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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova!
Autoren: Anne Oliver
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Fünfzig schnelle Bahnen im Pool waren genau das, was sie jetzt brauchte. Da sie ihren Badeanzug nicht finden konnte und das Haus ganz für sich hatte, zog sie die erstbeste Unterwäsche hervor, die ihr in die Hände geriet: Sie war saphirblau mit kleinen Kirschen darauf und einer roten Satinnaht.
    Am Beckenrand blieb sie kurz stehen, dann entschied sie aus einer verrückten Laune heraus, dass sie genauso gut nackt baden konnte und streifte die Wäsche ab.
    Mit einem eleganten Sprung hechtete Mariel ins Wasser und tauchte bis auf den Beckenboden, ehe sie wieder an die Oberfläche kam.
    Das letzte Mal war sie im August geschwommen, doch das war anlässlich eines Fotoshootings an der Riviera gewesen. Das Vergnügen wurde durch die Tatsache getrübt, dass sie arbeiten musste und etliche Strandbesucher und Fotografen um sie herum waren. An diesem Morgen hatte sie den Pool ganz für sich. Purer Luxus.
    Noch bevor sie die Wasseroberfläche durchbrach, wusste sie, dass ihre Freude verfrüht war. Ein Schauer, ganz so, als streiche jemand mit den Fingerknöcheln über ihren Rücken, war die einzige Warnung, die sie erhielt.
    Dane stand neben dem Pool, eine zusammengefaltete Zeitung unter dem Arm. Im Gegensatz zum Vorabend, als er geheimnisvolles Schwarz getragen hatte, war er an diesem Morgen ganz in Weiß gekleidet. Lässige Bermudas und ein hautenges T-Shirt. Mariels Puls verfiel in einen wilden, unregelmäßigen Rhythmus.
    Hastig blickte sie von seinen muskulösen Beinen zu seinem Gesicht empor. Er hatte die Sonnenbrille auf den Kopf geschoben und stand wie angewurzelt da …
    Und in diesem Moment fiel es ihr ein … Oh, Gott, sie war ja splitterfasernackt!
    Mariel holte tief Luft und schluckte dabei eine ganze Menge Chlorwasser. Nur mit Mühe stammelte sie: „Was tust du hier?“ Hektisch blickte sie sich nach Handtuch und Unterwäsche um. Keine Chance. Außer Reichweite. Ihre Wangen röteten sich, und ihr Puls schlug noch schneller.
    Dane trat näher an den Beckenrand und musterte sie mit seinen stechenden grauen Augen. „Ich beobachte dich. Musst du gerettet werden?“
    „Nein!“ Oh, Gott. Oh, nein. Sie sank so tief hinunter wie sie nur konnte, verschränkte die Arme über der Brust und bemühte sich, über Wasser zu bleiben, während jede Faser ihres Körpers vibrierte, so als hätte er sie gestreichelt. Das Wasser war glasklar; seinem Blick blieb nichts verborgen. „Wie lange bist du schon hier? Egal. Gib mir meine Kleider.“
    „Kein Grund, in Panik zu geraten. Ich habe dich bereits nackt gesehen.“ Um seine Mundwinkel zuckte es, und um seine Augen bildeten sich kleine Lachfältchen. Zu seinem Glück war sein Blick auf ihr Gesicht gerichtet – aber wie lange noch?
    Die Hitze in ihren Wangen breitete sich jetzt über ihren ganzen Körper aus. „Damals war ich sieben Jahre alt, das zählt nicht. Außerdem bin ich davon immer noch traumatisiert.“
    Er hob ihren Slip und ihren BH auf und streckte ihr die Teile über das Wasser hinweg entgegen. Ein kleines bisschen zu hoch, was ihr nicht entging – und ihm sowieso nicht. Mariel blieb, wo sie war.
    „Hübsche Wäsche“, bemerkte er.
    Sie war sich brennend heiß bewusst, dass er nicht auf ihre Wäsche schaute. Plötzlich fühlte sich das Wasser auf ihrer überhitzten Haut viel zu kalt an.
    Als sie bereits sicher war, dass er sich nicht erbarmen würde, ließ er die beiden Teile fallen. Mit einem leisen Klatschen sanken sie ins Wasser und trieben gerade so weit fort, dass Mariel einen Arm ausstrecken musste, um sie einzufangen. Hastig riss sie sie an sich und murmelte: „Danke. Wenn du dich jetzt wie ein Gentleman verhalten und dich umdrehen würdest …“
    „Die Sache ist die, Mariel, ich bin kein Gentleman.“
    Für ein paar Sekunden schien die Luft zu vibrieren. Die Spannung war so stark, dass man sie beinahe mit Händen greifen konnte. Dann, endlich, trat er einen Schritt zurück und drehte sich um. „Wusstest du, dass ein Fotograf nur ein paar hundert Meter die Straße hinunter auf der Lauer liegt?“ Seiner beiläufigen Frage folgte ein ebenso beiläufiges: „Er könnte ein Teleobjektiv dabei haben.“
    Oh, zur Hölle. Mit zitternden Fingern streifte sie das bisschen Stoff über, was im Wasser gar nicht so einfach war. „Vielleicht ist es nur jemand, der Vögel beobachtet“, sagte sie hoffnungsvoll. Als sie halbwegs anständig angezogen war, hob sie sich aus dem Becken.
    Bei dem Geräusch drehte Dane sich wieder um. „Du solltest dir mehr Gedanken
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