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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition)
Autoren: Amanda Carlson
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das Risiko auf mich.«
    Sie zuckte mit den Schultern, als wären meine jämmerlichen Forderungen vollkommen bedeutungslos. »Trag sie vor, dann werden wir sehen!«
    »Wenn ich meine Pflichten im Zuge dieser … Party«, es klang so lächerlich, »… erfüllt habe, dann verlasse ich euch lebendig und … unversehrt.« Ich hatte eine Gänsehaut. »Und ich bleibe nicht länger als vierzehn Tage.«
    Die Königin gab sich gelangweilt. »Ja, ja, du wirst am Leben bleiben. Ich gelobe es feierlich.«
    »Während ich hier bin, werde ich keine Gefangene sein. Ich werde frei kommen und gehen dürfen und meine Pflicht tun, wenn ich benötigt werde.«
    »Ja«, würgte sie mühsam hervor, und eine Spur von Zorn schlich sich in die gelangweilte Miene.
    Da hatten wir also den Haken, umso mehr würde ich darauf bestehen. »Und wenn mein Gefährte überlebt, wird er mich begleiten.« Ich war ein realistisches Mädchen. Rourke würde nie damit einverstanden sein, dass ich ohne ihn mit einem Haufen Vampire herumhinge. Außerdem hatte ich die feste Absicht, seine Gegenwart voll und ganz auszukosten, wenn ich ihn erst einmal wiederhatte.
    Ehe die Königin etwas sagen konnte, baute sich Tyler neben mir auf. »Und sie erhält die Erlaubnis, zehn Leibwächter mitzubringen. Nur um sicherzustellen, dass Sie die Vereinbarung hinsichtlich ihrer Sicherheit in Ehren halten.«
    Die Pupillen der Königin weiteten sich, bis die Iris vollständig schwarz war. Ihre Eckzähne schossen augenblicklich aus ihrem Kiefer heraus. Ein entsetzliches Fauchen ertönte, als sie kreischte: »Was fällt dir ein, meine Ehrbarkeit in Frage zu stellen?!« Die Energie im Raum bekam etwas Erstickendes. Ich fasste mir an die Kehle.
    Mein Vater trat vor die Königin und bellte: »Genug!«
    Die Königin hielt ruckartig inne, fauchte aber immer noch. Ihre Fingernägel wuchsen in die Länge und bildeten entsetzlich scharfe Spitzen aus, und ihre Haut rutschte ihr wieder vom Gesicht. Mann, daran würde ich mich nie gewöhnen!
    »Eudoxia!« Mein Vater war gerade noch einen Herzschlag davon entfernt, sie anzugreifen. »Du gehst zu weit mit deinen Drohgebärden!«
    Die Königin zitterte vor Wut und rang um Fassung. Sie hatte ihre Macht ausgespielt. Nun aber lief sie Gefahr, ihre Beute zu verlieren. »Ich werde … Ich werde es nicht dulden, dass mir in meinem eigenen Haus die Ehre abgesprochen wird!«
    Die Vampire um uns herum fauchten ebenfalls und sammelten sich hinter den Wölfen. Alle waren bis aufs Äußerste gereizt.
    »Eudoxia, du hältst uns nicht zum Narren!«, knurrte mein Vater. »Uns allen ist bewusst, dass du aus Gründen, die mir noch nicht ganz klar sind, hinter meiner Tochter her bist. Aber sei versichert, ich werde mich von nun an nach Kräften bemühen herauszufinden, was dahintersteckt.« Seine Augen blitzten leuchtend violett auf. »Meine Tochter kannst du dir nicht einfach schnappen, merk dir das! Ich werde sie niemals kampflos aufgeben. Dieses Mal waren wir gezwungen, uns mit dir zu einigen. Aber die Bedingungen, die meine Tochter bereits genannt hat, gelten! Und außerdem wirst du zehn meiner Wölfe als Wachen anheuern«, giftete er, »und persönlich für ihre Sicherheit garantieren! Gib dich keinen Illusionen hin, Eudoxia. Wenn meine Tochter zurückkommt, um ihren Eid dir gegenüber zu erfüllen, wird sie ein Mitglied des Rudels sein und den entsprechenden Schutz genießen.«
    Die Augen der Königin hatten wieder den normalen kalten Silberton. Aber ihre Eckzähne waren immer noch zu sehen. »Fünf«, knurrte sie mit gebleckten Zähnen.
    Mein Vater setzte zu einer Antwort an, doch ich ging dazwischen. »Fünf! Ich bin mit fünf Werwölfen, einem Werfuchs und einer Hexe zufrieden. Nun ja, einer unbedeutenden Hexe. Wenn es hier um einen Auftrag geht, will ich meine Leute dabeihaben«, fügte ich sicherheitshalber hinzu. »Das ist mein letztes Angebot. Ihre Entscheidung.«
    Ruckartig sah sich die Königin zu mir um und maß mich mitfinsterem Blick. Ihre langen weißen Eckzähne hoben sich wie Elfenbeinmesser von ihren roten Lippen ab.
    »Nun gut.« Ehe jemand von uns reagieren konnte, schwebte sie auf das Podest. »Meine Vampire nehmen die Jagd bei Anbruch der Nacht auf. Zunächst ziehen sie in die Berge, um dort Selenes Spur aufzunehmen. Erwarte sie von heute an am übernächsten Abend an deiner Tür, und sei bereit, sofort aufzubrechen!« Ich wollte Eudoxia nicht fragen, woher sie wusste, wo meine Tür zu finden sei. »Und nun leiste deinen Eid, kleines
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