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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold
Autoren: Carrie Jones
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hat Nick getötet, seine Leute brachten einem ganzen Bus voller Sumner-Schülern den Tod und im Augenblick töten sie womöglich Issie und Devyn und Astley und Cassidy.
    Ich lächle ihn mit meinem ganzen Südstaaten-Charme an.
    Sein Gewicht verlagert sich. Diesen Sekundenbruchteil von Unaufmerksamkeit nutze ich, um meine Hüfte nach oben zu drücken und unter seinem Schuh wegzudrehen. Meine Beine beugen sich, sodass ich mich mit den Füßen vom Boden abstoßen kann. Die Wucht, mit der das geschieht, lässt ihn nach hinten taumeln.
    Das Publikum brüllt zustimmend.
    Ich wirble herum und lasse das Schwert auf ihn niedersausen. Dunkles, fremdartiges Blut läuft an seinem Arm herab. Mein Blut ist auch so, aber dann auch wieder nicht. Wir sind zwar beide Elfen, aber verschieden, vollkommen verschieden.
    »Du redest zu viel«, sage ich. »Warum reden die Bösen immer zu viel?«
    »Weil wir den Sieg genießen wollen.« Er schlägt mit dem Schwert nach mir. »Dann ist es erst richtig sexy.«
    »Nur zur Erinnerung: Die Bösen sind niemals sexy.«
    Er ist viel geübter als ich. Er greift mit einem niedrigen Doppelausfall an, aber ich springe hoch, drehe mich in der Luft und lande hinter ihm.
    »Gut«, meint er, schnellt herum und pariert meinen Schwerthieb mit seinem Schwert. »Aber nicht gut genug. Du bist irgendwie immer nicht gut genug, was, Prinzessin? Immer versuchst du, jemanden zu beschützen – deinen Stiefvater, deinen Wolf, aber immer schaffst du es nicht ganz.«
    »Du aber auch nicht, wie es aussieht«, schnaube ich und versuche, zu Atem zu kommen. »Wie oft wolltest du Astley und mich töten? Aber du schaffst es einfach nicht.«
    »Diesmal schon.«
    Seine Angriffe kommen jetzt schneller. Sein Schwert fliegt hoch und schnell durch die Luft. Mehr als seine Hiebe parieren kann ich nicht tun. Die Kraft seiner Angriffe lässt mich zurückweichen. Ich muss auf jede seiner Bewegungen sofort reagieren, während er so ruhig aussieht wie nur was. Als ob er seine Muskeln kaum einsetzen müsste, um mit dem großen Schwert zuzustoßen und zu stechen. Und ich? Ich bin ein Versager hoch drei.
    Eine Stimme erfüllt meinen Kopf.
    Flieg.
    Es ist Astleys Stimme. Astleys Stimme direkt in meinem Kopf.
    Hoch.
    Aber es ist noch mehr als nur seine Stimme. Als ob sein Wesen, seine ganze Kraft hier wäre. Ich spüre, wie meine Muskeln, mein Kopf, mein Herz neuen Mut und neue Kraft schöpfen.
    Flieg hoch.
    Flieg hoch? Was redet er? Ich kann nicht fliegen. Aber ich gehe das Risiko ein. Keine Ahnung, was ich sonst tun sollte. Ich springe ab. Meine freie Hand greift nach der Fahne, die von der Decke hängt. Sie hält mein Gewicht aus und reißt nicht. Die Krieger unter mir lachen. Auch Frank/Beliel. Er bleibt, die freie Hand auf die Hüfte gestützt, total großspurig, eine Sekunde lang stehen.
    »Hast du vergessen, dass ich auch ein König bin? Ich kann auch fliegen!«, prahlt er und springt in die Luft. Sein Lachen verwandelt sich in ein Knurren und die Spitze seines Schwerts bohrt sich direkt über meinem linken Schlüsselbein in meinen Körper. Als ich mich wegdrehe, spüre ich, wie sich die Wunde öffnet und das Blut aus mir herausfließt. Ich reiße mein eigenes Schwert hoch; sein Schwert fährt nach oben und verlässt meinen Körper. Ich lasse die Fahne los und falle.
    Großartige Idee, Astley.
    Ich lande in der Hocke und weiche zwei Schlägen von links erfolgreich aus. Mein goldenes Schwert glitzert zwischen uns. Da erinnere ich mich, was Nick Issie und mir immer eingeschärft hat: »Benutzt eure Füße.« Ich haue ihm mit dem Fuß die Beine weg. Sein Mund formt ein überraschtes O , er lässt sein Schwert los und fällt zu Boden. Ich stürze mich auf ihn. Mein Körper prallt gegen seinen. Mit den Knien drücke ich seine Ellbogen in den Boden. Die Klinge meines Schwerts liegt an seinem Hals, aber ich ritze die Haut nicht an.
    Ich habe ihn. Eine Bewegung von mir und seine Halsschlagader ist durchtrennt.
    »Ich besiege dich«, zische ich. Ich erkenne meine Stimme nicht. Sie ist hart und tief und klingt eher nach Astley als nach mir.
    »Dann töte mich«, knurrt er zurück. Auf seiner Stirn glänzt Schweiß. Seine Stimme klingt mutig, aber seine Augen sind voller Angst.
    Meine Hand zuckt. Er versucht, sich wegzudrehen, aber ich bin darauf gefasst. Es gelingt ihm nicht und mein Schwert drückt leicht gegen seinen Hals. Gerade so viel, dass kleine Tropfen von Blut auf seiner schrecklichen Haut erscheinen.
    Ich ignoriere ihn und rufe Odin
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