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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland
Autoren: Helen Brooks
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Gesichtszüge wurden hart wie Granit. “Treiben Sie es nicht zu weit, Miss Quinton. Ich kann ein guter Freund sein, aber auch ein gefährlicher Gegner.” Er kam langsam auf sie zu.
    Seine männliche Ausstrahlung faszinierte sie. Ria fühlte sich von ihm magnetisch angezogen, doch zugleich machte er ihr Angst. Sie wollte zurückweichen, konnte sich aber nicht bewegen. “Kommen Sie mir nicht zu nahe.”
    “Sie wollen mir befehlen?” Seine Miene wirkte fast grausam.
    Wütend erwiderte sie seinen Blick. “Und wenn ich nicht gehorche? Was machen Sie dann? Mich schlagen? Sind Sie einer von der Sorte? Brutal und …”
    “Wie können Sie es wagen, über mich zu urteilen! Ausgerechnet Sie.” Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung zog er sie an sich und drängte sie gegen die Wand.
    “Kleines Flittchen. Es wird Zeit, dass dir jemand Manieren beibringt.” Er beugte sich über sie, sodass sie seinen warmen Atem auf dem Gesicht spürte. Entsetzt versuchte sie, sich aus seinem eisernen Griff zu befreien, und warf den Kopf von einer Seite zur anderen.
    Er lachte heiser. “Zahme, unterwürfige Männer sind dir wohl lieber? Der arme Nikos! Kein Wunder, dass er nicht mit dir fertig geworden ist.” Er küsste sie auf den Hals.
    Außer sich vor Angst trat Ria nach ihm und wand sich in seinen muskulösen Armen, mit denen er sie so eng an sich drückte. Dimitrios seufzte verärgert auf und bog sie unbarmherzig weit nach hinten, bis sie sich an ihn klammern musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Zugleich küsste er sie sinnlich und mit so viel Raffinesse, dass sie schließlich gegen ihren Willen die Lippen öffnete.
    Rias Herz begann wie wild zu klopfen. Ihre Empfindungen erschreckten sie noch mehr als diese Umarmung. Sie hätte nie gedacht, dass ein Kuss so viel in ihr auslösen könnte. Bisher war sie höchstens einmal von einem guten Freund zum Abschied geküsst worden. Das hier war ganz etwas anderes, und die wilden Gefühle, die dabei in ihr erwachten, waren ihr völlig neu.
    Verzweifelt trommelte sie mit ihren kleinen Fäusten gegen Dimitrios’ Rücken, und als Dimitrios den Mund wieder zu ihrem Hals gleiten ließ, schluchzte sie auf. “Nicht! Bitte nicht!”
    Zögernd hob er den Kopf und sah sie forschend an. “Das klingt fast, als würdest du es ernst meinen.”
    “Ja!” Sein kraftvoller Körper flößte ihr solche Angst ein, dass sie kaum ein Wort hervorbrachte.
    Dimitrios schob sie auf Armeslänge von sich und sah ihr nachdenklich in die grauen Augen, in denen sich deutlich ihre Furcht spiegelte. “Und ich habe dich für erwachsen gehalten.” Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, den Ria nicht deuten konnte. “Man könnte meinen, dass du nicht ans Küssen gewöhnt bist.”
    “Sie haben mir wehgetan!”, flüsterte sie und strich sich mit bebenden Fingern eine silbrig glänzende Haarsträhne aus der Stirn.
    “Wirklich?”, fragte er ungläubig. “Ich muss aus der Übung sein. Normalerweise reagieren die Frauen anders, wenn ich sie küsse.”
    Daran zweifelte sie keinen Augenblick. Nach dieser kurzen Umarmung begriff sie zum ersten Mal, was den Männern solche Macht über Frauen verlieh. Ihre Haut prickelte noch immer. Rasch trat sie einen Schritt zurück.
    Dimitrios ließ sie los. Seine Augen funkelten. “Also, was ist?”, fragte er scharf. “Soll ich für dich packen? Oder wirst du jetzt endlich vernünftig sein?”
    Jetzt erst dachte Ria ernsthaft über seinen lächerlichen Vorschlag nach. Was konnte Dimitrios ihr schon anhaben? Sie war nicht Poppy. Natürlich würde er das bald herausfinden, aber wenn sie einwilligte, konnte sie ihrer Cousine zumindest eine Atempause verschaffen. Poppy wäre ihm nie gewachsen.
    “Ich habe noch Urlaub zu bekommen”, erklärte sie leise, und das stimmte tatsächlich. Im letzten Jahr hatte sie nur eine Woche frei genommen und bisher nie eine Gelegenheit gefunden, den restlichen Urlaub zu nehmen. Zurzeit hatte sie auch keine Verpflichtungen anderen gegenüber, und dank ihrer Amerikareise war ihr Pass noch gültig. Poppy konnte sie über die Agentur eine Nachricht zukommen lassen.
    Zögernd hob sie den Kopf, sah Dimitrios fest an und nickte.
    “Ich komme mit”, sagte sie steif. “Aber vergessen Sie nicht, dass ich Sie gewarnt habe. Sie machen einen Fehler.”
    Ein Ausdruck wilden Triumphes huschte über seine harten Gesichtszüge. Worauf habe ich mich da nur eingelassen?, fragte Ria sich erschöpft.

2. KAPITEL
    E rster Klasse zu fliegen war wundervoll
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