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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus
Autoren: Fleur McDonald
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davon sind bei einer Autopsie nicht einmal nachweisbar.« Sie ging langsam auf Gemma zu, als sie plötzlich an der Hintertür einen Schatten wahrnahm, der vorbeihuschte. Alarmiert blickte Paige sich um und wandte sich in Richtung Küche. Dann schien sie es sich plötzlich anders zu überlegen und drehte sich wieder zu Gemma um.
    Gemma wusste, wenn es ihr gelang, Paige abzulenken, konnte sie es vielleicht vor ihr ins Bad schaffen und sich dort einschließen. Aber womit konnte sie Paige ablenken? Ihr Blick fiel auf das Buch auf dem Couchtisch, das in
Reichweite lag, und sie streckte vorsichtig die Hand danach aus.
    »Aber warum gerade Viehdiebstahl, Paige? Es gab nichts, was darauf hindeutete, dass du zu der Bande gehörst. Jess und ich sind zwar irgendwann Brad und Jack auf die Schliche gekommen, aber dein Name tauchte bis jetzt nirgendwo auf. Wie hast du es geschafft, völlig im Hintergrund zu bleiben?« Gemmas Finger umschlossen das Buch.
    Paige konzentrierte sich wieder auf Gemma. Sie vermutete, dass es sich bei dem Schatten um eine Wolke handelte, die die Sonne kurz gestreift hatte.
    »BJN, Gemma. Rate mal, wofür diese Abkürzung steht.«
    »B für Brad und J für Jack, so viel haben wir bereits herausgefunden. Bitte sag jetzt nicht, dass das N für Ned steht. Ned ist kein schlechter Mensch. Vielleicht hat er sich zu einer Dummheit verleiten lassen, aber er ist kein schlechter Mensch.« Gemma blickte flehentlich zu Paige hoch.
    »Ned? Dieser Schwachkopf. Der erkennt doch nicht einmal eine gute Gelegenheit, wenn er darüber stolpert. Nein, Gemma, nicht dein so hoch geschätzter Ned. N wie Nicholls. Paige Nicholls. Ich bin stille Teilhaberin der BJN Schlachtbetriebe.«
    Mit einer raschen Bewegung hob Gemma das Buch hoch und warf es nach Paige, während sie fast gleichzeitig von der Couch aufsprang. In diesem Augenblick flog die Hintertür auf, und Craig stürzte herein, dicht gefolgt von Dave. Mit einer gezielten Bewegung schlug Craig Paige die Spritze aus der Hand und zwang sie auf die Knie, bevor er ihre Hände auf dem Rücken mit Handschellen fesselte.

    Dave ging zu Gemma. »Alles okay?«, fragte er und legte die Hand auf ihre Schulter.
    Gemma nickte stumm, während Craig Paige über ihre Rechte belehrte.
    »Wie haben Sie…« Gemma rang mit den Worten. »Paige … Sie steckt hinter der ganzen Sache.« Sie schlug die Hände vors Gesicht, während Paige einen markerschütternden Schrei ausstieß.
    »Wir haben sie rund um die Uhr beschattet, nachdem wir Adams Geständnis gelesen haben. Wir dachten eigentlich, wir schnappen sie schon Freitagnacht, aber da sie bei dem Coup nicht dabei war, haben wir sie das ganze Wochenende weiter observiert und sind ihr heute Morgen hierher gefolgt. Zum Glück. Das meiste von ihrem Geständnis haben wir auf Band. Nun ist es endgültig vorbei, Gemma.«
    Gemmas Augen füllten sich mit Tränen.

Epilog
    G emma blickte vor zu Craig, während sie durch den Gang schritt. Er lächelte sie an, aber dann schweifte sein Blick von ihr ab und wanderte zu Jess, die in einem schlichten Brautkleid aus Satin direkt hinter ihr ging. Nachdem Gemma ihren Platz neben dem Altar eingenommen hatte, sah sie hinüber zu Ben, der in seinem Anzug steif dastand und für Craig die Trauringe bereithielt.
    Gemma seufzte zufrieden. Drei Jahre später war der schlimme Albtraum fast in Vergessenheit geraten.
    Nachdem sie die Entscheidung getroffen hatte, Billbinya zu verkaufen, fügte sich alles Weitere wie von selbst. Gemmas Vater hatte sich kurz darauf endgültig zur Ruhe gesetzt. Diesen Entschluss wollte er seiner Tochter schon mitteilen in jener Nacht, als sie zu ihm in die Klinik gefahren war nach seinem Herzinfarkt. »Ich bin mittlerweile einfach zu alt für die Arbeit auf der Farm. Ich möchte den Rest meines Lebens gerne genießen und noch ein wenig von der Welt sehen«, hatte er zu Gemma gesagt. »Übernimm du Hayelle. Dir kann ich die Farm guten Gewissens anvertrauen, und du musst dann nicht mehr so schwer schuften.« Gemma hatte das Angebot ihres Vaters angenommen.
    Während sie Craig und Jess betrachtete, musste sie daran denken, wie sich aus einer anfänglichen Freundschaft eine große Liebe entwickelt hatte. Gemma hatte Jess noch
nie so verliebt gesehen wie mit Craig. Zunächst war Craig nach Perth zurückgekehrt, und sie führten eine Zeit lang eine Fernbeziehung. Aber vor eineinhalb Jahren, bei der Hochzeit von Ben und Gemma, hatten Craig und Ben eine Bombe platzen lassen.
    Gemma konnte sich noch
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