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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Autoren: Erin Hunter
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uns wenigstens noch einen letzten Morgen zusammen verbringen.«
    Sammy genoss den Morgen noch mehr als gewöhnlich. Er suchte die alten Orte auf, an denen er oft mit Wulle gespielt hatte, und unterhielt sich mit den Katzen, mit denen er aufgewachsen war. Sein ganzer Körper war angespannt, als würde er zu einem gewaltigen Sprung ansetzen.
    Als Sonnenhoch näher rückte, wurde Sammy immer ungeduldiger. Ob Löwenherz wirklich auf ihn wartete? Das hohle Miauen seiner alten Freunde schien immer mehr in den Hintergrund zu rücken, als sich alle seine Sinne auf das wilde Leben dort draußen konzentrierten.
    Sammy sprang zum letzten Mal von seinem Gartenzaun und schlich hinüber zu den Bäumen. Er hatte sich von Wulle verabschiedet, und nun waren alle seine Gedanken auf den Wald gerichtet und auf die Katzen, die darin lebten.
    Als er die Stelle erreichte, an der er in der vergangenen Nacht die Clan-Katzen getroffen hatte, setzte er sich hin und prüfte die Luft. Hohe Bäume schützten die Erde vor der Mittagssonne und machten sie angenehm kühl. Hier und da leuchtete ein Fleckchen Sonnenschein durch eine Lücke im Laub und hellte den Waldboden auf. Sammy konnte den gleichen Katzenduft riechen wie letzte Nacht, aber er wusste nicht, ob er alt oder frisch war. Er hob den Kopf und schnüffelte unsicher.
    »Du musst noch eine Menge lernen«, miaute eine tiefe Stimme. »Selbst das kleinste Clan-Junge weiß, ob eine andere Katze in der Nähe ist.«
    Sammy sah ein Paar grüne Augen unter einem Brombeerbusch hervorfunkeln. Und nun erkannte er auch den Geruch: Es war Löwenherz.
    »Kannst du herausfinden, ob ich allein bin?«, fragte der golden gestreifte Kater und trat heraus ins Licht.
    Eilig schnüffelte Sammy erneut. Der Geruch von Blaustern und Graupfote war noch da, aber nicht so kräftig wie in der vergangenen Nacht.
    Zögernd sagte er: »Blaustern und Graupfote sind diesmal nicht dabei.«
    »Stimmt«, miaute Löwenherz. »Aber jemand anderes ist bei mir.«
    Sammy erstarrte, als eine zweite Clan-Katze auf die Lichtung trat.
    »Das ist Weißpelz«, schnurrte Löwenherz. »Einer der älteren Krieger des DonnerClans.«
    Sammy betrachtete den Kater und sein Rücken zitterte vor kalter Angst. War dies ein Hinterhalt? Mit seinem langen, muskulösen Körper stand Weißpelz dicht vor Sammy und blickte auf ihn herab. Sein weißes Fell war dicht und ohne Musterung und seine Augen hatten die Farbe von sonnenbeschienenem Sand. Sammy legte vorsichtig die Ohren an und straffte in Erwartung eines Kampfes die Muskeln.
    »Entspann dich, bevor dein Angstgeruch unerwünschte Aufmerksamkeit erregt«, knurrte Löwenherz. »Wir sind nur hier, um dich zu unserem Lager zu bringen.«
    Sammy saß sehr still und wagte kaum zu atmen, als Weißpelz die Nase vorreckte und ihn neugierig beschnüffelte.
    »Hallo, Junges«, murmelte der weiße Kater. »Ich habe schon viel von dir gehört.«
    Sammy senkte grüßend den Kopf.
    »Kommt, wir können uns weiter unterhalten, wenn wir erst im Lager sind«, befahl Löwenherz, und ohne zu zögern, stürmten er und Weißpelz davon ins Unterholz. Sammy sprang auf die Pfoten und folgte ihnen, so schnell er konnte.
    Die beiden Krieger nahmen bei dem Lauf durch den Wald keine Rücksicht auf Sammy, und schon bald musste er sich abmühen, um mithalten zu können. Sie drosselten kaum das Tempo, wenn gefallene Bäume ihnen den Weg versperrten, die sie in einem einzigen Satz überwanden, über die Sammy jedoch mühsam Pfote für Pfote klettern musste. Sie preschten zwischen scharf duftenden Kiefern hindurch, sprangen über tiefe Bodenrillen, die von einem Baumfresser der Zweibeiner aufgewühlt worden waren. Von der Sicherheit seines Gartenzauns aus hatte Sammy ihn oft brüllen und kreischen gehört. Einer dieser Gräben war zum Überspringen zu breit und zur Hälfte mit schleimigem, übel riechendem Wasser angefüllt. Ohne zu zögern, wateten die Clan-Katzen hindurch.
    Sammy hatte noch nie eine Pfote ins Wasser gestreckt, aber er war entschlossen, keine Schwäche zu zeigen, kniff die Augen zusammen und folgte den beiden. Dabei versuchte er, die unangenehme Nässe zu ignorieren, die er am Bauch spürte.
    Endlich hielten Löwenherz und Weißpelz an und Sammy kam hinter ihnen rutschend und heftig keuchend zum Stehen. Die beiden Krieger traten auf einen Felsen am Rand einer kleinen Schlucht.
    »Wir sind jetzt ganz in der Nähe unseres Lagers«, sagte Löwenherz.
    Sammy bemühte sich, irgendwelche Anzeichen von Leben zu entdecken,
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