Vertrauen

ich im Einklang mit mir und der Welt. Dann bekommt mein Leben einen neuen und angenehmen Geschmack.
    Dankbarkeit bedeutet für mich: Einverstandensein mit meinem Leben, im Einklang sein mit dem, der ich geworden bin. Und sie heißt für mich: Einen tiefen inneren Frieden zu spüren, zu erkennen: Es ist alles gut, so wie es ist. Zugleich ist diese Dankbarkeit aber auch von der Haltung der Demut geprägt. Ich weiß, dass ich mir nichts einbilden kann auf das, was geworden ist. Es hätte auch anders kommen können. Gott hat mich nur soviel Dunkelheit und Chaos erleben lassen, wie ich aushalten konnte. Er hat mich nie über mein Maß hinaus gefordert und geprüft. Dankbarkeit bewahrt also auch vor Stolz und schützt mich davor, mir etwas einzubilden auf eigene Leistungen oder auf meine Fähigkeiten. Ichweiß, dass all das Geschenk ist, Geschenk von Gott, aber auch von den Menschen, denen ich viel zu verdanken habe. Von ihnen habe ich gelernt, auf das Leben zu vertrauen und in allem nach Gott Ausschau zu halten.
Quellen
    Nachfolgend nicht aufgeführte Texte wurden eigens für diese Ausgabe verfasst. Die anderen Texte sind – zum Teil für den Zweck dieser Ausgabe leicht bearbeitet oder gekürzt – folgenden Werken von Anselm Grün entnommen:

    Verwandle deine Angst: S. 15–23, 26, 34–38, 79–87, 89–95, 101–105, 122–127, 133–141, 145–148, 154–156.
    Lass die Sorgen, komm in Einklang: S. 24, 74, 96–98, 106, 142–144, 157 f.
    Kleines Buch vom guten Leben: S. 49 f, 109 f, 111.
    Buch der Lebenskunst: S. 59.
    Buch der Antworten: S. 60–63, 72 f, 114, 120 f, 130–132.
    Bleib deinen Träumen auf der Spur: S. 64–66, 70, 88.
    50 Helfer in der Not: S. 67–69, 107 f.
    Zur inneren Balance finden: S. 150–152.
    Im Zeitmaß der Mönche: S. 153.

Über dieses Buch
    HERDER spektrum
    Band 5960

    Das Buch
    Was trägt – im Verhältnis zu anderen? Aber auch im Blick auf das, was uns im Leben und Tod widerfährt? Vertrauen ist lebensnotwendig für jeden Menschen – von Kindheit an, zu allen Zeiten, in allen Kulturen. Über Vertrauen nachzudenken führt uns auch heute ins Zentrum der Religion und ins Herz dessen, was wir mit Spiritualität bezeichnen. Im Deutschen hängt das Wort mit „treu“ zusammen und bedeutet: „fest werden“. Es kann auch bedeuten: sich etwas zutrauen, etwas wagen. Wem ich vertraue, dem bin ich auch treu, zu dem stehe ich, bei dem bleibe ich, voller Zutrauen. Die Frage ist, wie wir Vertrauen lernen können und wem wir es entgegenbringen dürfen. Vertrauen hat mit Festigkeit zu tun und mit Treue. Nur wer in sich fest steht und für sich einstehen kann, ist auch fähig, zum andern zu stehen und ihm Vertrauen zu schenken und zugleich Vertrauen zu vermitteln. Der erfahrene geistliche Begleiter Anselm Grün spürt diesen Dimensionen des Vertrauens in unserem Leben nach und erschließt es als Grundlage eines glückenden Lebens.

    Der Autor
    Anselm Grün OSB, Dr. theol., geb. 1945, verwaltet die Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Außerdem ist er geistlicher Berater und als Kursleiter tätig – für Meditation, tiefenpsychologische Auslegung von Träumen, Fasten und Kontemplation. Zahlreiche Veröffentlichungen. Bei Herder Spektrum: u. a. Das kleine Buch vom wahren Glück; Jeder Tag ein Weg zum Glück; Das kleine Buch der Engel; Finde deine Lebensspur; Das kleine Buch der Lebenslust; Das kleine Buch vom guten Leben; Verwandle deine Angst; Quellen innerer Kraft; 50 Rituale für das Leben.