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Verliebt in eine Kidnapperin?

Verliebt in eine Kidnapperin?

Titel: Verliebt in eine Kidnapperin?
Autoren: JUDY DUARTE
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dein Leben und das deines Sohnes auf die Reihe kriegst. Bitte hab ein bisschen Geduld mit mir. Alte Gewohnheiten legt man nicht so schnell ab.“
    „Trotzdem kann ich es immer noch nicht fassen, dass du ohne mein Einverständnis mit ihm ins Krankenhaus gefahren bist. Was hast du denen denn erzählt? Dass du seine Mutter bist?“
    „Darüber habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Jedenfalls hätte ich nicht gelogen.“
    Er schnaubte verächtlich, und ihr wurde einmal mehr bewusst, wie unüberlegt sie gehandelt hatte.
    „Ich kann nur wiederholen, dass es mir leidtut. Du bist Anthonys Vater, und du hast recht – ich bin zu weit gegangen. Ich verspreche dir, dass es nicht wieder vorkommt. Ab jetzt bestimmst du, was Anthony betrifft.“
    Während des restlichen Frühstücks sagte Max kein Wort, und sie befürchtete schon, dass er allein ins Krankenhaus fahren wollte. Doch überraschenderweise lenkte er ein.
    „Na gut, Kirsten, ich brauche dich mehr, als ich zugebe. Vielleicht bin ich deshalb so stur.“ Er stieß einen Seufzer aus. „Komm bitte mit mir. Vier Ohren hören mehr als zwei. Aber das Reden überlässt du bitte mir.“
    Auf einmal schwankte sie doch, ob sie überhaupt mitgehen sollte. Eigentlich konnte er das auch allein regeln. Aber seit Courtney das Baby bei Max abgeliefert hatte, fühlte sie sich ebenso verantwortlich wie er. Innerhalb kürzester Zeit hatten Max und Kirsten alles besorgt, was der Kleine benötigte: Windeln, Fläschchen, Milchpulver und ein Babybett.
    Es war ziemlich stressig gewesen, aber zum ersten Mal seit Jahren hatten sie und Max an einem Strang gezogen. Insgeheim hatte sie die Hoffnung, die Probleme, die sie in der Vergangenheit gehabt hatten, endgültig überwunden zu haben und vielleicht wieder eine richtige Familie zu werden, wie sie es gewesen waren, bevor ihr Vater sie verlassen hatte und ihre Mutter gestorben war.
    Wegen Anthony hatten sie sich also zusammengerauft, und Max hatte schnell gelernt, Verantwortung für den Kleinen zu übernehmen. Alles in allem war es also gut für das Verhältnis der Geschwister, dass sie sich gemeinsam um das Baby kümmern mussten.
    „Einverstanden“, sagte Kirsten schließlich.
    Eine Stunde später standen Bruder und Schwester an der Rezeption der Klinik, wo eine mütterliche Frau, die laut ihrem Namensschild Millie hieß, ihre Personalien aufnahm.
    „Nehmen Sie noch im Wartezimmer Platz“, forderte sie Max und Kirsten auf. „Sie sind früh dran; deshalb glaube ich nicht, dass Sie lange warten müssen. Erst nachmittags wird es immer voll.“
    Max warf Kirsten einen vernichtenden Blick zu, aber sie ignorierte ihn.
    Er hielt das Baby auf dem Arm, während sie im Wartezimmer saßen. Es war nicht zu übersehen, dass er seinen Sohn liebte, obwohl er ihn erst vor Kurzem kennengelernt hatte. Jedenfalls wollte er alles richtig machen, und das allein war schon viel wert. Kirsten überlegte, ob er es auch als Einmischung in sein Leben empfinden würde, wenn sie ihn drängte, eine Arbeit zu suchen und bei der Hausarbeit zu helfen. Wie weit konnte sie gehen, ohne einen neuerlichen Streit vom Zaun zu brechen?
    Während sie noch darüber nachdachte, wurde eine Tür geöffnet. Eine Krankenschwester forderte eine ältere Frau auf, ihr zu folgen. Kirsten spähte durch die Tür in der Hoffnung, den gut aussehenden Orthopäden, den sie gestern getroffen hatte, irgendwo zu entdecken.
    Aber wenn sie ihn sah, was dann? Wie würde sie sich verhalten?
    So ein Mann war vermutlich nur an Frauen aus seiner Gesellschaftsschicht interessiert – wohlhabend, elegant, weltgewandt und karrierebewusst.
    Dennoch blickte sie jedes Mal auf, wenn sich die Tür zum Untersuchungszimmer öffnete oder jemand im Arztkittel näherkam. Sie konnte den Doktor mit dem von der Sonne gebleichten Haar und den strahlend blauen Augen einfach nicht vergessen.
    Jeremy studierte die Röntgenaufnahme eines vierzehnjährigen Jungen, der sich beim Basketballspiel das Kahnbein gebrochen hatte. Auf dem Bild entdeckte er einen älteren Bruch, der nicht behandelt worden war. Gut, dass die Mutter den Jungen am Morgen in die Klinik gebracht hatte, weil er über Schmerzen klagte. Wäre die alte Verletzung unbehandelt geblieben, hätte der Patient möglicherweise irgendwann seine Hand nicht mehr bewegen können. Jetzt musste er umgehend operiert werden und ein Knochentransplantat erhalten.
    „Dr. Fortune?“
    Jeremy drehte sich um. Millie, die Empfangsdame, stand in der Tür.
    „Entschuldigen
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