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Wage den Schritt ins Glueck

Wage den Schritt ins Glueck

Titel: Wage den Schritt ins Glueck
Autoren: Chantelle Shaw
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gesehnt.
    „Du solltest nachsehen, ob der heiße Kaffee dir nicht das Bein verbrüht hat“, riet er und reichte ihr ein Glas herrlich kalten Orangensaft. „Im Bad hängt ein Reservebademantel, den du anziehen kannst, während ich deine Hose reinigen lasse.“
    „Nein danke, es geht schon.“ Beim bloßen Gedanken, mit Rafe in der Suite zu sitzen – und das wer weiß wie lange, bis die Hose gereinigt war –, hätte Eden sich fast an dem Saft verschluckt.
    „Wenn du zu lange wartest, geht der Fleck vielleicht nicht mehr raus.“
    „Dann kaufe ich mir eine neue Hose. Vergiss es, Rafe“, wehrte sie bestimmt ab, als er etwas erwidern wollte. „Wir haben uns vier Jahre nicht gesehen, und ich beabsichtige nicht, mich schon in den ersten fünf Minuten auszuziehen.“
    „Wie lange brauchst du dann, Eden? Zehn Minuten? Fünfzehn? Ich erinnere mich gut an die Zeit, als du deine Kleidung nicht schnell genug loswerden konntest“, setzte Rafe bedeutsam hinzu. Gelöst lehnte er sich auf dem Sofa ihr gegenüber zurück, legte die Arme auf die Lehne und schlug die Beine übereinander.
    Die Fotos in der Presse wurden ihm nicht gerecht, seine überwältigende Ausstrahlung verdrängte auch das Bild, das Eden sich von ihm bewahrt hatte. Nichts hatte sie auf seinen herausfordernden Sex-Appeal vorbereitet, auf diese Anziehungskraft, die sie völlig in seinen Bann schlug. Auf einmal war alles wieder wie damals, und sie sah Rafe festan, um die Erinnerungen zu verdrängen.
    „Das liegt lange zurück. Damals war ich noch naiv und unschuldig, aber du hast mir die Unschuld ziemlich schnell genommen – war es nicht so, Rafe?“ Ein Blick in seine gluterfüllten dunklen Augen, und sie war verloren gewesen. „Gegen den großen Rafael Santini hatte ich keine Chance“, setzte sie verbittert hinzu. Nur zu gern war sie in seine Arme und in sein Bett gesunken.
    „Du warst eine gelehrige Schülerin“, bemerkte Rafe kühl. „So gelehrig, dass du zu meinem Bruder gewechselt bist.“ Die Schärfe seines Tons traf sie. Diese Idee schwelte also immer noch in ihm, die Wunde war nicht verheilt. Der ungerechte Vorwurf schmerzte.
    „Das ist nicht wahr …“
    „Ich habe euch mit eigenen Augen gesehen.“ Seine Augen funkelten erregt, er sprang auf und schien sie mit seinem Blick durchbohren zu wollen. „Du lagst in Giannis Armen. Oder willst du behaupten, dass ich mir das, was ich am Pool sah, nur eingebildet habe?“
    Früher hatte sie sich vor Rafes Zornesausbrüchen gefürchtet – nicht, dass er gewalttätig wurde, trotzdem konnte er mit Worten unglaublich grausam sein und sie zutiefst treffen.
    „Ich behaupte überhaupt nichts“, erwiderte sie gefasst. „Den Atem kann ich mir sparen. Du wolltest mir vor vier Jahren nicht glauben, und ich nehme nicht an, dass du inzwischen vernünftiger geworden bist.“ Damals war sie noch so unsicher gewesen, hatte ihn angebetet. Das ist lange her, dachte Eden. In fünf Minuten hatte er mich abgeurteilt und verdammt. Um keinen Preis sollte er merken, wie sehr sie selbst jetzt noch litt.
    „Vernünftiger? Ich habe dich halb nackt in den Armen meines Bruders erwischt! Hattest du wirklich erwartet, dass ich da vernünftig reagiere?“ Sein Zorn galt ausschließlich ihr, seine dunklen Augen blitzten. Nichtsdestotrotz beherrschteEden sich. Sie wollte sich nicht in ein erbittertes Wortgefecht verwickeln lassen, schon gar nicht alte Wunden wieder aufreißen, die selbst nach so langer Zeit noch bluteten.
    Aufgebracht ging Rafe im Raum auf und ab und fuhr sich mit den Fingern durch das dichte dunkle Haar, das sich im Nacken lockte, obwohl er es bewusst kurz trug. Wie hatte sie sein Haar geliebt, wie oft war sie mit den Fingern hindurchgefahren, wenn sie Rafe zu sich herabzog, um ihn zu küssen. Die Erinnerung berührte Eden so stark, dass es schmerzte. Sie atmete tief ein und zwang sich, den Blick von seinen breiten Schultern abzuwenden. Sie wollte nicht mehr an damals denken, schon aus Selbstschutz musste sie so schnell wie möglich fort von hier!
    „Das liegt lange zurück“, sagte sie betont leise, um einen weiteren Ausbruch Rafes abzuwenden. „Die Zeit ist nicht stehen geblieben, ich auch nicht.“ Obwohl es mir nicht bewusst ist, dachte Eden bestürzt. Sie fühlte sich so jung wie vor fünf Jahren bei der ersten Begegnung mit Rafe. Eden war so versessen darauf gewesen, ihn kennenzulernen, dass sie an einem Regenrohr hinauf und durchs Fenster in seine Hotelsuite geklettert war, um unelegant zu Rafes
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