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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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geworden, und aus den schönen Augen sprach jede Menge Weisheit – und Traurigkeit, wie er sich eingestehen musste.
    Dass sie Sozialarbeiterin geworden war, überraschte ihn nicht. Sich um andere zu kümmern, hatte schon immer zu ihrem Wesen gehört.
    „Hör zu, mir ist klar, dass das merkwürdig ist“, sagte sie in die Stille hinein. „Deshalb erkläre ich dir jetzt, warum ich hier bin, und dann kannst du zurück zu deinem Spiel.“ Sie deutete in Richtung des Spielfeldes, auf das man durch die großen Glasfenster hinter ihnen sah.
    Seltsamerweise hatte er es nicht eilig, das Büro zu verlassen. „Macy hat mir bereits eine kurze Zusammenfassung gegeben. Sie hat mir erklärt, du hättest da ein Kind im Krankenhaus, das ich treffen soll?“
    Sie nickte. „Michael Cortez ist vierzehn Jahre alt. Er ist besessen von Baseball, und du bist sein großes Idol. Er trägt dein Trikot, liest alle Zeitschriften mit dir auf dem Cover, verpasst keines deiner Spiele im Fernsehen, und er wirft ständig einen Ball in seinen Handschuh.“ Julias Augen wurden feucht. „Als ob ihn das davon ablenken könnte, was tatsächlich in seinem Leben geschieht.“
    „Sein Bruder hat Leukämie.“ Kyle sprach es aus, bevor Julia es tun musste.
    Wieder nickte Julia. „Genau.“
    Ihm wurde schwer ums Herz, als er sich an ihre Vergangenheit erinnerte. „Wie geht es deiner Schwester?“ Er zwang sich, die schwierige, aber notwendige Frage zu stellen.
    Julia schaute zur Seite, doch er hatte die Tränen in ihren Augen schon bemerkt. „Meghan starb wenige Monate, nachdem du fort bist.“
    „Das tut mir sehr leid.“ Nicht nur der Tod ihrer Schwester tat ihm leid, schoss es ihm durch den Kopf, als er den Satz trotz des Kloßes in seinem Hals herausbrachte. Obwohl Julias Familie die Hoffnung nie aufgegeben hatte, war die Prognose von Anfang an nicht gut gewesen.
    Schuld und Schmerz trafen ihn ebenso unerwartet wie hart. Als Julia es damals abgelehnt hatte, ihn zu seinem Abstecher in die Minor League zu begleiten, hatte er gar nicht schnell genug aus der Stadt abhauen können. Er hatte den Kontakt absichtlich nicht aufrechterhalten, weil er den Schmerz, den Julia ihm bereitet hatte, hinter sich lassen und nicht einmal an sie denken wollte.
    „Das wusste ich nicht.“ Die Worte klangen so ungenügend wie die klägliche Entschuldigung, die darin lag.
    „Das konntest du auch nicht wissen.“ Ihre Stimme klang gefasst und schicksalsergeben, als ob sie nicht mehr von ihm erwartet hätte.
    Und das tat weh.
    Sie drehte sich um und lief zu der Wand mit den Fotografien, die sie bei seinemEintreten betrachtet hatte.
    Er nutzte die Zeit, um sich zu sammeln, und nahm an, dass es ihr ähnlich ging.
    Während sie sich die Bilder anschaute, stellte Kyle sich seiner Vergangenheit. Seit Jahren hatte er mit niemandem über seine Kindheit gesprochen, und das aus gutem Grund. Allerdings hätte er den Kontakt zu Julia nicht abbrechen lassen sollen.
    Er hatte es gemacht, weil seine Sehnsucht nach ihr ihn manchmal fast umbrachte, sodass er diese Gefühle lieber rücksichtslos beiseiteschob. Er hatte nicht an sie denken wollen. Hatte nur an sich und seinen eigenen Schmerz gedacht.
    Als Kind eines Alkoholikers und einer Mutter, die sich noch vor seinem fünften Geburtstag aus dem Staub gemacht hatte, hatte Kyle alle Hände voll damit zu tun, dafür zu sorgen, dass er und sein Vater etwas zu essen auf dem Tisch hatten, dass er trainieren konnte und dass seine Noten gut genug blieben, um spielen zu dürfen. Zwischendurch musste er seinen alten Herrn nach den Trinkgelagen abends ins Bett hieven und an den seltenen Tagen, an denen der einen Job hatte, ihn morgens zum Aufstehen bewegen.
    Sobald deutlich wurde, dass der Vater an seinem Sohn vor allem dessen Fähigkeit schätzte, ihm mehr Schnaps zu besorgen, verbannte Kyle ihn aus seinem Leben. Sich um den alten Mann zu kümmern war eine Ablenkung, die Kyle in seinem straff organisierten Leben nicht gebrauchen konnte, und so war er gezwungen, eine neue Regel zwischen Vater und Sohn aufzustellen: keine Entziehungskur, keine Beziehung.
    Doch anders als er mit seiner kaputten Familie war Julia in einem stabilen Elternhaus aufgewachsen, zumindest bis die Krankheit ihrer Schwester über alle hereinbrach und sich Julia von ihrer Familie entfremdete, da diese ihre ganze Zeit im Krankenhaus verbrachte. Während dieser Situation hatten sie sich kennengelernt und eine enge Verbindung aufgebaut.
    Er erkannte jetzt, dass er jung und
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