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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)
Autoren: Celeste Bradley
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seines Bieres hinunter und zog eine Grimasse. »Moorwasser vielleicht?« Seine Stirn runzelte sich nachdenklich. »Oder Rizinusöl?«
    Die drei anderen Männer schüttelten den Kopf. »Nein, wir hatten uns darauf verständigt, dass es sich um ein natürlich vorkommendes Phänomen handeln muss. Keine Mixtur aus der Apotheke!«
    Elliot zuckte die Achseln. »Rizinusöl ist ein natürliches Phänomen, aber ich will nicht darauf beharren.« Er drehte sich wieder zu Marcus um und reichte ihm die Hand. »Da wir in ähnlicher Mission hier sind, will ich auf die üblichen Formalitäten verzichten. Ich bin Elliot.«
    Mission? Marcus schüttelte zurückhaltend die dargebotene Hand. »Ich bin Marcus Blythe-Goodman. Elliot …?«
    Elliot grinste wieder. »Einfach nur Elliot. Es dient meiner geheimnisvollen Aura. Ich kann jedes bisschen gebrauchen, um mich von der Menge abzuheben.«
    Die drei anderen reichten Marcus ebenfalls die Hand. Eames, Potter, Stuckey …
    »Sind Blaublütige im Rennen?«
    Elliot kniff die Augen zusammen. »Warum? Habt Ihr vor, irgendwelche Verbindungen vorzugeben?«
    Marcus schaute den Mann aus ebenso zusammengekniffenen Augen an. »Warum? Habt Ihr vor, sie anzuzweifeln?«
    Elliot betrachtete ihn einige Sekunden lang, dann zuckte er gleichgültig die Schultern. »Sabotage ist nicht mein Stil. Ich bin eher der Typ, der sie mit seinem Charme so sehr beeindruckt, dass sie Eurem gegenüber blind ist.«

    Marcus unterdrückte ein Lachen. Ein echter jüngerer Sohn, der verzweifelt nach einem Auskommen in dieser Welt suchte, würde dieses Spiel hier sehr ernst nehmen. Tatsächlich sollte er selbst es etwas ernster nehmen, wenn er jemals in die Nähe von Lady Barrowby kommen wollte. Er schaute sich im Gastraum um. »Es muss einen Weg geben, die Herde zu verkleinern.«
    Die anderen vier Männer durchbohrten ihn mit ihren Blicken. »Wir sind gespannt«, sagte Elliot. »Ich habe schon alles versucht, habe sogar Geschichten über die menschenfressende Bestie von Barrowby erzählt.«
    Marcus verschränkte die Arme. »Gerüchte sind recht wirkungsvoll. Sollen wir herumerzählen, dass der Erbe von Barrowby gefunden wurde? Das wird diejenigen aufgeben lassen, die auf mehr aus sind als die Bezüge einer Witwe.«
    Elliot lächelte. »Ich bin dabei.«
    Eames war entsetzt. »Lügen? Niemals! Ich bin ein Ehrenmann!«
    Marcus riss unschuldig die Augen auf. »Es ist nicht gelogen. Ich habe es selbst gehört, kurz bevor ich in London aufbrach. Gerade jetzt kommt er mit einem Schiff aus Westindien.« Um ehrlich zu sein, bestand die Möglichkeit, dass Barrowbys verlorener Erbe in Johannesburg lebte - wiederum bestand ebenso die Möglichkeit, dass er es nicht tat.
    Wie auch immer, das war nicht Marcus’ Problem.
    Und so kam es, dass die vier in vorübergehender Eintracht sich unter die Menge mischten, um die Nachricht zu verbreiten.
     
    Im eleganten Flur von Barrowby hörte Julia Stimmen aus dem Salon und presste sich mit dem Rücken an die Wand am oberen Ende der Treppe, damit sie aus der Eingangshalle nicht gesehen werden konnte. Sie waren zurück.

    Sie presste sich den Handrücken an die Stirn. Wenn es doch nicht so verdammt viele wären. Oder wenn sie wenigstens nicht so aufmerksam wären.
    Sie hatte es zunächst damit versucht, sehr wenig zu sprechen, dann hatte sie gar nichts mehr gesagt. Sie hatte ihrem Koch aufgetragen, die Zahl und die Qualität der Erfrischungen zu mindern. Dasselbe traf auf Furman zu, den Wirt im Dorf. Jetzt gab es nichts mehr zu essen und kein Feuer, und trotzdem kamen sie noch immer!
    Sie hatte eine Krankheit vorgetäuscht, aber das hatte nur dazu geführt, dass sie von Geschenken und Genesungskarten überhäuft wurde, die alle höflich beantwortet werden mussten, was die Absender wiederum ermutigt hatte. Sie wagte nicht, es noch einmal zu versuchen.
    Sie hatte immer gedacht, dass die Trauerzeit der Oberschicht eine einsame Angelegenheit wäre, aber da jeder einzelne der Gentlemen darauf bestand, dass er nur hier sei, um sie zu trösten, konnte sie sie beim besten Willen nicht vor die Tür setzen. Sie war verzweifelt, spielte sogar mit dem Gedanken, einen plötzlichen, heftigen Anfall der Pocken zu simulieren und sie alle anzuniesen.
    »Lüge niemals«, hatte Aldus ihr geraten. »Nur, wenn es gar nicht anders geht. Es ist zu schwierig, die Konsequenzen im Auge zu behalten. Es ist besser, einen Teil der Wahrheit zu sagen und dann so zu handeln, als habe man alles erzählt.«
    Sie seufzte. So viele
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