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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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unmöglich, Kommunikation ist unmöglich, das gegenseitige Verstehen von Gefährten ist unmöglich. Das große Mißverständnis heißt Liebe. Sie wird als das große, alles umfassende und alles aufwiegende oder beendende Gefühl, als Verschmelzung von kosmischen Ausmaßen und glückliche Paarung beschrieben, f … ) Männer sehen das nicht so. Sie betonen mit dem Blick getretener Hunde und der Stimme von Raubtieren die Liebe ihrer Frauen. Sie sind nicht in der Lage, die Realität zu sehen, wie sie ist. Ihr Blick auf das Leben ist von Ideologie und Schuld gelenkt, sie biegen sich die Wirklichkeit nach ihren Bedürfnissen beschwichtigend zurecht.« (Bernd Schultz, Die Frauen sind an allem schuld)

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    Männer machen sich – wer könnte das nicht verstehen –
    gerne vor, geliebt zu werden. Auch wenn die Wahrheit auf einem anderen Blatt steht. Männer werden nicht etwa nur von den Frauen allein gelassen. Auch Männer lassen Männer allein. Angefangen bei dem vaterlosen Zustand der Kindheit – dem chronisch abwesenden Vater, der sie allein den Müttern ausgeliefert läßt –, sind sie auch heute nach einhundert Jahren Psychoanalyse und Psychologie immer noch eine vernachlässigte Größe. Ich meine nicht etwa von Sigmund Freud, der den Mann und dessen Psychosexualität bis auf das letzte Detail hinterforscht hat.
    Er konnte auch nicht wissen, was in diesem Jahrhundert auf die Männer alles zukommen würde. Ich meine die Männer der heutigen Generation, die Professoren, Soziologen, Psychologen, Philosophen, Ärzte, Journalisten etc. Nicht eine dieser Koryphäen sieht die Diskriminierung des Männlichen in der Postmoderne und die damit einhergehenden Schädigungen kurzfristiger und langfristiger Art. Oder vielleicht sehen sie es, haben aber den Mut nicht, zu ihrer Meinung zu stehen. Bei so viel einkalkulierbarem Frauenprotest nützt ihnen auch das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht mehr viel. Alle stehen sie deshalb, so wie es heute zum guten Ton gehört, auf der Frauenseite. Keineswegs wollen sie als antiquiert oder frauenfeindlich gelten. Aus Angst vor den Frauen stehen sie nicht zu den Männern. Und lassen die Männer als Mann allein. Auch männliche Psychologen schütten den Frauen Wasser auf die Mühle. So Peter Lauster, wenn er die Eindimensionalität des Mannes beklagt, das Fehlen der Seele beim Mann betont, das sexuelle »Abreagieren«
    am Körper der Frau hervorhebt. Nur zu oft wird vergessen, daß auch der Mann eine Seele hat, und daß er nicht nur grobschlächtig mit Frauen umgeht.

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    Nun gibt es ein paar anerkennenswerte Ausnahmen.
    Allan Guggenbühl hat über die männliche Identität ein hervorragendes Buch geschrieben, »Männer, Mythen, Macht«, in dem er kompetent und präzise die diversen Seiten der männlichen Psyche – in ihren Eigenarten und Unterschieden zur Frau – als erfahrener Männertherapeut skizziert. Das Buch hat unter Frauen etliche Empörung ausgelöst. Da Frauen weitgehend über die Lektüre ihrer Männer bestimmen, wurde dieses exzellente Männerbuch viel zu wenig zur Kenntnis genommen. Auch hatte der Inhalt des Buches aufgegriffen werden und in den Medien diskutiert werden müssen. Aber wer den ersten Stein wirft, der hat wohl nichts mehr zu lachen. Wann wird es endlich geschehen, daß jemand ungeschützt in der Öffentlichkeit für Männer eine Lanze bricht?
    Ein zweiter Mann namens Horst Petri, Psychoanalytiker in Hamburg, hat sich kürzlich mit dem Buch »Guter Vater
    – Böser Vater« an ein heikles Thema herangewagt. Er behauptet, ganz zu Recht, daß die Forderungen der Frauen an die Männer als Väter zu weit gehen und an der Realität der männlichen Psyche vorbeigedacht sind. Und daß der Eintritt in die Vaterschaft für den Mann weit schwerer zu bewerkstelligen ist als der Eintritt der Frau in die Mutterschaft. Ob er gehört und gelesen wird? Ich wage es zu bezweifeln. Die Frauen werden dieses Buch zur Seite legen und denken, daß man einen solchen »Männer-freund« ohnehin nicht ernst nehmen kann. Ernsthaftes Interesse am Funktionieren der männlichen Psyche hat die Frau bis jetzt selten gezeigt.
    Weil Männer für so vieles herhalten müssen, weil sie Zielscheibe von Projektionsbedürfnissen der Frauen sind, schon allein deswegen sind sie einsam. Wer nicht als das erkannt wird, was er ist, der fühlt sich allein.
    Nähe bedeutet immer auch Gesehenwerden durch den 37

    Anderen. Die Blindheit heutiger Frauen für die Qualitäten der Männer, die eben ganz
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