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Violet (Erinnert) (German Edition)

Violet (Erinnert) (German Edition)

Titel: Violet (Erinnert) (German Edition)
Autoren: Manuel Neff
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damals dachte ich tatsächlich es wäre ein Weg. Ich konnte nicht ahnen, dass die Entscheidung richtig war. Unglücklicherweise, würde sie das Leben von einem von uns beenden. Aber wie ich schon sagte. Erinnerungen an längst vergangene Ketten von Ereignissen lassen sie logisch erscheinen und bringen den Glauben an die Existenz von Zufällen in ernsthafte Bedrängnis.
     
    Was war das für eine Entscheidung? Wer musste sterben?
    Ich stieß Neo vom Rücken der Bestie direkt vor die Räder der Verfolger.
     
    Was?
    Es war logisch. Ohne Neo, waren wir schneller und ich dachte damals, dass Neo der einzige von uns dreien war, den sie nicht jagten, um ihn zu töten.
    Ich werde nie seine Augen vergessen, wie er mich ansah, als er wie in Zeitlupe durch die Luft entschwand. Ich fühlte mich schrecklich, aber ich behielt in meiner Annahme recht.
    Ohne Neo, konnte die Bestie trotz Verletzung noch einmal an Tempo zulegen.
     
    Und was war mit der anderen Sache. Haben sie Neo getötet?
    Ich versuchte die Bestie mit Druck meiner Beine und Arme zu lenken und sie gehorchte. Wir bogen rechts ab, die Verfolger hatten den Blickkontakt verloren. Ich befahl ihr wieder rechts abzubiegen eine Tür zum Wohnblock aufzustoßen und hineinzuspringen. Nach ein paar Sekunden preschten die Motorräder vorbei.
    Eins, Zwei, das Dritte fehlte.
    Trotz der Anstrengung atmete die Bestie ruhig und gleichmäßig. Ich war mir sicher sie atmete keine Luft. Ich wollte noch ein paar Sekunden abwarten, bevor ich sie zurück zu Neo befehlen wollte. Ich hoffte es wäre nicht zu spät, um ihn zurückzuholen. Dann sah ich das verräterische Blut der Bestie im Hausgang und eine Spur zur Tür und mein Herz setzte für einen Moment aus, im nächsten Moment wurde die Tür aufgestoßen und ich sah unter den hochgezogenen Visieren in die Augen der Vollstrecker und in die Läufe ihrer Kanonen und dann ging alles sehr schnell und vieles passierte gleichzeitig. Ich kann mich nur noch bruchstückhaft an das erinnern, was in den darauf folgenden Sekunden geschah.
     
    Lass mich einen Schluck Wasser trinken. Möchtest du auch ein Glas?
    Nein danke, Oberster Gesandter. Ich bin nicht auf Nahrungsaufnahme angewiesen.
     
    Erzähl weiter.
    Die Vollstrecker schossen sofort, aber ich hörte ihre Schüsse kaum. Schalldämpfer sind eine geeignete Maßnahme, um in der Welt der Nunbones unbemerkt Drecksarbeit zu erledigen. Die Bestie bäumte sich auf und fing die Kugeln ein. Sie wurde durchlöchert wie ein Sieb.
    Heute weiß ich, dass es Munition war, die dazu entwickelt wurde, Astralwesen zu töten. Damals spürte ich nur den höllischen Schmerz in meinem Bein, als mich eine Salve erwischte. Die Bestie würde sterben, da war ich mir ganz sicher, aber die Männer hatte sie bereits getötet, als ich vom ihrem Rücken geschleudert wurde .
    Ich konnte den Angriff der Bestie nicht sehen. Die Bewegungen waren zu schnell für meine Augen. Aber ich sah wie grausam langsam die schweren Helme der Vollstrecker im Hausgang davon kullerten und sich ihr menschliches Blut mit dem der Bestie vermengte.
    Dann sackte die Bestie zusammen.
    Ihren Schädel legte sie mit letzter Kraft in meinen Schoß, den Rest ihres Körpers rollte sie wie ein Schoßhund zusammen. Sie sah mich an. Und ich erkannte, was für eine Flüssigkeit es war, die aus ihren Augen rann.
     
    Du hast gedacht sie weint?
    Ich strich über ihre Stirn und wartete darauf, dass sich ihre Augen für immer schließen würden. Bestien haben keinen physischen Körper. Sie schwingen auf einer anderen Ebene. Wenn sie sterben werden die Bande ihrer Energie nicht länger zusammengehalten und lösen sich auf. Ihr Körper löst sich auf. Ich hätte das damals nie so beschreiben können, wusste nur dass ich darauf wartete, dass ihr Körper und die Kälte, die sie umgab verschwinden würden.
    Sie schloss langsam ihre Augen, hörte auf zu atmen und ihr sichtbarer Körper entschwand aus meinen Armen, aber ihre Kälte war noch zu spüren, lag auf mir wie Packeis und dann kroch sie in mich hinein, an mir hinunter. Die Schmerzen an meinem Bein wurden unerträglich und ich schrie. Schrie. Schrie so laut ich konnte und hoffte niemand würde mich hören. Und dann als ich keine Stimme mehr hatte, um weiter schreien zu können waren sie fort, die Kälte, die Bestie und die Schmerzen.
    Aber etwas von ihr ist bei mir geblieben. Das Tattoo, hier auf meinem Bein, dort wo mich die Kugeln getroffen haben.
    Aber meine Schreie blieben nicht ungehört. Nunbones!
    Eine
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