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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)
Autoren: Celeste Bradley
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Beppo?«
    »Ihre Lordschaften erwarten Mylady im Salon. Wenn es Euch recht ist, heißt das.«
    Beppo, der erst im fortgeschrittenen Alter zu seinem jetzigen Beruf gefunden hatte, hatte diese letzte Wendung aus
eigenen Stücken hinzugefügt, da war sie sich sicher. ›Ihre Lordschaften‹ hatten sich herzlich wenig darum gekümmert, was ihr recht war. Sie reckte das Kinn und schloss für eine kleine Ewigkeit die Augen.
    Grazie unter Beschuss.
    Sie kehrte in den Salon zurück, wo die vier Männer sie bereits erwarteten. Sie standen Schulter an Schulter und schauten ihr hitzig entgegen. Feuer. Tatsächlich. Wenn es nach dem Ausdruck in Lord Liverpools Augen ging, so dachte sie, dann erwartete sie sogar das Fegefeuer.
    »Gentlemen, seid Ihr zu der offensichtlichen Entscheidung gelangt?« Vorsicht. Sie mochte im Vorteil sein, aber sie würden sie niemals akzeptieren, wenn sie es sie zu sehr spüren ließe.
    Lord Reardon verneigte sich. »Mylady, ich fürchte, wir sind nur zu dem Entschluss gekommen, dass wir im Moment keine Entscheidung fällen können. Wir bitten um vierzehn Tage Bedenkzeit.«
    Freude schoss durch ihren Körper wie ein Pfeil. Unentschieden? Wer mochte wohl für sie gestimmt haben? Reardon und Greenleigh? Wie es hieß, waren die beiden sehr glücklich verheiratet. Wahrscheinlich hatten sie eine höhere Meinung von den Fähigkeiten einer Dame.
    So … dann also der Premierminister, natürlich, und der auf eigentümliche Weise gut aussehende Lord Wyndham.
    Sie knickste tief. »Dann werde ich hier auf Barrowby verbleiben und Eurer Entscheidung harren, Mylords.«
    Wenn jemand zugesehen hätte - und genau das war der Fall -, dann hätte er gesehen, wie vier sehr nachdenkliche Männer das Herrenhaus von Barrowby verließen. Doch was in diesem Haus konnte derart zusammengekniffene Augenbrauen verursachen?
    Die Nachmittagssonne spielte auf schimmerndem goldenen
Haar und lenkte die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Frau, die oben an der breiten Treppe stand und zuschaute, wie ihre Gäste gingen. Sein Blick wanderte über sie, wurde jedoch jäh abgewandt.
    Nein.
    Der Betrachter verspürte eine ungewohnte Regung. Er nahm sich einen Moment Zeit, das Gefühl zu analysieren, und kam zu dem Schluss, dass es sich um einen tiefen, bis ins Mark gehenden Schock handelte.
    Leise huschte er zwischen den Bäumen hindurch, schlich näher an das Haus, als vernünftig war, aber er musste es einfach wissen …
    Sie wandte sich ein wenig ab, hob das Gesicht der Sonne entgegen und ließ müde die Schultern sinken. Er konnte sie jetzt genau sehen - dieselben Augen, dasselbe Kinn, dasselbe glänzende Haar. Es war unmöglich. Wie konnte das sein?
    Mehr noch: Was hatte sie mit den vier Männern zu tun, die gerade davonritten? Nachdem er ihnen so weit gefolgt war, war er der Wahrheit doch kaum näher gekommen. Sie war offensichtlich die Herrin des Hauses; und sie trug Schwarz, sie war also in Trauer. Hatten sie vielleicht nur der Witwe eines Freundes ihr Beileid ausgesprochen?
    Nein, es war unmöglich. Es war nur eine zufällige Ähnlichkeit, das Licht spielte ihm einen Streich, sie hatte eine ähnliche Körperhaltung...
    Dann sah er das Medaillon an ihrem Hals glänzen. Er kannte dieses Medaillon nur zu gut, hatte er selbst doch dem Juwelier den Auftrag erteilt, es genauso herzustellen: als eine goldene Schlange, die sich um einen Smaragd schlängelte.
    Oh, also war es doch wahr. Wenn es keine andere Erklärung für das Unmögliche gab, musste man es als wahrscheinlich akzeptieren.

    Er kniff die Augen zusammen, als die Frau sich umdrehte, um ins Haus zurückzugehen.
    Und dann musste man überlegen, wie es einem zum Vorteil gereichen konnte.
    Ein neuer Plan, ein perfekter, neuer Plan, erblühte in seinem Gehirn. Er würde sie mit zurücknehmen - aber er musste aufpassen, dass sie es mehr oder weniger freiwillig tat.
    Er könnte sie entführen, aber wie sollte er sie dann kontrollieren? Er hatte gerade nicht sehr viele zum Verrat bereite Handlanger, noch verfügte er über genügend Gold, um die käuflichen anzuheuern.
    Andererseits hatte ihr freigiebiger, betagter Ehemann ihr offenbar ein Vermögen hinterlassen. Fast musste er lächeln, denn ihm gefiel ein derart skrupelloser Ehrgeiz. Sie konnte sich zwei vornehme, wenn auch in diesen Zeiten gänzlich ungesetzliche Schiffspassagen leisten.
    Wenn er sie davon überzeugen könnte, freiwillig mit ihm zu gehen, zumindest bis er sie auf dem Schiff festsetzen und bis zu ihrer Ankunft in
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