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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)
Autoren: Brian Clegg
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Mondes Sie auf der Erde sehen können. Wenn sich Ihr Mond direkt zwischen Ihnen und der Sonne befindet, ist der beleuchtete Teil auf seiner Rückseite und gar nicht zu sehen – dann herrscht der dunkle »Neumond«. (Nach wie vor ist eine Hälfte des Mondes beleuchtet, aber es handelt sich um die gegenüberliegende Seite, die oft fälschlicherweise als dunkle Seite des Mondes bezeichnet wird.) Während Ihr Mond weiterwandert, sehen Sie zuerst eine schmale Kante mit Licht – bis schließlich die gesamte Scheibe erleuchtet ist: Dann ist Vollmond. Danach wird die helle Fläche wieder kleiner, bis der volle Umlauf beschrieben ist.
    35. Die Phasen des Mondes bei seiner Bahn um die Erde.
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    Vielleicht fragen Sie sich, wieso es nicht bei jedem Neumond (wenn der Mond also zwischen Erde und Sonne steht) eine Sonnenfinsternis gibt und bei jedem Vollmondeine Mondfinsternis (wenn der Mond in den Schatten der Erde tritt). Das liegt an der Umlaufbahn des Mondes um die Erde, die sich nicht auf derselben Ebene wie die Verbindungslinie zwischen Erde und Sonne befindet. Da sich der Mond meist darüber oder darunter befindet, sehen wir normalerweise den vollen Mond, wenn er die sonnenabgewandte Seite der Erde durchläuft.
    Mondfinsternisse, bei denen der Mond durch den Schatten der Erde wandert, sind sehr viel häufiger als Sonnenfinsternisse (denn der Schatten der Erde ist im Verhältnis zum Mond viel größer als der Schatten des Mondes im Verhältnis zur Erde). Eine Mondfinsternis ist auf der gesamten Erdhälfte zu sehen – überall, wo Nacht ist –, während man eine Sonnenfinsternis nur in einem schmalen Korridor beobachten kann. Typischerweise findet eine Mondfinsternis zweimal pro Jahr statt. Dabei wird der Mond nicht vollkommen dunkel, sondern nimmt eine merkwürdige rote Farbe an, weil das Licht der Sonne durch die Erdatmosphäre geht und gebeugt wird, genau wie das bei einem Prisma der Fall ist. Die Atmosphäre streut das rote Licht weniger stark, daher erscheint der Himmel wie erwähnt blau und der Mond in diesem Moment rot.

Willkommen in der Galaxis
    Möglicherweise können Sie durch das Fenster der Maschine etwas ausmachen, das von der Erde aus zunehmend schwieriger zu erkennen ist, weil es vom Streulicht der Straßenlaternen überlagert wird – die Milchstraße. Sie ist ein schwacher, bogenförmiger Lichterstreifen, der nahezu den gesamten Himmel überspannt. Die Milchstraße ist das, was wir von unserer Heimatgalaxie sehen können. Man kann sich die Galaxis als Scheibe vorstellen, die inder Nähe der Mitte eine Ausbuchtung hat. Von oben betrachtet, sieht sie eher wie eine Spirale aus, doch von unserer Position auf einem dieser Spiralenarme aus sehen wir die Seite der Scheibe, und der sichtbare Teil dieser Scheibenseite bildet die Milchstraße.
    Die Milchstraße hat einen Durchmesser von rund 100000 Lichtjahren und ist etwa 1000 Lichtjahre dick. In ihr ballen sich mindestens 100 Milliarden Sterne, wahrscheinlich aber sogar zwei- oder dreimal so viele. (Wie Sie sich denken können, ist das Zählen von Sternen in dieser Größenordnung nicht machbar, also müssen wir uns aufs Schätzen verlegen.) Auch wenn es sich um ungeheure Größenordnungen handelt, ist es doch ernüchternd (umso mehr, wenn man von der kleinen Lichtinsel, die ein Planet darstellt, ins Dunkel schaut), wenn man hört, dass sich schätzungsweise mindestens 150 Milliarden Galaxien in dem Teil des Universums befinden, den wir sehen können. Insgesamt könnten es noch viele mehr sein, doch da das Licht nur eine bestimmte Geschwindigkeit hat und das Universum nicht schon ewig besteht, sondern vor ca. 13,7 Milliarden Jahren entstanden ist, können wir nicht weiter schauen.

Straßenlampenphantasie
    Wenn Sie in der Nacht an Ihrem Zielort ankommen, ist einer der spektakulärsten Anblicke wahrscheinlich jener, der Sie beim Sinkflug vom Boden aus begrüßt. Straßenlampen können verheerend sein, wenn man die Sterne beobachten will, aber für sich genommen schaffen diese eher profanen Teile der Straßenmöblierung aus der Luft eindringliche und wunderschöne Bilder.
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Experiment – (Ein)leuchtende Einwohnerzählung
    Nach einer sehr groben Faustregel kommt in den Städten und Metropolen der Industrienationen auf jeweils zehn bis zwanzig Einwohner eine Straßenlaterne. Wählen Sie ein kleines Quadrat aus, wenn Sie sich im Sinkflug über einer Stadt befinden, und schätzen Sie, wie viele dieser Quadrate in den erleuchteten Bereich der Stadt
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