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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
Autoren: Wolfgang Seidel
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kein Wahlrecht. Von Anfang an wurde die Rassentrennung praktiziert.Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dominierten die englischsprachigen Bevölkerungsgruppen innerhalb der weißen Schicht, ab 1948 verschärften die von der burischen Nationalen Partei getragenen Regierungen die Apartheid. Die Nationale Partei blieb bis 1994 an der Macht.
    Als Widerstandsbewegung war bereits 1912 der allen Rassen offenstehende ANC (Afrikanischer Nationalkongress) gegründet worden. Er organisierte Streiks, Boykotte und das Verbrennen von Ausweisen. Der ANC und andere militantere Organisationen wurden 1960 verboten und gingen in den Untergrund. Der ANC-Führer Nelson Mandela (geboren 1918) wurde 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt.
    1970
    SCHWARZER SEPTEMBER     Der Sechs-Tage-Krieg vom 5. bis 10. Juni 1967 veränderte die territoriale Situation im Nahen Osten tiefgreifend – bis zur Gegenwart. Um einem bevorstehenden ägyptisch-syrisch-jordanischen Angriff zuvorzukommen, besetzten israelische Truppen in einem Präventivschlag den Sinai, den Gazastreifen, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ost-Jerusalem mit der Altstadt.
    Nach diesem Blitzkrieg erhielt die Palästinensische Befreiungsfront PLO unter Jassir Arafat verstärkt Zulauf. Die meisten Palästinenser lebten im nunmehr besetzten Westjordanland sowie weitere 800000 in Lagern in Jordanien. Den Jordaniern gelang es nicht, die sich wie ein selbstständiger Staat gebärdende PLO zu entwaffnen. Nachdem von Palästinensern ein Attentat auf ihn verübt worden war, ließ König Hussein sie im September 1970 mit militärischer Gewalt vertreiben. Arafat floh nach Kairo. Das war der Schwarze September für die Palästinenser. Eine Terrorgruppe gleichen Namens verübte 1972 den Anschlag auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München.
    ARAMCO     Die heutige Saudi Aramco ist aus der 1933 gegründeten Arabian-American Oil Company hervorgegangen. Es handelt sich um die größte Erdölfördergesellschaft und das wertvollste Unternehmen der Welt (Wert ca. 800 Milliarden Dollar). Erst ein Jahr vor der Aramco-Gründung war 1932 der saudi-arabische Staat gegründet worden. Die alte beduinische Dynastie der Saud hatte in der arabischen Welt Bedeutung erlangt, als sie 1924 die Haschemiten nach kurzem Kampf als Scherifen von Mekka verdrängten. Die aus dem Verwandtschaftsclan des Propheten stammenden Haschemiten waren seit dem Hochmittelalter die lokalen Herrscher von Mekka und Umgebung gewesen (und regieren heute noch in Jordanien). Durch die 1938 beginnende Ölförderung wurden die Saud mächtig und auch unermesslich reich.
    Saudi-Arabien verfügt nach wie vor über die mit Abstand größten Erdölreserven: doppelt so viel wie der Iran. Dann folgen Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und Venezuela. Zu künstlich erzeugten Lieferengpässen kam es während der
    ÖLKRISE     Diese wiederum stand im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt. Am Jom-Kippur-Tag des Jahres 1973 (6. Oktober), einem hohen jüdischen Feiertag, wurde Israel von ägyptischen und syrischen Streitkräften überraschend angegriffen, konnte sich unter seinem Verteidigungsminister Moshe Dajan aber behaupten. Gleichzeitig drosselte die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) die Produktion als Boykottmaßnahme gegenüber dem Westen. Die Erdölpreise stiegen drastisch um 70 Prozent von drei auf fünf Dollar pro Fass. Die europäischen Regierungen verhängten Geschwindigkeitsbegrenzungen, autofreie Tage (Österreich) oder Sonntage (BRD), an denen man mit Fahrrädern auf den Autobahnen fahren konnte.
    1976
    SOWETO     Die Schüler- und Studentenproteste im Township Soweto im Sommer 1976 entzündeten sich an der Entscheidung der südafrikanischen Regierung, Afrikaans statt Englisch als Unterrichtssprache einzuführen. Bei der Niederschlagung dieses Aufruhrs kamen über 200 junge Menschen ums Leben. Der Name Soweto ist ein Akronym aus South Western Townships (»Südwestliche Townships«) für eine Agglomeration schwarzer Wohnghettos in der Nähe von Johannesburg. Im Grunde ist es eine riesige Millionenstadt.
    Die Proteste gegen das Apartheidregime der südafrikanischen Regierung wurden seit 1976 immer lauter. Auch unter Pieter Willem Botha lockerte sich die Apartheid kaum, obwohl es erste Kontakte zwischen der Regierung und dem ANC gab. Während Bothas Regierungszeit von 1978 bis 1984 (und bis 1989 als Staatspräsident) nahm der Druck von außen ständig zu. Viele Staaten
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