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Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Wir zwei zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: Justin C. Skylark
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Tür unterbrach seine Gedanken. Ralph, der Hausangestellte, sah herein und fragte höflich nach, ob Neal eine Tasse Kaffee wolle. Dieser schreckte auf.
    „Ja, ist es denn schon so spät?“
    „Gleich elf Uhr, Sir!“, antwortete Ralph in seiner höflichen Art. Er war Engländer, und seitdem Neal nach Deutschland gezogen war, arbeitete er in diesem Haus als Butler und ließ es sich nicht nehmen, seinen Arbeitgeber wie einen Adligen zu betiteln. Der erhob sich nun und wühlte in seinen Unterlagen. „Nicht zu fassen.“
    „Also, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Sir, sollten Sie mehr an der frischen Luft arbeiten. Hier im Keller werden Sie ja krank.“
    Neal nickte, während er die Jalousien hochzog. Im Musikstudio fand er immer Ruhe. Hier konnte er konzentriert an seinem Mischpult arbeiten und seine Ideen sofort an den Instrumenten austesten. Als er aber nun in die helle Sonne sah, musste er seinem Butler zustimmen.
    „Sie haben wohl recht, Ralph! Ich werde etwas mit den Hunden spazieren gehen.“
     
    Schon nach wenigen Metern bemerkte Neal, dass ihm die Arbeit der letzten Nacht in den Knochen steckte. Als er am Park angekommen war, sah er seine beiden Doggen nur noch als kleine, schwarze Punkte am Horizont. Mit einem gellenden Pfiff versuchte er sie zurück zu ordern.
    Rechts von ihm erschien eine Bank. Wie gerne hätte er sich dort hingesetzt, doch sie war leider schon besetzt. Neal erstarrte. Wie gelähmt hielt er plötzlich an. Er bemerkte nicht einmal seine Hunde, die schwanzwedelnd um ihn herum liefen.
    Sein Herz schlug höher.
    „Hallo?“, begann er vorsichtig. „Kennen wir uns nicht?“
    Die Person auf der Bank sah auf - „Nein, nicht dass ich wüsste“ - und blickte dann sofort wieder hinab auf ein Buch.  
    „Wir sind uns doch im Supermarkt begegnet!“, entwich es Neal aufgeregt.
    Er konnte seinen Augen nicht trauen. Der junge Mann, der seit Tagen in seinem Kopf herumspukte, saß hier auf der Bank, las ein Buch, und schien sich an nichts mehr zu erinnern. Das konnte nicht wahr sein!
    Nun sah der Mann nochmals auf und blickte Neal kurz an.
    „Ach, ja“, äußerte er sich weniger enthusiastisch. „Sie sind es. Jetzt weiß ich wieder.“
    Gelangweilt guckte er wieder weg und widmete sich seinem Buch.
    „Was liest du denn da?“ Neal näherte sich dem jungen Mann ein paar Schritte. Er war sichtlich interessiert.
    „Was geht Sie das an?“, bekam er jedoch nur als schnippische Antwort zu hören.
    „Es interessiert mich eben.“ Neals Herz klopfte wild.
    „Es ist ein Medizinbuch“, erwiderte der junge Mann, ohne aufzugucken. „Interessiert Sie das?“
    „Na ja.“ Neal kratzte sich verlegen am Nacken. „ Medizin ist nicht gerade mein Fachgebiet.“
    „Hab’ ich mir schon gedacht!“, äußerte sich der Mann, und dabei bemerkte Neal wieder, wie jung er war. „Sie sehen auch nicht gerade wie ein Mediziner aus.“
    Neal grinste. „Ach, ne? Wie sehe ich denn aus?“ Er wollte sich gerade mit auf die Bank setzen, als der junge Mann plötzlich wütend wurde.
    „Sagen Sie, merken Sie gar nicht, dass Sie nerven? Ich will in Ruhe lesen, und Sie quatschen mich so blöd von der Seite an?“ Demonstrativ klappte er sein Buch zu und verdrehte die Augen. „Und nehmen Sie mal die Hunde weg, die machen noch meine Hose schmutzig!“
    „Ja, natürlich!“
    Neal griff die Hunde an den Halsbändern und nahm sie kurz an die Leine. Er blickte sein Gegenüber nochmals an. Sein Haar glänzte. Es war kurz geschnitten, nur der Pony war etwas länger und bedeckte seine Stirn. Seine Nase war gerade und passte wie angegossen zu dem makellosen, markanten Gesicht.
    Er war braun gebrannt, sah jugendlich und unerfahren aus. Und dennoch ließ er Neal nur kalte Arroganz spüren. Wie konnte ein so schöner Mann so böse werden?
    „Was starren Sie mich so an? Verschwinden Sie doch endlich!“, warf er Neal noch entgegen. Dann öffnete er sein Buch wieder und blätterte planlos darin herum, wartete, dass Neal endlich ging.
    „Ja, dann ... bye“, sagte Neal zaghaft, erhielt aber keine Antwort mehr. Verstört drehte er sich um und ging weiter. Nach ein paar Schritten blickte er jedoch noch einmal zurück. Da saß er nun, der Mann, von dem er seit Tagen träumte und der ihn so eiskalt hatte abblitzen lassen.
     
    Am Abend machte sich Neal auf den Weg zu seiner Schwester. Sie wohnte glücklicherweise nur ein paar Straßen weiter, in einer Mietswohnung. Das hatte zur Folge, dass sich Neal oft mit unangenehmen
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