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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum
Autoren: Teresa Medeiros
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wenn sie an seiner Seite in die Jahre kam.
    Als er sich erhob, zerzauste ihm der Wind das Haar und ein fetter gelber Schmetterling flatterte an ihm vorbei. Was ihm nicht weiter aufgefallen wäre, wäre nicht das Kätzchen, das den Falter jagte, mit ausgefahrenen Krallen geradewegs auf seinem Bein gelandet und hätte sich dort festgehakt.
    Mit schmerzverzerrter Miene machte er das Geschöpf von seiner Hose los und hob es in die Luft. »Gütiger Himmel, willst du mich umbringen …?« Seine Stimme wurde heiser: »Lucy?« fragte er verblüfft.
    Die Katze begrüßte ihn mit einem fröhlichen Miau.
    Colin streichelte sie zwischen den spitzen, kleinen Ohren und fragte sich, ob er vor Sehnsucht vielleicht wirklich verrückt geworden war. »Das ist vollkommen absurd«, flüsterte er erstickt. »Du kannst nicht hier sein - bist doch zusammen mit Tabitha verschwunden!«
    Wie um seinem verblüfften Unglauben zu spotten, entwand sich das Kätzchen seinem schlaffen Griff und purzelte über die Wiese. Nach einem Augenblick des Zögerns eilte Colin ihr, besorgt, sie aus den Augen zu verlieren, hinterher.

    Trotzdem verschluckte sie ebenso plötzlich, wie sie erschienen war, wieder die gähnende Öffnung eines Tunnels, der noch Sekunden zuvor nicht da gewesen war.
     
    Sven Nordgard hatte ein schlechtes Gewissen.
    Bei seiner Routinekontrolle langte er kaum im fünfundzwanzigsten Stock des Hochhauses an, als er auf dem Absatz kehrtmachte und in Richtung des nächsten Fahrstuhls marschierte, der ihn zu den Laboratorien in der dreizehnten Etage zurückbrächte. Er war sich beinahe sicher, dass er vergessen hatte, die Labortür abzuschließen, nachdem er - getrieben von Visionen jaulender, panthergroßer Katzen, die ihn mit ausgefahrenen, rasiermesserscharfen Klauen aus dem Dunkel ansprangen - aus dem Korridor geflohen war.
    Als der Fahrstuhl lautlos Halt machte, holte er tief Luft und reckte seine breite Brust. Nie wieder ließe er sich von seiner feigen Angst vor Katzen von seiner Pflicht abhalten!
    Die Fahrstuhltüren glitten auf. Ehe Sven jedoch seine Waffe ziehen konnte, drückte ihm der Mann, der ihn draußen im Korridor erwartete, die Klinge seines Schwerts an die Brust und knurrte: »Was, in Gottes Namen, habt Ihr mit meiner Frau gemacht?«

31
    Als Tabitha den mit schwarzem Marmor gefliesten, sowie Glasfronten, durch die man die funkelnde Stadt überblicken konnte, ausgestatteten Festsaal des Lennox-Turms betrat, blitzten überall im Raum Kameras auf.
    Eine der Reporterinnen hielt ihr ein Mikrofon unter die
Nase. »Und wo hat Ihr Vater Sie all die Jahre versteckt, Miss Lennox? Vielleicht auf dem Dachboden?«
    Tabitha lächelte. »Mein Vater hat mich immer ermutigt, eine aktive Rolle in seinem Unternehmen zu spielen. Es war meine eigene Entscheidung, mich bisher möglichst im Hintergrund zu halten.«
    Erleichterung wallte in ihr auf, als Tristan neben ihr erschien und schützend einen Arm um ihre Taille legte. Ihr Vater hatte wesentlich mehr Erfahrung im Umgang mit der Presse, wenn sie auch nicht immer positiv gewesen war. In seinem maßgeschneiderten Smoking wirkte er elegant und sehr gefasst. Arian und Onkel Cop hatten sich hinter den Journalisten aufgebaut, um ihnen, falls nötig, einen schnellen Abgang zu ermöglichen. Ihre Mutter stand auf Zehenspitzen und zwinkterte ihr, ehe sie an ihrem Wein nippte, aufmunternd zu.
    »Mr. Lennox, meinen Sie, dass Ihre Tochter qualifiziert genug ist, um auf einem derart anspruchsvollen Posten Erfolge zu erzielen?«, erkundigte sich ein anderer.
    Tristans Lächeln war beinahe tödlich sanft. »Meine Tochter ist qualifiziert genug für jeden Posten, den sie anstrebt, David. Einschließlich des Ihren, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    Das trug ihm das Gelächter sämtlicher Reporter, auch des von ihm Gefoppten, ein.
    »Sie wurden gestern Nachmittag beim Betreten der Praxis eines Gynäkologen gesehen, Miss Lennox. Gerüchte besagen, dass Sie schwanger sind. Falls ja, wird die bevorstehende Mutterschaft Sie nicht an der Erfüllung ihrer neuen Pflichten hindern?«
    Damit Tabitha Zeit bekam, die Fassung wiederzuerlangen, sah Tristan den Journalisten fragend an. »Sie sind Vater zweier
lebhafter Jungen, Ben. Machen Sie deshalb Ihren Job weniger gut?«
    »Würden Sie uns verraten, wer der Vater Ihres Babys ist, Tabitha? Wird er eine aktive Rolle im Leben des Kindes übernehmen?«
    Tabitha spürte, dass sich Tristan anspannte. Da er sich natürlich nicht auf Dauer schützend vor sie
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