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Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Titel: Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Autoren: Petra Schier
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Schritten. Irgendwo in den Baumwipfeln hockten zwei Krähen und unterhielten sich krächzend. »Der Förster hat mir gesagt, in der Schonung dort oben können wir uns einen schönen Weihnachtsbaum aussuchen. Aber wenn ihr so langsam geht, ist es ja dunkel, bevor wir angekommen sind.«
    »Mensch Papa, wir können nicht so schnell!«, keuchte Tommi. »Du hast ja viel längere Beine als wir.«
    Karl lachte. »Nehmt euch mal ein Beispiel an Otter. Der läuft voraus wie der Wind, obwohl seine Beine noch viel kürzer sind als eure.«
    »Dafür hat er ja auch vier davon«, maulte Emma, musste jedoch ebenfalls lachen.
    Es war jedes Jahr das gleiche, wenn sie nach einem Christbaum Ausschau hielten. Meistens mussten sie irgendwo im tiefsten Wald nach den Stellen suchen, die der Förster ihnen vorgeschlagen hatte, und ihr Vater, der sich wie ein Kind auf die jährliche Weihnachtsbaum-Aktionfreute, scheuchte sie und Tommi durch die Gegend, ohne daran zu denken, dass er der einzige in der Familie war, der regelmäßig Sport trieb.
    »Mama war schlauer«, jammerte Tommi übertrieben laut. »Sie ist schön zu Hause geblieben. Mann, es ist saukalt!«
    »Tommi!« Karl drehte sich um und hob tadelnd den Finger. Doch dann wies er wieder nach vorne. »Seht, da ist es schon! Emma, gib mir mal die Säge.«
    »Die Bäume stehen aber alle eng zusammen«, meinte sie. »Da finden wir bestimmt keinen schönen Weihnachtsbaum.«
    »Ach was, wir haben doch gerade erst angefangen zu suchen. Geht ihr mal links herum, ich schaue auf der rechten Seite.« Karl klemmte sich die Säge unter den Arm und marschierte los.
    Emma zuckte mit den Schultern. »Na gut. Komm, Tommi. Otter! Los, geh mit uns! Vielleicht findest du ja einen schönen Baum.«
    Einen Baum finden?
    Otter kam folgsam angetrabt.
    Hier stehen doch Hunderte Bäume. Die müssen wir doch nicht erst suchen. Ein paar habe ich schon markiert.
    »Der hier ist nicht schlecht.« Tommi zeigte auf eine kräftige kleine Fichte.
    »Zu klein.« Emma winkte ab. »Aber die hier ... nee, die ist ja auf der Rückseite schon total vertrocknet.«
    »Emma! Tommi!«, schallte Karls Stimme durch den Wald. »Kommt mal her, ich hab einen gefunden!«
    »Oh oh!« Die beiden grinsten einander an und rannten los. Otter stürmte bellend an ihnen vorbei.
    »Wo denn?«, rief Tommi und blickte sich um. Dann sah er seinen Vater vor einer ausladenden Nordmanntanne stehen.
    »Der Baum ist perfekt«, erklärte Karl.
    Emma ging um die Tanne herum, die tatsächlich wie aus dem Bilderbuch da stand. »Ist die nicht ein bisschen zu groß?«
    »Ach was, wir können sie ja ein Stück über dem Boden absägen.«
    Karl wies auf einen Punkt am Stamm, etwa einen Meter über dem Boden.
    »Mama kriegt einen Schreck, wenn sie den Riesenbaum sieht.« Tommi kicherte. »Ich find’ ihn toll.«
    »Also gut, dann mal los.« Karl setzte die Säge an, Emma zog sich ihre mitgebrachten Arbeitshandschuhe über und hielt den Stamm fest, damit er nicht auf sie kippte.
    Was macht ihr denn da? Warum schneidet ihr denn den Baum ab?
    Aufgeregt lief Otter um die drei herum.
    »Darf ich mittragen?« Als der Baum am Boden lag, griff Tommi nach der Spitze.
    Karl nickte. »Sicher, wenn er dir nicht zu schwer wird. Ich packe unten an. Emma, nimm du die Säge!
    Das ging ja diesmal richtig schnell. Eure Mama wird staunen.«
    »Das fürchte ich auch«, murmelte Emma amüsiert, während sie ihren Vater und Tommi mit dem noch immer viel zu großen Baum betrachtete.
    Otter rannte erregt auf und ab und schnüffelte an der Tanne.
    Was ? Ihr nehmt den Baum jetzt auch noch mit? Wozu braucht ihr den denn? Bäume sind doch dazu da, dass wir Hunde unser Revier daran markieren. Sonst sind sie doch zu nichts nütze, oder?
    »Komm, Otter, ich nehme dich lieber an die Leine, sonst fällt Papa gleich noch über dich.« Mit einer raschen Handbewegung legte Emma Otter die Leine an, und er sah verwundert zu ihr auf.
    Na gut, dann gehe ich eben langsamer. Aber das mit dem Baum finde ich doch so aufregend. Ist der vielleicht für mich ? Aber in unserem Garten stehen doch auch Bäume und die haben wenigstens nicht so piksende Nadeln.
    Zuhause angekommen wunderte Otter sich nicht schlecht, als Karl und Tommi den Baum ins Wohnzimmer schleppten und dort in einem Standfuß befestigten. Die unteren Aste der Tanne ragten teilweise bis weit ins Zimmer, auf der rechten Seite drückten sie sich an der Seitenlehne des schwarzen Ledersessels hoch.
    Ein Baum im Haus? Was ist denn jetzt los? Den
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