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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster
Autoren: Jamie McGuire
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Notlügen angehäuft.«
    Ich umarmte sie und hielt dabei immer noch den Umschlag in der Hand. »Es tut mir so leid, Täubchen. Es tut mir so, so leid.« Dann löste ich mich wieder von ihr. »Du hast doch niemandem davon erzählt, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nicht mal America oder Shepley? Nicht mal Dad oder den Kindern?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. »Ich war schlau genug, es rauszufinden, Travis. Glaubst du, da bin ich nicht schlau genug, es für mich zu behalten? Da steht doch deine Sicherheit auf dem Spiel.«
    Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände. »Und was bedeutet das jetzt für uns?«
    Sie lächelte. »Es bedeutet, dass du aufhören kannst, mir wieder von irgendeiner Konferenz oder Messe zu erzählen. Ein paar deiner Coverstories sind ja geradezu eine Beleidigung.«
    Ich küsste sie und berührte dabei ihre Lippen ganz sanft. »Und jetzt?«
    »Gibt den Kindern noch Gutenachtküsse, und danach feiern du und ich elf Jahre ›Ob du’s glaubst oder nicht, wir haben es hingekriegt‹. Was hältst du davon?«
    Ich strahlte übers ganze Gesicht, doch dann fiel mein Blick wieder auf das Kuvert. »Glaubst du, du kommst damit klar? Mitzuhelfen, deinen Vater fertigzumachen?«
    Abby runzelte die Stirn. »Er hat es millionenfach gesagt. Ich war sein Ende. Immerhin kann ich ihm so helfen, stolz darauf zu sein, dass er damit recht hatte. Und dann sind wenigstens die Kinder in Sicherheit.«
    Ich legte den Umschlag auf den Flurtisch. »Lass uns später darüber reden.«
    Ich ging den Flur entlang und zog Abby an der Hand mit mir. Jessicas Zimmer war das erste. Ich bückte mich zu ihr hinunter und küsste sie ganz behutsam auf die Wange, um sie nicht aufzuwecken. Dann ging ich in James’ Zimmer. Er war noch wach und lag ganz still in seinem Bett.
    »Hey, Kumpel«, flüsterte ich.
    »Hey, Dad.«
    »Hab gehört, du hattest einen harten Tag heute. Jetzt wieder alles okay?« Er nickte. »Sicher?«
    »Steven Matese ist ein Scheißkerl.«
    Ich nickte. »Da hast du recht, aber wahrscheinlich könnte man das auch mit anderen Wörtern sagen.«
    James verzog nur einen Mundwinkel.
    »Und du hast also Mom heute beim Pokern geschlagen?«
    Er grinste. »Zweimal.«
    »Das hat sie mir nicht verraten«, sagte ich und drehte mich zu Abby um. Ihre dunkle Silhouette mit dem gewölbten Bauch war im Türrahmen zu sehen. »Morgen kannst du mir jeden Zug noch mal erklären.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    »Ich hab dich lieb.«
    »Ich hab dich auch lieb, Dad.«
    Ich küsste meinen Sohn auf die Nase und folgte dann seiner Mom über den Flur in unser Schlafzimmer. Die Wände waren übersät mit Familienbildern, Schulfotos und gerahmten Kunstwerken der Kinder.
    Abby stand mitten im Zimmer und war trotz unseres dritten Kindes in ihrem Bauch schwindelerregend schön. Sie schien glücklich, mich bei sich zu haben, obwohl sie herausgefunden hatte, was ich den Großteil unserer Ehe vor ihr verheimlicht hatte.
    Vor Abby war ich nie verliebt gewesen, und seit ich sie kannte, hatte keine Frau auch nur das geringste Interesse bei mir geweckt. Mein Leben, das waren die Frau, die hier vor mir stand, und die Familie, die wir miteinander gegründet hatten.
    Abby öffnete die Schachtel und sah mich dann, mit Tränen in den Augen, an. »Du weißt einfach immer, was passt. Er ist perfekt«, sagte sie und berührte mit ihren schlanken Fingern die drei Geburtssteine unserer Kinder. Dann schob sie das Schmuckstück auf den Ringfinger ihrer rechten Hand und streckte diese aus, um ihren neuen Schatz zu bewundern.
    »Das ist nichts gegen die Beförderung, die ich dir zu verdanken haben werde. Aber sie werden wissen, dass du dahintersteckst, und weißt du, das wird es nicht leichter machen.«
    »Das scheint es bei uns doch sowieso immer sein zu müssen«, meinte sie ungerührt.
    Ich holte tief Luft und schloss die Schlafzimmertür hinter mir. Wir hatten einander zwar schon durch die Hölle geschickt, doch am Schluss hatten wir den Himmel gefunden. Das mochte mehr sein, als zwei Menschen wie wir eigentlich verdienten, aber ich würde mich darüber bestimmt nicht beklagen.

 
    Dank
    Als Erstes muss ich meinem unglaublichen Mann Jeff danken. Unermüdlich hat er mich unterstützt und ermutigt und die Kinder glücklich versorgt, damit Mommy arbeiten konnte. Ohne ihn hätte ich das hier nicht geschafft, und das meine ich genau so. Er kümmert sich so perfekt um mich, dass ich mich lediglich in mein Büro setzen und schreiben muss. Mein Ehemann besitzt anscheinend
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