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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens
Autoren: Heather Graham
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»Höchst ungewöhnlich ...« Nicht einmal in Charleston, wo man großen Wert auf prächtige Residenzen legte, hatte sie ein schöneres, eleganteres Haus gesehen. Mächtige Säulen säumten die Veranda, die sich an der ganzen weißgetünchten Fassade entlangzog. Trotz des kühlen Wetters war die Tür geöffnet.
    Während Jarrett McKenzie und die Besatzungsmitglieder an Land sprangen, eilte eine schöne blonde Frau über den Rasen herab und winkte eifrig.
    Tara McKenzie, dachte Teela, die Frau, die der Captain vergöttert. Am letzten Abend hatte er kaum ein Thema angeschnitten, das sich nicht um seine Gemahlin und seinen kleinen Sohn drehte. Nun rannte er ihr entgegen, mit ausgebreiteten Armen. Er hob sie hoch, preßte sie an seine Brust, und sie küßten sich — so leidenschaftlich und zärtlich, daß Teela rasch wegschaute.
    Glücklicherweise gab es genug zu sehen. Am Kai herrschte reges Leben und Treiben, obwohl er nur zu einem einzigen Anwesen gehörte. Mehrere Männer liefen aus dem Haus und von den Feldern heran, schüttelten den Besatzungsmitgliedern die Hände, schleppten Kisten und Fässer den Hang hinauf. Als sie Teela entdeckten, lächelten sie ihr freundlich und neugierig zu.
    »Miss Warren!« Nun hatte sich der Hausherr wieder an sie erinnert. Sie wandte sich zu dem Ehepaar, das am Fuß der Laufplanke stand, und ging an Land. Zu ihrer eigenen Verblüffung empfand sie eine plötzliche Scheu.
    Doch dazu bestand kein Grund. Tara McKenzie umarmte sie herzlich. »Willkommen auf Cimarron! Wie ich gestehen muß, bin ich etwas überrascht, denn ich habe Tylers Brief entnommen, Jarrett würde ein Kind hierherbringen.«
    »Ein Kind bin ich nicht mehr«, erwiderte Teela, »aber ich befinde mich immer noch in der Obhut meines Vormunds.«
    Tara nickte. Was dieses Thema anging, behielt sie ihre Meinung für sich. »Wir freuen uns über Ihren Besuch. Und Sie sind gerade rechtzeitig angekommen. Heute abend geben wir eine kleine Party, um den Geburtstag meines Mannes zu feiern. Unsere kleine Gemeinde wird Sie sicher mit offenen Armen aufnehmen — vor allem, weil wir endlich wieder Gesprächsstoff brauchen«, fügte sie scherzhaft hinzu.
    »Jag ihr doch keine Angst ein!« mahnte Jarrett.
    »Oh, sie wird sich genauso an den Tratsch und Klatsch gewöhnen wie ich. Kommen Sie, meine Liebe, ich zeige Ihnen das Haus.«
    Arm in Arm wanderten die beiden Frauen über den gepflegten Rasen, und Tara zeigte ihrem Gast, in welcher Richtung die nächsten Nachbarn wohnten.
    »Haben Sie hier keine Angst vor den Indianern?« fragte Teela.
    »Nein«, erwiderte Tara schlicht. Mittlerweile hatten sie die Veranda erreicht. Dort stand eine große schwarze Frau, ein Baby im Arm.
    Lächelnd wollte Tara nach dem Kind greifen, aber Jarrett kam ihr zuvor. »Darf ich, Jeanne?« bat er höflich, obwohl es schließlich sein eigener Sohn war. Als er das Baby in die Luft schwenkte, kreischte es fröhlich.
    »Ian McKenzie«, verkündete Tara, und Teela beobachtete das Kind entzückt. »Herzlichen Glückwunsch! Was für ein hübscher kleiner Junge!«
    »Danke. Möchten Sie ihn mal halten?«
    »Wenn Sie's erlauben ...«
    Jarrett reichte Teela seinen Sohn, der grinsend einen einzelnen Zahn entblößte und nach ihrem Haar griff. Belustigt hielt sie die winzigen Fingerchen fest. Zum erstenmal, seit sie gemeinsam mit ihrer Mutter Arme und Kranke gepflegt hatte, spielte sie wieder mit einem Baby.
    »So ein süßes Kind!« rief sie begeistert und drückte Ian an sich, der angenehm nach Seife duftete. Dann legte sie ihn in die Arme der farbigen Kinderfrau.
    »Freut mich, daß Sie sich so schnell mit ihm angefreundet haben.« Tara führte ihren Gast in die Eingangshalle.
    Bewundernd musterte Teela das glänzend polierte Parkett und die Tapete, die der neuesten europäischen Mode entsprach. »Oh, das glaube ich einfach nicht. Ein solches Haus! Hier!«
    »Danke«, entgegnete Jarrett, »das betrachte ich als Kompliment.«
    »So war's auch gemeint.«
    »Jetzt haben Sie auf Cimarron ein Zuhause gefunden, für alle Zeiten, wenn Sie wollen«, erklärte Tara lachend, »nachdem Sie gelobt haben, was dem Herzen meines Mannes am nächsten steht — seinen Sohn und sein Haus.«
    »Da muß sie erst mal deine Vorzüge würdigen«, protestierte er.
    »Ihre Frau ist bildschön und liebenswert, Mr. McKenzie«, versicherte Teela feierlich.
    »Gut, nun darf sie bleiben«, gestattete er großzügig. »Für immer.«
    »Dann haben Sie ja noch genug Zeit, das restliche Haus zu
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