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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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und Seele ein Künstler, und diese Beschreibung traf auf alle seine Aktivitäten zu. Derzeit malte er.
    »Ah, Euer Exzellenz«, sagte er und sah auf. »Wo liegt das Problem?«
    »Gibt es eins?«, erwiderte Lord Vetinari.
    »Das ist meistens der Fall, wenn du mich besuchst.«
    »Na schön«, sagte der Patrizier. »Ich möchte, dass mehrere Personen so schnell wie möglich die Mitte der Welt erreichen.«
    »Ah, ja«, murmelte Leonard. »Zwischen hier und dort erstreckt sich viel gefährliches Gelände.
    Glaubst du, ich habe das Lächeln richtig hingekriegt? Das Lächeln konnte ich nie besonders gut.«
    »Ich habe gerade gesagt...«
    »Sollen die Personen die Mitte der Welt lebend erreichen?«
    »Was? Oh... ja. Natürlich. Und schnell. «
    Leonard malte stumm. Lord Vetinari hütete sich davor, ihn zu unterbrechen.
    »Und möchtest du, dass sie zurückkehren?«, fragte der Künstler nach einer Weile. »Weißt du, vielleicht sollte ich die Zähne zeigen. Ich glaube, mit Zähnen komme ich gut klar.«
    »Ihre Rückkehr wäre eine angenehme Dreingabe,ja«
    »Ist es eine wichtige Reise?«
    »Wenn sie ohne Erfolg bleibt, droht das Ende der Welt.«
    »Oh. Eine sehr wichtige Reise.« Leonard legte den Pinsel beiseite, trat zurück und betrachtete das Bild kritisch.
    »Ich brauche mehrere Segelschiffe und einen großen Frachtkahn«, sagte er nach einer Weile.
    »Und ich stelle eine Liste der erforderlichen Materialien zusammen.«
    »Eine Reise übers Meer?«
    »Zu Anfang, Euer Exzellenz.«
    »Bist du sicher, dass du nicht noch etwas länger darüber nachdenken willst?«, fragte Lord Vetinari.
    »Oh, ja, um die Details auszuarbeiten. Aber in groben Zügen ist bereits alles klar.«
    Vetinari sah zur Decke der Werkstatt empor.
    »Du denkst doch nicht an den Einsatz irgendeiner Flugmaschine, oder?«, erkundigte er sich misstrauisch.
    »Äh... warum fragst du?«
    »Der Zielort liegt sehr hoch, Leonard. Und deine Flugmaschinen sind deutlich von einer nach unten gerichteten Komponente dominiert.«
    »Ja, Euer Exzellenz. Aber ich glaube, dass man letztendlich nach oben gelangt, wenn man weit genug nach unten kommt.«
    »Ah. Ist das Philosophie?«
    »Praktische Philosophie, Euer Exzellenz.«
    »Wie dem auch sei, Leonard: Es erstaunt mich, dass du so schnell eine Lösung für das Problem gefunden hast...«
    Leonard von Quirm säuberte den Pinsel. »Ich war immer der Meinung, dass ein korrekt dargestelltes Problem die Lösung in sich birgt. Andererseits muss ich gestehen, dass ich bereits über solche Dinge nachgedacht habe. Du weißt ja, dass ich mit Apparaten experimentiere.
    Nachher nehme ich sie natürlich wieder auseinander, weil ich deine Ansichten in diesem Zusammenhang respektiere - ja, es gibt tatsächlich böse Leute auf der Welt, die meine Erfindungen missbrauchen könnten. Du warst so freundlich, mir ein Zimmer mit freiem Blick auf den Himmel zur Verfügung zu stellen, und ich... bemerke gewisse Dinge. Oh, ich brauche auch einige Dutzend Sumpfdrachen. Nein, nicht nur einige Dutzend, sondern... mehr als hundert, glaube ich.«
    »Ah, du willst ein Schiff bauen, das von Drachen über den Himmel gezogen wird?«, fragte Lord Vetinari erleichtert. »Ich erinnere mich an eine alte Geschichte über ein Schiff, das von Schwänen gezogen wurde. Es flog ziemlich weit, bis nach...«
    »Ich fürchte, Schwäne würden in diesem Fall nicht funktionieren. Aber deine Schlussfolgerung ist im Großen und Ganzen richtig. Ausgezeichnet. Nun, ich schlage zweihundert Sumpfdrachen vor, um auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Das dürfte nicht weiter schwer sein. Die Biester sind zu einer regelrechten Plage geworden.«
    »Und ich benötige die Hilfe von, äh, sechzig Auszubildenden und Gesellen der Gilde Schlauer Kunsthandwerker.«
    »Auszubildende? Ich kann dafür sorgen, dass du die besten Fachleute bekommst...«
    Leonard hob die Hand.
    »Nein, keine Fachleute, Euer Exzellenz«, sagte er. »Ich kann nichts mit Leuten anfangen, die die Grenzen des Möglichen kennen.«
     
    D ie Horde fand Cohen auf einem uralten Grabhügel, ein wenig abseits des Lagers.
    In dieser Gegend gab es viele solcher Gräber. Die Angehörigen der Horde hatten sie bei ihren weiten Reisen über die Welt auch an anderen Orten gesehen. Hier und dort ragte ein Stein aus dem Schnee, bedeckt mit gemeißelten Schriftzeichen, die niemand von ihnen entziffern konnte. Diese Gräber waren ohne Zweifel sehr alt. Die Horde hatte nicht einmal in Erwägung gezogen, ein Grab zu öffnen und
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