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WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)

WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)

Titel: WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)
Autoren: Markus Stolpmann
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Möbel).
    Nach etwa 30 Tagen sollte sich das Alltagsleben wieder eingependelt haben. Alle Dinge, die jetzt noch in den Kartons verpackt sind, haben Sie einen ganzen Monat nicht benötigt. Sie können sich also von dem größten Teil dieser Besitztümer (und den Kartons) trennen.  
    Natürlich gibt es auch Menschen, die bei diesem Experiment feststellen, dass der minimalistische Lebensstil nicht zu ihnen passt. Das ist völlig okay, denn jeder Mensch ist unterschiedlich und nicht immer lassen sich die beschriebenen Methoden auf die aktuelle Lebenssituation übertragen. Übernehmen Sie einfach die gewonnenen Erkenntnisse, die Ihnen wichtig erscheinen, um künftig bewusster zu steuern, womit Sie sich umgeben und wie Sie Ihre Zeit nutzen.

7.
Alternativ: Die Karton-Methode im Kleinen
    Natürlich ist die Einpack-Party-Methode sehr radikal und vor allem für Personen geeignet, die allein leben und rasch feststellen wollen, ob der Minimalism-Lebensstil für sie geeignet ist. Wenn Sie mit einem Partner zusammenleben, kann diese Methode nur funktionieren, wenn Sie sich über den Wunsch nach Veränderung absolut einig sind. Mit Kindern ist ein solch radikaler Einschnitt noch schwieriger umzusetzen.
    Alternativ kann man die Kisten-Methode daher auch im Kleinen nutzen: Statt gleich die ganze Wohnung auszuräumen, nehmen Sie sich jeweils ein bestimmtes Thema vor: das Arbeitszimmer, das Geschirr in der Küche, die Bücherwand im Wohnzimmer, die Klamotten im Kleiderschrank (vielleicht sogar zunächst „nur“ die T-Shirts oder Socken). Dieses Vorgehen ist deutlich weniger radikal und braucht so auch deutlich mehr Zeit, um zu einem merkbar veränderten Lebensstil zu führen. Sie ist aber deutlich besser für Menschen geeignet, die schrittweise umsteigen wollen.

8.
Einfach entrümpeln hilft nicht!
    Sie halten die vorgestellte Methode für überzogen? Sie glauben, dass es reicht, einfach mal mit einem großen Müllsack und Entschlossenheit ans Entrümpeln zu gehen? Viel Erfolg dabei. In den allermeisten Fällen funktioniert das nicht.
    Das Problem besteht darin, dass wir nicht erkennen (oder nicht zugeben wollen), welche Dinge wir tatsächlich gar nicht benötigen. Der Trick mit den Kartons besteht darin, dass die Sachen aus dem Blickfeld verschwinden und es einen gewissen Aufwand bedeutet, sie wieder herauszuholen und in Ihr Leben zu integrieren. So vergessen Sie in den 30 Tagen viele Dinge und vermissen sie gar nicht. Der „Verlust“ geschieht schleichend und ist damit nicht so drastisch – Abschied auf Raten. Zugleich müssen Sie sich nach den 30 Tagen eingestehen, dass Sie die in den Kartons verbliebenen Dinge tatsächlich einen Monat lang nicht benötigt haben. Das überzeugt sogar Kinder, wenn die Eltern ein wenig Aufklärungsarbeit und Beistand leisten.
    Die Müllsack-Methode aber ist unerbittlich und final. Für jedes Objekt, das in den Sack soll, stirbt man auf der Stelle einen kleinen Tod. Schließlich hat man es ja einmal aus Überzeugung angeschafft und hart dafür gearbeitet, dass man es sich leisten konnte. Hinzu kommt, dass man jeden einzelnen Gegenstand ganz bewusst anschauen muss. Sie würden Ihrem Kind auch nicht jedes einzelne Spielzeug unter die Nase halten und sagen: „So, das nehme ich dir jetzt weg.“ Stattdessen nehmen Sie die defekte Eisenbahn und den zerrupften Teddy, lassen sie erst einmal im Schrank verschwinden – und wenn in den kommenden Tagen und Wochen kein verzweifeltes Verlustgeschrei kommt, wissen Sie, dass Sie die Gegenstände wegwerfen können. (Aber bloß nicht obenauf in der Mülltonne ablegen, denn dort könnten sie doch noch gefunden werden.) Die Kartons dienen einem ähnlichen Zweck.
    Es ist wichtig, sich einzugestehen, dass es sich eben nicht um „Müll“ handelt, sondern um Objekte, an die wir geglaubt und für deren Erwerb wir gearbeitet haben. Bevor man sich von diesem Besitz trennt, braucht es einen Nachweis darüber, dass er wirklich nicht benötigt wird und sein Fehlen keine schmerzhafte Lücke reißt. Genau das wird mit den Kartons und der 30-Tage-Frist erreicht. Die Methode ist unbestechlich: Was in den Kartons verbleibt, haben Sie 30 Tage nicht angefasst und nicht benötigt.  
    Der Müllsack auf der anderen Seite gibt Ihnen keine Entscheidungshilfe. Er verlangt die spontane, persönliche Entscheidung „weg oder behalten“ für jeden einzelnen Gegenstand. Sie müssen den Gegenstand in die Hand nehmen und über sein Schicksal entscheiden – bei der Einpack-Party sorgen
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