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Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus

Titel: Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus
Autoren: Mark Brandis
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drei Personen Bescheid wissen: Präsident Hirschmann, Colonel Larriand und ich."
    Der Ratsvorsitzende sah auf die Uhr. „Ich werde jetzt VEGA von Ihrem Entschluß verständigen und die Umrüstung Ihres Schiffes in die Wege leiten. Der Start ist vorgesehen für 20.00 Uhr Metropo^ lis-Zeit. Wenn Sie noch einige private Besorgungen zu erledigen haben, so tun Sie das bitte jetzt. Daß Sie über  Ihre Aufgabe Stillschweigen zu bewahren haben, versteht sich von selbst." *
    „Meine Gedanken, Commander, werden Sie und Ihre Männer auf dieser Reise begleiten", sagte  hinter mir eine leise Greisenstimme, die mir bekannt vorkam. Ich drehte mich um.
    Samuel Hirschmann, der Präsident der Venus und zuvor im Zeichen der Machtergreifung letzter  legitimer Präsident der EAAU, hatte unbemerkt das Zimmer betreten. Es war das zweite Mal in
    meinem Leben, daß ich dem großen alten Mann gegenüberstand. Als ich ihm das erste Mal  begegnete, war er ein Gefangener des Generals gewesen, ein kranker Mann, der nicht mehr
    wußte, was er tat. Die Operationen, die nach seiner Befreiung erforderlich wurden, hatten ihre Spuren in seinem Antlitz hinterlassen. Es wirkte müde und zerbrechlich. Hirschmanns Augen allerdings straften diesen Eindruck Lügen. Sie waren hellwach und irgendwie jugendlich. „Sir", sagte ich beklommen, „Sie erweisen mir eine große Ehre." Der Präsident schüttelte langsam den weißhaarigen Löwenkopf.
    „Wir haben keine Ehren mehr zu vergeben, mein Sohn. Seit ein paar Stunden geht es für uns um das nackte Überleben. Sie wissen, wie wichtig Ihr Flug für uns alle ist. Vielleicht, wenn alles gut geht, bringt er uns die Rettung - oder doch wenigstens einen Aufschub. Wie dem auch sei, ich weiß die Mission in guten Händen." Er legte mir kurz eine Hand auf die Schulter und ging hinaus, und erst als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, geräuschlos wie bei seinem Eintreten, fiel es mir ein, daß ich ihm Grüße an Ruth mit hätte auf den Weg geben können; doch gleich darauf war ich froh, daß ich  nichts dergleichen getan hatte. In dieser Stunde hatte er an genug andere Dinge zu denken. Wenn jemand wirklich wußte, was Verantwortung ist, ging es mir durch den Kopf, dann er, der sich ein zweites Mal in seinem Leben gegen den General stellte. Beim ersten Mal, damals in Metropolis, hatte er kapituliert, als alle Kontinente bereits in der Hand des Generals waren und jeder Widerstand sinnlos geworden war und allenfalls eine nutzlose heroische Geste dargestellt hätte. Diesmal jedoch hatte er das Ultimatum zurückgewiesen - bereit zu kämpfen. Repin sagte leise: „Nun wissen Sie, wie wichtig Ihr Auftrag ist, Commander." Er kam heran und gab mir die Hand. ,,Auch meine besten Wünsche begleiten Sie." „Gott weiß", sagte ich, „wir werden sie brauchen." Colonel Larriand nickte mir zu, ohne sich aus seinem Sessel zu erheben. Die Hand reichte er mir nicht. „Das war's, Commander."
    Ich klemmte meine Mütze unter den Arm und ging hinaus. Im Flur blieb ich stehen und atmete tief durch. An diesem Nachmittag hätte ich wer weiß was dafür gegeben, um die Zeit zurückstellen zu können und noch einmal Commander Harris an meiner Seite zu haben, der um so vieles besser gewesen war, als ich je sein würde.
    4.
    Professor Westhoff bestätigte mir, daß alles seine Ordnung hatte. Er war, wie ich bald feststellte, nur in sehr groben Zügen in das Unternehmen eingeweiht, aber da er mir keine Fragen stellte, geriet ich nicht in Verlegenheit, ihm Auskünfte vorzuenthalten, die ich ihm, an meine Schweigepflicht gebunden, nicht geben durfte. Ich verbrachte eine Viertelstunde in seinem Büro und verabschiedete mich dann, und er wünschte mir und meiner Besatzung einen guten Flug. Captain Monnier war im Verlauf der ganzen Unterhaltung nicht ein einziges Mal erwähnt worden. Es erschien mir plötzlich unvorstellbar, daß ich mich noch wenige Stunden zuvor mit dem Gedanken getragen hatte, VEGA um Auflösung meines Vertrages zu bitten.
    Der Aufenthaltsraum war leer, und ich stellte den Fernseher an und schaltete auf Information. Das Bild zeigte ein Dutzend Laser-Batterien beim Verlassen einer der Towns. Die Stimme des unsichtbaren Kommentators sagte gerade:
    „. . . die Ausdehnung der Alarmbereitschaft auf alle Streitkräfte angeordnet. Obwohl es bisher noch zu keinen Sabotageakten gekommen ist, hat Alexander Repin, der Vorsitzende des Rats für innere und äußere Sicherheit, den bewaffneten Schutz aller atmosphärischen
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