks. Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich darin, den Walfang zu verbieten, das versehentliche Fangen der Tiere so weit wie möglich zu reduzieren und Schutzgebiete einzurichten
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Delfine sind Meeressäuger und mit mehr als 40 Arten die größte Familie der Wale. Die in Gruppen zusammenlebenden Tiere sind als sehr schnelle Schwimmer bekannt
.
    (c) Kerstin Viering

Wale für Lampenöl
Die Riesen der Meere wurden fast ausgerottet
    In Wellington hatte man im 19. Jh. ein Problem. Schlafen sei nachts so gut wie unmöglich, klagten die Bewohner der heutigen Hauptstadt von Neuseeland. Zu laut sei das Blasen der Glattwale, die vor der Küste ihre Wasserfontänen gen Himmel schleuderten. Heute dagegen ist es einen Zeitungsartikel wert, wenn so ein Tier vor Wellington auftaucht. So ähnlich war die Entwicklung auch in den anderen
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