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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall
Autoren: Granger Ann
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führen.«
    »Das ist komisch«, nahm Meredith den Faden auf,
    »aber da Sie Alwyns Kräfte erwähnen, fällt mir ein, daß Dolly Carmody erwähnt hat, wie stark die Frauen auf der Farm waren. Nun, arbeitende Frauen waren es ganz allgemein, da sie mit schweren Bügeleisen und Mangeln und so weiter umgehen mußten. Was ich meine, ist, daß Elsie ziemlich kräftig sein muß, obwohl sie allmählich in die Jahre kommt.«
    »Bestimmt so kräftig wie ein Mann«, stimmte Markby zu.
    »Als sie Rochet mit diesem Schürhaken traf, war das schon ein Schlag. Sie wußte, sie konnte töten, und ich glaube, sie wollte es auch.«
    »Und alles für die Farm …«
    »Eine Perversion guter Absichten«, sagte Pfarrer Holland.
    »Und ein Verbrechen hat zum anderen geführt. Nachdem sie beschlossen hatten, Jamie den Heuboden als Lager benutzen zu lassen, war es bis zum Mord nicht mehr weit. Ein kleines Unrecht führt zu größeren, wie der Heilige Paulus uns weise mahnt. Das muß ich Barry unbedingt begreiflich machen.«
    »Eins ist mir noch nicht ganz klar«, sagte Meredith.
    »Ich nehme an, es war schlau von Alwyn, daran zu denken, daß er Rochet in dem Graben verschwinden lassen könnte, andererseits aber hatte er viele Hektar Farmland zur Verfügung. Es ist Winthrop-Land, und dort hätte Rochet niemanden ausgraben können.«
    »Vielleicht wäre das irgendwann doch passiert, wenn es Alwyn endlich geschafft hätte, das Land an eine Baugesellschaft zu verkaufen«, meinte Markby.
    »Vergessen Sie nicht die mündliche Vereinbarung, die er mit Dudley Newman getroffen hatte. Er wollte nicht an Dudley Newman verkaufen und erleben müssen, daß schon bei den ersten Baggerarbeiten das Skelett zutage gefördert wurde. Er fand es sicherer, den Leichnam irgendwohin zu tun, wo er einbetoniert werden würde. Sein Pech war, daß der Graben zu flach war und tiefer ausgebaggert werden mußte. Und das lag zufällig zum Teil daran, daß Alwyns Freund Jerry Hersey, seine Aufsichtspflicht vernachlässigt hatte. Also machte Jerry auf bizarre Weise den ersten Schritt in einer Reihe von Ereignissen, die damit endete, daß er ermordet wurde. Das heißt, eigentlich hat er diesen Schritt ja nicht gemacht. Er vernachlässigte seinen Job, und aus dieser kleinen Eichel wuchs eine mächtige Eiche. Das können Sie in Ihre Predigt einarbeiten, Herr Pfarrer.«
    »›Weil ein Nagel fehlte, ging das Hufeisen verloren‹«, zitierte Pfarrer Holland.
    »Früher konnte ich das ganze Gedicht auswendig. Es schließt mit einer verlorenen Schlacht ›und alles, weil ein Beschlagnagel fehlte‹.«
    »Wahrscheinlich haben noch ein paar andere Dinge die Wahl des Begräbnisplatzes beeinflußt«, fuhr Markby fort.
    »Ich nehme zum Beispiel an, der alte Winthrop lehnte es aus reinem Aberglauben ab, daß Rochet auf dem Land von Greyladies beerdigt wurde. Der Gedanke gefiel ihm nicht, in der Nähe eines Mannes zu arbeiten, dem er selbst ins Grab geholfen hatte. Und dann vergeßt nicht, daß es heißt, die alte Begräbnisstätte der Grauen Leute befinde sich irgendwo auf dem Grund und Boden der Baustelle. Vielleicht hat irgendeine unklare überlieferte Erinnerung Alwyn und seinen Vater davon überzeugt, daß es der beste Platz war, den Toten zur Ruhe zu betten, irgendwie passender und respektabler und einer ordnungsgemäßen Beerdigung am nächsten, die sie ihm ja nicht geben konnten.«
    »Die Grauen Leute! Wüßt ich doch, daß da noch was war!« rief Pfarrer Holland, schlug sich mit der Hand auf die Knie und fuhr lebhaft fort:
    »Bevor Sie gehen, Meredith, möchte ich Ihnen noch etwas Interessantes zeigen.«
    »Ach, wirklich?« Meredith’ Augen leuchteten auf.
    »Hängt es mit den Grauen Leuten zusammen?«
    »Ja. Ich habe mit meinem alten Freund gesprochen, der The Bamford Gazette herausgibt. Die Sache hat ihn interessiert, und er ist in sein Archiv hinuntergestiegen. Und siehe da …« Pfarrer Holland stand auf und holte eine vergilbte Zeitung von seinem Schreibtisch.
    »Müssen sehr darauf aufpassen und sie zurückgeben, es ist ihr einziges Archivexemplar. Ein Artikel hier … Vor fast zehn Jahren von diesem Gretton geschrieben, der die Ausgrabungen beim Gebetshaus leitete. Er dachte, es könnte von lokalem Interesse sein, also hat er es aufgeschrieben und dann dem Herausgeber der Gazette geschickt, der es gedruckt hat.« Meredith nahm die Zeitung und überflog den Artikel.
    »Also, da soll doch … Guter Gott, Alan, sie sind alle nach Australien gegangen.«
    »Was?«
    »Hier …
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