Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)
Autoren: Kathryn Fox
Vom Netzwerk:
belangt werden. Womöglich musste er die Studie dank seiner eigenen Dummheit letztendlich sogar selbst finanzieren.
    Annabelle Reichman hatte die Software zwar auf Anyas Handy überspielt, sie beharrte aber darauf, dass der Eigentümer ein Dritter sei. So hatte Bentley von Roman Bronstein erfahren. Er hatte Anyas Gespräch mit ihm und Harrison Leske belauscht.
    Die finanzielle Schieflage des Clubs leuchtete ein. Bentley hatte von dem Tag an, als er sich in die Mannschaft einkaufte, Gelder veruntreut. Seine angestellten Gemeindemitglieder beglichen jede eingereichte Rechnung, ohne Fragen zu stellen, und obwohl er dem Club für jede Stadionreinigung Zigtausende in Rechnung stellte, kam nur ein minimaler Bruchteil davon beim Reinigungspersonal an, das im Dienst seiner Firma stand. Die Differenz strich er selbst ein. Eine solche Unterschlagung war ein Leichtes, solange die Mitarbeiter bei ihm angestellt waren. Er betrog seinen eigenen Club. In diesem Licht betrachtet, wirkte der Ring mit dem Goldnugget nur umso obszöner, fand Anya.
    »Sie sollten etwas essen«, riet Linda. »Sie sehen gerade gar nicht gut aus. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass die Polizei während Ihrer beider Anwesenheit hier Ihre Häuser durchsucht.«
    Kitty Rowe stand auf und verließ umstandslos den Raum.
    Bentley folgte ihr auf dem Fuße.
    Lyle lachte und steckte alle mit seiner guten Laune an.
    »Wie sind Sie Masterton auf die Schliche gekommen?«, wollte Anya wissen.
    Linda schmunzelte. »Annabelle Reichman bat uns, das Verfahren gegen sie einzustellen. Im Gegenzug wollte sie uns Bentley ausliefern. Sie hat ihm sein eigenes Überwachungsprogramm auf dem Handy installiert, um sich rückzuversichern, falls etwas schieflief. Und er glaubte, er würde sie benutzen, um Anya auszuspionieren.«
    Ethan setzte die Erklärung fort. »Ein Wirtschaftsfahnder hat sich die Bilanzen vorgenommen und konnte die Unterschlagungen nachweisen. Was erklärt, weshalb die Bombers so viel mehr Geld verloren als manches andere Team.«
    Anya fragte, was nun mit Reichman geschähe. »Sie hat Keller Drogen gegeben, dafür muss sie sich verantworten, aber den Mord an Janson können wir ihr nicht wirklich nachweisen. Mit fahrlässiger Tötung dürften wir kaum durchkommen, und die Geschworenen werden ihr wahrscheinlich nicht einmal einen Vorwurf machen.«
    Also bekäme Lyle seine Mannschaft zurück, und Ethan stünde bei den Bombers wieder in Lohn und Brot. Und obendrein könnte Linda sich mit einem Prominenten schmücken, den sie zur Strecke gebracht hatte.
    »Wie geht es Kirsten Byrne?«, wollte Anya noch wissen.
    »Überraschend gut. Sie hat sich zu einer Zeugenaussage durchgerungen, und Lyle war so großzügig, sämtliche Gerichts- und Anwaltskosten zu übernehmen – inklusive der Anfechtung der Kündigung und eventuell nötiger therapeutischer Betreuung. Ihr stehen jetzt etliche Wege offen, und nach allem, was sie durchmachen musste, sollte sie das doch aufrichten. Ich denke, sie kommt gut zurecht.«
    Anya bemerkte, dass der alte Herr tiefrot angelaufen war. In gewisser Weise tat es ihr leid, diese Menschen, die sie achtete und bewunderte, zu verlassen.
    Lyle Buffet kam um den Tisch herum und überreichte ihr einen Umschlag. »Ein kleiner Bonus, für Sie und Ihre Familie.«
    Sie riss ihn auf. Darin steckten zwei Erste-Klasse-Tickets nach L.A. für Martin und Ben, dazu eine Woche Disneyland und zwei Kabinen auf einem Kreuzfahrtschiff.
    »Woher wussten Sie das?«
    »Die Reporterin hatte Abschriften Ihrer Handygespräche«, sagte Lyle. »Ich habe mir erlaubt, Ihrem Sohn den gemeinsamen Urlaub zu schenken, den er sich so wünscht.«
    Anya wusste nicht, was sie sagen sollte. Ethan blieb stumm.
    Sie las die Termine auf den Tickets. Ben und Martin waren schon unterwegs.

48
    Am nächsten Nachmittag fuhr Anya mit ihrem Gepäck in die Hotellobby. Eben hatte eine stark veränderte Hannah aus Sydney eine E-Mail geschickt, die ihr ein anhaltendes Lächeln ins Gesicht zauberte. Hannah erzählte darin von ihrem neuen Lebensgefährten aus der Kirchengemeinde und wie gut er sie behandelte. Sie schilderte, wie die Therapie, die sie infolge der Vergewaltigung angetreten hatte, sie gelehrt hatte, wie ein Mann mit ihr umgehen solle. Liebe war ein Verhalten, nicht nur leere Worte. Bis heute hatte sie nicht gewusst, was es bedeutete und wie es sich anfühlte, geliebt zu werden. Sie dankte Anya dafür, die Wahrheit an den Tag gebracht zu haben, denn nur dadurch hatte sich ihr ein besseres
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher