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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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erteilte Patent des in Schottland geborenen US-Amerikaners Alexander Graham Bell (1847–1922).
    Reis hatte ein Telefon entwickelt, das er Professoren der Universität in Frankfurt/ Main im Oktober 1861 vorführte. Das Sendegerät war auf einfache Weise dem menschlichen Ohr nachempfunden: Eine Membran aus einer Schweinsblase geriet beim Sprechen in Schwingung und verband so zwei Metallstreifen, mit deren Hilfe die Schwingungen per Batterie in elektrische Impulse übertragen wurden. Das Empfängerteil aus einem Metallstab, den der Heidelberger Lehrer mit einer Spule umwickelt hatte, übertrug die Impulse über eine Membran zurück in Schallschwingungen.
    Die Frankfurter Professoren waren indes nicht sonderlich angetan; sie sahen keinerlei Verwendungsmöglichkeit für das Reis’sche Telefon, das so wieder in Vergessenheit geriet. 1876 meldete schließlich der US-Amerikaner Alexander Graham Bell ein von ihm entwickeltes Telefon zum Patent an – was Reis seinerzeit versäumt hatte. Der technisch verbesserte Apparat kam ohne Batterie aus und nutzte stattdessen einen Magneten samt Induktionsspule. Zeitgleich hatte auch Bells Landsmann Elisha Gray ein eigenes Telefon konstruiert; Bells Patentantrag ging jedoch zwei Stunden früher ein als der des Konkurrenten.
    Der Siegeszug des Telefons war nun nicht mehr aufzuhalten. Überall in den USA entstanden Telefonzentralen, in denen die Gespräche vermittelt wurden. 1884 gab es zwischen New York und Bells Heimatstadt Boston die erste Fernleitung aus Kupferkabel – verlegt von der Bell Telephone Company, die den Erfinder und Firmenchef zu einem reichen Mann werden ließ.
    Erhellendes

Der erste von Philipp Reis via Telefon gesprochene Satz lautete: »Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.«

Die Vermittlungsstellen mit Telefonistinnen, die per Steckverbindung die gewünschten Gesprächspartner zusammenführten, wurden nach 1945 durch automatische Verbindungen ersetzt.

Goethes »Faust«
    In seiner 1829 uraufgeführten Tragödie »Faust« (Teil 1) thematisiert der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) u. a. das Streben des Menschen nach höherer Erkenntnis, wobei er jedoch immer nur die Einsicht gewinnt, dass ihm stets verborgen bleibt, »was die Welt / Im Innersten zusammenhält«.
    »Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust, / Die eine will sich von der andern trennen; / Die eine hält, in derber Liebeslust, / Sich an die Welt mit klammernden Organen; / Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust / Zu den Gefilden hoher Ahnen.« Mit dieser Erkenntnis aus »Faust I« zeigt Johann Wolfgang von Goethe das ganze Dilemma des Gelehrten Faust und des Menschen schlechthin auf: Nachdem er alle möglichen Wissenschaften studiert, sich mit Magie befasst und den Selbstmord als letzte Form der grenzenlosen Seinserfahrung erwogen hat, muss er ernüchtert seine eigene Begrenztheit konstatieren.
    Was Faust nicht weiß: Gott und der Teufel haben eine Wette vereinbart, nach der der Teufel Fausts Seele erhält, wenn es ihm gelingt, Faust vom rechten Weg abzubringen. Mephisto schließt mit Faust einen Pakt: In dem Moment, in dem Faust einen Augenblick der Zufriedenheit erlebt, muss er seine Seele hergeben. Als Gegenleistung unterstützt Mephisto den alternden Gelehrten bei seinen Unternehmungen und gewährt ihm neue Jugend.
    Seine andere Seite offenbart Faust in seinem Verlangen nach Gretchen. Skrupellos nutzt er die Macht Mephistos, um eine Liebesnacht mit dem unschuldigen Mädchen zu verbringen – mit verheerenden Folgen: Gretchens Mutter und Bruder sterben, das Mädchen selbst tötet ihr Kind und verfällt dem Wahnsinn. Fausts reuevoller Versuch, sie aus einem Kerker zu befreien, scheitert; ihm bleibt nur die Einsicht der eigenen Unmenschlichkeit.
    Erhellendes

»Faust I« wurde 1829 in Braunschweig uraufgeführt. Der zweite Teil der Tragödie kam erstmals 1854 in Hamburg – und damit 22 Jahre nach Goethes Tod – auf die Bühne.

Die Handlung ist angelehnt an die überlieferte Lebensgeschichte des Magiers und Wahrsagers Johann Georg Faust (um 1480 – um 1540).

Die Vorstufe zu beiden Teilen des »Faust« bildet der »Urfaust« (1775).

Simone de Beauvoir
    Die Schriftstellerin Simone de Beauvoir (1908–1986) avancierte mit ihren Werken zu einer führenden Repräsentantin der Frauenbewegung. Die dem Existenzialismus verpflichtete Französin betonte die Freiheit der Frauen auf Selbstbestimmung.
    Die aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende gebürtige Pariserin wurde
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